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Goldminen starten höchstwahrscheinlich die Impulswelle 3

03.05.2007  |  Dr. Uwe Bergold
1. Grundlagen der Elliott-Wave-Analyse

Die Elliott-Wave-Analyse beschreibt eine Art natürlichen Zyklus (Elliott-Wellen), aufbauend auf dem Grundverhaltensmuster der Finance Community, dem rhythmischen Wechsel zwischen Angst und Gier.

Ralph Nelson Elliott (1871-1948) sah seine Zyklen-Analyse als Ergänzung zur DOW-Theorie. Aus der Trend-Analyse von DOW wurde durch Elliott eine in jedem Zeitfenster anwendbare massenpsychologische Gesamtmarkt-Analyse. Das Elliott-Wellen-Muster als "Aktienmarkt-Grundschema" lässt sich in jeder Zeitskala (im Minuten- bis zum Jahreschart) wiederfinden. Die Kursverlaufsstruktur des übergeordneten Gesamtmarktes lässt sich in immer kleiner werdende Subsysteme einteilen, die in ihrem Kursverlauf wieder der Basisstruktur ähneln. Diese so genannte "Theorie der Fraktale" wird in der modernen Chaos-Theorie als "Eigenschaft der Selbstähnlichkeit" bezeichnet. Somit kann der Aktienkursverlauf als Chaos entlang der Zeitachse, als Prozess, der scheinbar zufällig und nicht erklärbar verläuft (stochastisch), jedoch in Wirklichkeit vorbestimmt (deterministisch) ist, beschrieben werden.

Bei der Elliott-Wave-Analyse werden Kursformationen (Price Pattern), Konsolidierungspotenziale (Retracements), Verhältnisse zur Kurszielbestimmung (Ratios) und Zeitspannen (Time Zones) analysiert. Das Elliott-Grundmuster zeigt, dass sich die Märkte in einer Serie von fünf Wellen nach oben (Hausse-Zyklus = Impulswelle) mit einem anschließenden Dreiwellen-Muster nach unten (Baisse-Zyklus = Korrekturwelle) bewegen. Während man für die Bezeichnung der Fünfwellen-Muster die Zahlen 1 bis 5 einsetzt, werden für das Dreiwellen-Muster die Buchstaben a bis c verwendet. Diese acht Wellen bilden einen kompletten Elliott-Wave-Zyklus, der den Anfangspunkt einer neuen übergeordneten Welle bildet, der wiederum fünf Wellen folgen. Nach zwei Zyklen von fünf Wellen (1) und (3) inkl. zwei dreiteiliger Korrekturwellen (2) und (4), beginnt eine letzte fünfteilige Aufwärtswelle, die den Hausse-Zyklus vervollständigt. Nachdem Welle (5) komplett ist, folgt ein Baisse-Zyklus als dreistellige Korrekturwelle (a), (b) und (c), die den übergeordneten Elliott-Wave-Zyklus abschließt. Ein kompletter achtteiliger Grundzyklus besteht somit aus zwei Basiswellen, einer fünfteiligen Impulswelle (Hausse-Welle) und einer dreiteiligen Korrekturwelle (Baisse-Welle).


2. Charakteristika und psychologische Bedeutung der Elliott-Wellen

Die fünf Impuls- und drei Korrekturwellen beschreiben eine Art natürlichen Rhythmus, dem das menschliche Verhalten an den Finanzmärkten zugrunde liegt. Es wiederholen sich bestimmte Entwicklungsszenarien immer wieder, verursacht durch Gier und Angst in der Psyche der Marktteilnehmer. Diese massenpsychologischen Effekte spiegeln sich in dem immer wiederkehrenden fünfteiligen Impulszyklus und dem sich anschließenden dreiteiligen Korrekturzyklus wider. Der gesamte achtteilige Elliott-Wave-Grundzyklus wird ohne Bewertung und Gewichtung fundamentaler Einflussfaktoren analysiert.


Impulswellen (Hausse-Wellen)
  • Welle 1
    Vergleichbar mit der Akkumulationsphase nach Dow beginnt die Welle 1 stets am Ende einer Baisse. Die Stimmung ist sehr negativ, verursacht durch eine allgemein bearishe Nachrichtenlage. Bei dieser ersten Aufwärtsbewegung ist immer nur ein kleiner Teil der Marktteilnehmer - " Smart Investoren" - beteiligt, da die Mehrzahl an eine Gegenbewegung im übergeordneten Abwärtstrend glaubt. Die Impulswelle 1 ist meist die kürzeste und wird durch wenig Dynamik und Umsatz geprägt.

  • Welle 2
    Die Welle 2 korrigiert die Welle 1 und "bestätigt" damit psychologisch diejenigen Marktteilnehmer, die während der Ausbildung von Welle 1 nach wie vor an einen Abwärtstrend geglaubt haben. Sie kann im Extremfall die erste Welle bis zu 100 Prozent korrigieren, da sie meist - angstgesteuert - dynamisch und sehr steil verläuft. Das gehandelte Volumen ist in der Regel unterdurchschnittlich.

  • Welle 3
    Basierend auf der Publicphase nach Dow, ist Welle 3 meist die längste und kräftigste aller Impulswellen. Es kommt nach dem Überschreiten des Hochs von Welle 1 zu einem Stimmungswechsel vom Pessimismus hin zu einem progressiv ansteigenden Optimismus. Die Nachrichtenlage wird zunehmend positiv und es kommt, verstärkt durch Short-Eindeckungen pessimistischer Investoren, zu einer starken Rallye, geführt mit hoher Dynamik und bestätigt durch massive Umsätze. Das breite Publikum wird aufgrund starker Kurssteigerungen auf den Aktienmarkt allmählich aufmerksam. Die dritte Impulswelle ist niemals die kürzeste, meist aber die längste.

