GoldSeiten on Tour - ein Rückblick
13.02.2007 | Jan Kneist
Am 27.01. und 03.02.2007 organisierte GoldSeiten.de, das größte deutschsprachige Edelmetall- & Rohstoffportal, erstmalig ein Tagesseminar unter dem Motto "GoldSeiten on Tour". Die beiden Zielorte lagen dabei einmal nicht in Bayern, sondern ganz im tiefsten Osten und im höchsten Norden.
Mit Dresden und Hamburg wurden erstmals Städte angesteuert, die bis dato auf den Terminkalendern für Edelmetall-/Rohstoffveranstaltungen nicht auftauchten, aber dennoch großes Potential bieten sollten. Mit knapp 100 Besuchern in der sächsischen Metropole und deutlich über 100 Zuhörern in der Hansestadt waren beide Veranstaltungen sehr gut besucht und ausgebucht.
Das Programm war an beiden Seminartagen identisch und umfaßte interessante Vorträge namhafter Refereten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Abgerundet wurde es von Einzelvorstellungen von jeweils zwei Minengesellchaften und Fonds. Nicht zu vergessen sind die vielen Einzelgespräche, die sich jeder Referent - ohne Ausnahme - im Vorfeld bzw. nach dessen Vortrag stellte. Nachfolgend ein kurze Zusammenfassung:
Folker Hellmeyer
Herr Hellmeyer, Chefanalyst bei der Bremer Landesbank, ist durch seine TV-Auftritte in N-TV und Bloomberg bekannt und seine offenen und kritischen Kommentare heben sich wohltuend vom Mainstream ab. Dabei ist er nicht aus purem Opportunismus ein "Contrarian", sondern belegt seine Einschätzungen anhand harter Fakten. Es ist eben nicht so, daß die Wirtschaft der USA auf einem soliden Fundament stünde. Defizite spielen eine Rolle, auch wenn manche Volkswirte uns das Gegenteil glauben machen wollen. Eine Volkswirtschaft ist immer das Aggregat ihrer einzelnen Wirtschaftssubjekte und wenn für diese Schulden wohl eine Rolle spielen (Stichwort Basel II), dann kann es für die Gesamtwirtschaft nicht anders sein. Diese falsche Wahrnehmung bei vielen Ökonomen birgt für die Weltwirtschaft große Risiken, weswegen Edelmetalle ein unbedingter Teil der Anlage sein sollten.
(Ein auf der Tagung geführtes Interview, für den "Rohstoff Spiegel", finden sie hier.)
Robert Hartmann und Steffen Paulick
Herr Hartmann und Herr Paulick von proaurum aus München teilten sich ihre Auftritte. Herr Hartmann sprach in Dresden, Herr Paulick in Hamburg. Beide stellten in ihrem Vortrag die Vorzüge der Edelmetallanlage vor und wie man diese Anlage abwickelt. Für Anleger, die bisher noch nicht physisch investiert hatten, erklärten sie die Preisbildung der Metalle und welche grundlegenden Münzen und Barren für den Erwerb geeignet sind. Interessant ist auch immer wieder eine Verdeutlichung der Goldknappheit. Ein Würfel mit 19 m Kantenlänge beinhaltet alles je geförderte Gold. Verglichen mit der weltweiten Geldmenge ist dies ein winziger Teil und wenn die Metalle ins Bewußtsein einer größeren Öffentlichkeit geraten, sind Lieferengpässe und sprunghaft steigende Preise vorprogrammiert.
Jürgen Ganßleben
Herr Ganßleben, der den Fond G&P Exploration & Mining managt, begann mit einem "Rundumschlag", der die allgemeine Marktlage bzw. eine Standortbestimmung umfaßte. Asien stellte er als herausragende Kraft der Rohstoffhausse heraus und machte deutlich, daß sich, in realen Kennzahlen gemessen, die Rohstoffpreise nur unwesentlich von ihren Tiefs entfernt haben. Weiterhin sei durch den Bärenmarkt die Exploration sträflich vernachlässigt worden, weswegen jetzt Explorer und Minenentwickler die größten Chancen böten. Herr Ganßleben nahm eine Einteilung der Rohstoffunternehmen nach Risikoklassen vor, wobei für ihn die Minenentwickler das beste Chance-Risiko-Verhältnis aufweisen, da diese schon über eine Lagerstätte verfügen und für die großen Minen zu Übernahmezielen werden.
Professor Hans-Jürgen Bocker
Herr Prof. Bocker ist für seine eigenwillige Vortragsweise bekannt, die schon ein regelrechtes Markenzeichen von ihm geworden ist. Man ist bei ihm hin- und hergerissen zwischen Witz und bitterem Ernst. Es kann kein Zweifel bestehen, daß das weltweite Finanzsystem längst außer Kontrolle ist und es keine langsame Entspannung der Blase mehr geben kann. Extremsituationen, wie sie Bocker beschreibt, sind für uns heute schwer vorstellbar, doch man soll immer mit dem Unerwarteten rechnen. Bocker selbst war nach dem 2. Weltkrieg als Kind Zeuge völlig abnormaler Zustände. Es muß diesmal nicht so schlimm kommen, doch wer in Zukunft auf irgendwelche staatlichen Leistungen hofft oder von diesen abhängig ist, der wird auf Sand gebaut haben. Edelmetall ist keine Sicherheit, die zu erwartenden Situationen völlig unbeschadet zu überstehen, was aber gemäß Bocker sicher sein wird, ist, daß man ohne physische Edelmetalle völlig chancenlos sein wird. Anonymer Erwerb ist das Gebot der Stunde.
Eckard Keil und Tobias Tretter
Herr Keil und Herr Tretter stellten die Anlagestrategie der ERA (Euromerica Resource Advisors ) und ihrer "Stabilitas" Fonds vor. Der Stabilitas Gold & Ressourcen war 2006 gemäß Feri Trust der beste Ressourcenfonds. Wie auch schon Herr Ganßleben sehen die Experten von ERA das höchste Potential in den Explorations- und Entwicklungsaktien. Diese Erfolge kommen nicht von ungefähr, sondern sind das Ergebnis einer Strategie aus umfangreicher Analyse, Risikostreuung, Hedging, Timing und der Konzentration auf Werte. Für Investoren ist die Beobachtung von besonderem Interesse, daß Explorer vor und während der Entdeckungsphase deutlich ansteigen und dann bis zum Abschluß der Machbarkeitsstudie meist seitwärts oder schwächer tendieren, um anschließend den Aufwärtstrend wieder aufzunehmen.
Uwe Bergold
Herr Bergold, vielen Anlegern noch bekannt als Angestellter der Sparkasse Neustadt an der Waldnaab - jedoch jetzt als selbständiger Vermögensverwalter in Weiden ansässig, sowie Fondsberater des NOAH-Mix OP und des GR Dynamik OP, brillierte mit einer großen Vielzahl von Charts, die belegen, daß wir uns im Superzyklus der Rohstoffe befinden. Eine wesentliche Ursache dieser zyklisch auftretenden Haussen ist das explosionsartige Anschwellen der Geldmenge. Inflation treibt die Rohstoffe maßgeblich. Dieser, durch Änderungen an den Preisindizes vertuschte Effekt, schlug sich zuerst in den blasenartigen Preissteigerungen von Aktien, Renten und Immobilien nieder und hat seit 2000-02 auch die Rohstoffe erreicht. Gold erfüllt in manipulierten Märkten eine wichtige Rolle als Inflationsindikator. Und die Betrachtung der Inflation ist für jeden Anleger von grundlegender Bedeutung, da sie ständig alle Anlagen entwertet und man bei ihrer Außerachtlassung leicht einer "Geldillusion" erliegen kann. Bergold strich ebenfalls heraus, daß sich die Rohstoffe in realen Werten noch nahe der historischen Tiefs sind. Für die kommenden Jahre erwartet Bergold hohe fünfstellige Goldpreise und dem Silber traut er sogar überdurchschnittliches Potential zu. Man sollte sich aber als Anleger hüten, sich in einen Markt zu verlieben und dann rechtzeitig vor dem Platzen der Blase aussteigen.
Johann A. Saiger
Johann Saiger beschäftigt sich schon seit den 1970er Jahren mit Edelmetallen und nahm an dieser großen Hausse teil und kennt die Tücken der Zyklik genau. Saigers wesentlichste These ist, daß sich Inflations- und Desinflationsjahrzehnte abwechseln und wir seit 2000 wieder in einem dieser Inflationsjahrzehnte sind. Zurückliegende Inflationsjahrzehnte waren z.B. 1940-50, 1970-80 und ab 2000, d.h. alle 20 Jahre. Diese Perioden sind regelmäßig begleitet von Krieg und wirtschaftlichem Niedergang. Obwohl man mit linearen Fortschreibungen der Vergangenheit vorsichtig sein soll, scheint es eine Systematik zu geben, die dann 2010 einen neuen Inflationshöhepunkt erwarten läßt. Als Anleger kann man einfach den Basistrend nutzen und sich aus dem Tagesgeschehen zurückziehen oder immer wieder das heftige Auf und Ab zum Traden nutzen.