  • Welle 4
    Alternierend zu Welle 2 konsolidiert die Welle 4 die Welle 3 meist komplex (flach und lang) über die Zeitachse als Seitwärtskorrektur. Dabei handelt es sich meist "nur" um Gewinnmitnahmen, die nach einem gewissen Zeitraum von mittelfristigen Investoren getätigt werden. Die vierte Welle hat die Tendenz, in der Höhe der vierten Unterwelle von Welle 3 zu enden.

  • Welle 5
    Die letzte Welle 5 eines Aufwärtsimpulses, vergleichbar mit der Distributionsphase nach Dow, sorgt für Gier und Euphorie am Markt. Massenmedien berichten über die große Hausse und treiben das breite Publikum als Abnehmer in den Markt. Als Folge steigen die Kurse und Umsätze extrem an - Kaufpanik herrscht am Markt. "Smart Investoren" können dadurch verdeckt ihre Positionen abbauen.


Korrekturwellen (Baisse-Wellen)
  • Welle a
    Obwohl die Hausse bereits zu Ende ist, wird die Welle a von den meisten Marktteilnehmern anfangs nicht wahrgenommen. Die Medien berichten weiterhin positiv und die Stimmung ist immer noch gut. Für das breite Publikum ist die Abwärtsbewegung nur eine kurzfristige Konsolidierung im übergeordneten Aufwärtstrend, also eine gute Gelegenheit, durch die Medien animiert nachzukaufen. Die Dynamik und der Umsatz sind eher gering.

  • Welle b
    Die Welle b ist das Paradebeispiel einer "Bullenfalle". Die Stimmung wird wieder sehr optimistisch. Es herrscht Kontrollillusion am Markt und das Gros der Marktteilnehmer wird in seiner "Nachkaufmentalität" bestätigt. Die fundamentale Überbewertung wird aufgrund von selektiver Wahrnehmung durch die Käufer nicht registriert. Aus Sicht der Charttechnik wird durch die Welle b oft eine Umkehrformation generiert.

  • Welle c
    Die abschließende Korrekturwelle c beginnt oft durch einen externen Schock und hat nicht selten verheerende Wirkung. Die Stimmung ändert sich schlagartig - vom Optimismus über den Zweifel hin zur Angst. Die Welle c ist meistens viel länger und dynamischer als Welle a. Plötzlich schlagen die Medien ins Negative um und jeglicher Optimismus wandelt sich in gnadenlosen Pessimismus. Die Analysten überbieten sich in ihren pessimistischen Prognosen und es kommt zu einer Verkaufspanik am Markt dem "Sell-Out". Praktisch jeder Crash spielt sich in einer Welle c ab.

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Abb. 1: Modell eines Elliott-Wave-Grund- und Marktstimmungs-Zyklus



3. Goldminen höchstwahrscheinlich am Beginn der Impulswelle 3

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Abb. 2: Elliott-Wave-Szenario des AMEX-Goldminen-Index (HUI) von 11/2000 bis 05/2007


Betrachtet man den Verlauf des HUI-Goldminen-Index seit seinem Tief im November 2000 (Seit März 2001 sind wir in diesem Sektor investiert), so braucht man nicht allzu viel Phantasie, um den Impulscharakter der Kursbewegung zu erkennen. Seit dem Beginn der Hausse bis heute (02.05.07) hat sich der Index verzehnfacht! Die erste primäre Impulswelle (I) endete am 01.12.2003 bei einem Stand von 255 Punkten. Die anschließende A-B-C-Korrekturwelle (II) erreichte ihr Tief bei 168 am 13.05.2005. Seitdem befinden sich die Goldminen in der primären Impulswelle (III) - der "Publicphase". Mittelfristig endete die erste sekundäre Impulswelle (1) der (III) am 10.05.2006 bei einem Allzeithoch von 394 (End-of-Day). Die anschließende sekundäre Korrekturwelle (2) dauerte bis zum 03.10.2006. Seitdem läuft nun höchstwahrscheinlich die Impulswelle (3) der (III), innerhalb der fraktal wiederum die (3´´) der (3´-Beginn am 05.03.2007) begonnen hat. Da die sekundäre Welle (3) der primären (III) meist die längste und kräftigste aller Impulswellen ist, sollte man über kräftige Kursgewinne in den nächsten Monate nicht überrascht sein.

Wichtig: Das Hausse-Szenario löst sich beim Unterschreiten von 315 Punkten auf!


Diese Elliott-Wave-Indikation ist - neben einer Vielzahl von anderen Analysen - auch ein Grund, warum unsere beiden Fonds NOAH-Mix OP (Fondsporträt, WKN: 979 953) und GR Dynamik OP (WKN: A0H 0W9) derzeit voll investiert sind. Beide Wertpapiere bieten aktives Beta (Anlageklassenwechsel, wenn nötig) in einem benchmarklosen Absolute-Return-Konzept (siehe beigefügtes Fondsporträt). Dies ist besonders interessant im Rahmen der kommenden Abgeltungssteuer. Wichtig dabei: Eine Investition muss vor dem 01.01.2009 stattgefunden haben!


© Uwe Bergold
Geschäftsführer der Global Resources Invest GmbH & Co. KG








Disclaimer: Dieses Dokument ist lediglich eine unverbindliche Stellungnahme zum Gesetzentwurf zur Abgeltungssteuer vom 14.03.07 zum Zeitpunkt der Herausgabe. Alle Informationen wurden mit größter Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Die vorliegende Publikation dient lediglich Informationszwecken und ist keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der veröffentlichte Inhalt ist ohne Gewähr und begründet somit keinerlei Haftungsobligo.
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