Firmenvorstellung: PMI Gold Corp.
PMI Gold präsentierte sich als kleiner kanadischer Explorer, der im November letzten Jahres durch die Übernahme dreier ehemaliger Minen in Ghana eine neue Phase der Unternehmensentwicklung erreicht hat. Ghana ist zudem ein politisch sicheres Land mit guter Infrastruktur. Resolute als ehemaliger Besitzer der Minen wies allein für die Nkran-Grube noch 600.000 oz Ressourcen nach. Hinzu kommen wesentliche Mengen Gold in den Geröllhalden. PMI Gold Corp. plant, 2 Mio. oz an Ressourcen auszuweisen und mit Nkran innerhalb von 18 Monaten ein Produzent zu werden. Eine Börsenbewertung reflektiert nicht den wahren Wert des Unternehmens, so PMI.
Firmenvorstellung: New Cantech Ventures Inc.
Prof. Bocker trat auch als Vertreter von New Cantech auf. Cantech verfügt mit "Lucky Ship" über ein großes Molybdänprojekt in British Columbia, das gegenüber Blue Pearl den Vorteil hat, im Tagebau betrieben werden zu können. Eine Tiefenbohrung läuft, die die schon vorhandenen Ressourcen von 85,1 Mio. Pfund noch deutlich erweitern kann. Hinzu kommt, daß die Henderson-Mine in ca. 5 Jahren über keine Erzreserven mehr verfügen wird und sich als Verarbeitungsanlage für Cantech anbietet. Bocker stellte weiterhin heraus, daß der Bedarf an Molybdän allein wegen der zu erneuernden Ölleitungen in den nächsten Jahren deutlich steigen wird und besonders die Asiaten als Haupt-Nachfrager auftreten.
Fazit:
Die erste GoldSeiten-Roadshow kann als voller Erfolg gewertet werden, auch wenn es in Dresden noch kleinere technische Probleme gab. Wir danken nochmals allen Besuchern sowie Referenten und hoffen, daß sie einen interessanten Tag erleben konnten.
Es würde uns freuen, Sie auf unserer Internationalen Edelmetall-& Rohstoffmesse in München am 02. und 03. November 2007 wiederzusehen.
© Jan Kneist
Mit Dresden und Hamburg wurden erstmals Städte angesteuert, die bis dato auf den Terminkalendern für Edelmetall-/Rohstoffveranstaltungen nicht auftauchten, aber dennoch großes Potential bieten sollten. Mit knapp 100 Besuchern in der sächsischen Metropole und deutlich über 100 Zuhörern in der Hansestadt waren beide Veranstaltungen sehr gut besucht und ausgebucht.
Das Programm war an beiden Seminartagen identisch und umfaßte interessante Vorträge namhafter Refereten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Abgerundet wurde es von Einzelvorstellungen von jeweils zwei Minengesellchaften und Fonds. Nicht zu vergessen sind die vielen Einzelgespräche, die sich jeder Referent - ohne Ausnahme - im Vorfeld bzw. nach dessen Vortrag stellte. Nachfolgend ein kurze Zusammenfassung:
Folker Hellmeyer
Herr Hellmeyer, Chefanalyst bei der Bremer Landesbank, ist durch seine TV-Auftritte in N-TV und Bloomberg bekannt und seine offenen und kritischen Kommentare heben sich wohltuend vom Mainstream ab. Dabei ist er nicht aus purem Opportunismus ein "Contrarian", sondern belegt seine Einschätzungen anhand harter Fakten. Es ist eben nicht so, daß die Wirtschaft der USA auf einem soliden Fundament stünde. Defizite spielen eine Rolle, auch wenn manche Volkswirte uns das Gegenteil glauben machen wollen. Eine Volkswirtschaft ist immer das Aggregat ihrer einzelnen Wirtschaftssubjekte und wenn für diese Schulden wohl eine Rolle spielen (Stichwort Basel II), dann kann es für die Gesamtwirtschaft nicht anders sein. Diese falsche Wahrnehmung bei vielen Ökonomen birgt für die Weltwirtschaft große Risiken, weswegen Edelmetalle ein unbedingter Teil der Anlage sein sollten.
(Ein auf der Tagung geführtes Interview, für den "Rohstoff Spiegel", finden sie hier.)
Robert Hartmann und Steffen Paulick
Herr Hartmann und Herr Paulick von proaurum aus München teilten sich ihre Auftritte. Herr Hartmann sprach in Dresden, Herr Paulick in Hamburg. Beide stellten in ihrem Vortrag die Vorzüge der Edelmetallanlage vor und wie man diese Anlage abwickelt. Für Anleger, die bisher noch nicht physisch investiert hatten, erklärten sie die Preisbildung der Metalle und welche grundlegenden Münzen und Barren für den Erwerb geeignet sind. Interessant ist auch immer wieder eine Verdeutlichung der Goldknappheit. Ein Würfel mit 19 m Kantenlänge beinhaltet alles je geförderte Gold. Verglichen mit der weltweiten Geldmenge ist dies ein winziger Teil und wenn die Metalle ins Bewußtsein einer größeren Öffentlichkeit geraten, sind Lieferengpässe und sprunghaft steigende Preise vorprogrammiert.
Jürgen Ganßleben
Herr Ganßleben, der den Fond G&P Exploration & Mining managt, begann mit einem "Rundumschlag", der die allgemeine Marktlage bzw. eine Standortbestimmung umfaßte. Asien stellte er als herausragende Kraft der Rohstoffhausse heraus und machte deutlich, daß sich, in realen Kennzahlen gemessen, die Rohstoffpreise nur unwesentlich von ihren Tiefs entfernt haben. Weiterhin sei durch den Bärenmarkt die Exploration sträflich vernachlässigt worden, weswegen jetzt Explorer und Minenentwickler die größten Chancen böten. Herr Ganßleben nahm eine Einteilung der Rohstoffunternehmen nach Risikoklassen vor, wobei für ihn die Minenentwickler das beste Chance-Risiko-Verhältnis aufweisen, da diese schon über eine Lagerstätte verfügen und für die großen Minen zu Übernahmezielen werden.
Professor Hans-Jürgen Bocker
Herr Prof. Bocker ist für seine eigenwillige Vortragsweise bekannt, die schon ein regelrechtes Markenzeichen von ihm geworden ist. Man ist bei ihm hin- und hergerissen zwischen Witz und bitterem Ernst. Es kann kein Zweifel bestehen, daß das weltweite Finanzsystem längst außer Kontrolle ist und es keine langsame Entspannung der Blase mehr geben kann. Extremsituationen, wie sie Bocker beschreibt, sind für uns heute schwer vorstellbar, doch man soll immer mit dem Unerwarteten rechnen. Bocker selbst war nach dem 2. Weltkrieg als Kind Zeuge völlig abnormaler Zustände. Es muß diesmal nicht so schlimm kommen, doch wer in Zukunft auf irgendwelche staatlichen Leistungen hofft oder von diesen abhängig ist, der wird auf Sand gebaut haben. Edelmetall ist keine Sicherheit, die zu erwartenden Situationen völlig unbeschadet zu überstehen, was aber gemäß Bocker sicher sein wird, ist, daß man ohne physische Edelmetalle völlig chancenlos sein wird. Anonymer Erwerb ist das Gebot der Stunde.
Eckard Keil und Tobias Tretter
Herr Keil und Herr Tretter stellten die Anlagestrategie der ERA (Euromerica Resource Advisors ) und ihrer "Stabilitas" Fonds vor. Der Stabilitas Gold & Ressourcen war 2006 gemäß Feri Trust der beste Ressourcenfonds. Wie auch schon Herr Ganßleben sehen die Experten von ERA das höchste Potential in den Explorations- und Entwicklungsaktien. Diese Erfolge kommen nicht von ungefähr, sondern sind das Ergebnis einer Strategie aus umfangreicher Analyse, Risikostreuung, Hedging, Timing und der Konzentration auf Werte. Für Investoren ist die Beobachtung von besonderem Interesse, daß Explorer vor und während der Entdeckungsphase deutlich ansteigen und dann bis zum Abschluß der Machbarkeitsstudie meist seitwärts oder schwächer tendieren, um anschließend den Aufwärtstrend wieder aufzunehmen.
Uwe Bergold
Herr Bergold, vielen Anlegern noch bekannt als Angestellter der Sparkasse Neustadt an der Waldnaab - jedoch jetzt als selbständiger Vermögensverwalter in Weiden ansässig, sowie Fondsberater des NOAH-Mix OP und des GR Dynamik OP, brillierte mit einer großen Vielzahl von Charts, die belegen, daß wir uns im Superzyklus der Rohstoffe befinden. Eine wesentliche Ursache dieser zyklisch auftretenden Haussen ist das explosionsartige Anschwellen der Geldmenge. Inflation treibt die Rohstoffe maßgeblich. Dieser, durch Änderungen an den Preisindizes vertuschte Effekt, schlug sich zuerst in den blasenartigen Preissteigerungen von Aktien, Renten und Immobilien nieder und hat seit 2000-02 auch die Rohstoffe erreicht. Gold erfüllt in manipulierten Märkten eine wichtige Rolle als Inflationsindikator. Und die Betrachtung der Inflation ist für jeden Anleger von grundlegender Bedeutung, da sie ständig alle Anlagen entwertet und man bei ihrer Außerachtlassung leicht einer "Geldillusion" erliegen kann. Bergold strich ebenfalls heraus, daß sich die Rohstoffe in realen Werten noch nahe der historischen Tiefs sind. Für die kommenden Jahre erwartet Bergold hohe fünfstellige Goldpreise und dem Silber traut er sogar überdurchschnittliches Potential zu. Man sollte sich aber als Anleger hüten, sich in einen Markt zu verlieben und dann rechtzeitig vor dem Platzen der Blase aussteigen.
Johann A. Saiger
Johann Saiger beschäftigt sich schon seit den 1970er Jahren mit Edelmetallen und nahm an dieser großen Hausse teil und kennt die Tücken der Zyklik genau. Saigers wesentlichste These ist, daß sich Inflations- und Desinflationsjahrzehnte abwechseln und wir seit 2000 wieder in einem dieser Inflationsjahrzehnte sind. Zurückliegende Inflationsjahrzehnte waren z.B. 1940-50, 1970-80 und ab 2000, d.h. alle 20 Jahre. Diese Perioden sind regelmäßig begleitet von Krieg und wirtschaftlichem Niedergang. Obwohl man mit linearen Fortschreibungen der Vergangenheit vorsichtig sein soll, scheint es eine Systematik zu geben, die dann 2010 einen neuen Inflationshöhepunkt erwarten läßt. Als Anleger kann man einfach den Basistrend nutzen und sich aus dem Tagesgeschehen zurückziehen oder immer wieder das heftige Auf und Ab zum Traden nutzen.
Firmenvorstellung: PMI Gold Corp.
PMI Gold präsentierte sich als kleiner kanadischer Explorer, der im November letzten Jahres durch die Übernahme dreier ehemaliger Minen in Ghana eine neue Phase der Unternehmensentwicklung erreicht hat. Ghana ist zudem ein politisch sicheres Land mit guter Infrastruktur. Resolute als ehemaliger Besitzer der Minen wies allein für die Nkran-Grube noch 600.000 oz Ressourcen nach. Hinzu kommen wesentliche Mengen Gold in den Geröllhalden. PMI Gold Corp. plant, 2 Mio. oz an Ressourcen auszuweisen und mit Nkran innerhalb von 18 Monaten ein Produzent zu werden. Eine Börsenbewertung reflektiert nicht den wahren Wert des Unternehmens, so PMI.
Firmenvorstellung: New Cantech Ventures Inc.
Prof. Bocker trat auch als Vertreter von New Cantech auf. Cantech verfügt mit "Lucky Ship" über ein großes Molybdänprojekt in British Columbia, das gegenüber Blue Pearl den Vorteil hat, im Tagebau betrieben werden zu können. Eine Tiefenbohrung läuft, die die schon vorhandenen Ressourcen von 85,1 Mio. Pfund noch deutlich erweitern kann. Hinzu kommt, daß die Henderson-Mine in ca. 5 Jahren über keine Erzreserven mehr verfügen wird und sich als Verarbeitungsanlage für Cantech anbietet. Bocker stellte weiterhin heraus, daß der Bedarf an Molybdän allein wegen der zu erneuernden Ölleitungen in den nächsten Jahren deutlich steigen wird und besonders die Asiaten als Haupt-Nachfrager auftreten.
Fazit:
Die erste GoldSeiten-Roadshow kann als voller Erfolg gewertet werden, auch wenn es in Dresden noch kleinere technische Probleme gab. Wir danken nochmals allen Besuchern sowie Referenten und hoffen, daß sie einen interessanten Tag erleben konnten.
Es würde uns freuen, Sie auf unserer Internationalen Edelmetall-& Rohstoffmesse in München am 02. und 03. November 2007 wiederzusehen.
© Jan Kneist