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Rohstoff Express: Minen-Aktien - So machen Sie Gewinne statt Verluste!

23.05.2007  |  Marius Steininger
Mit schöner Regelmäßigkeit rühmen die Medien die Vorteile von Aktien-Investments in Minenbetreibern gegenüber Direktanlagen in Edel- oder Basismetallen. Dabei wird vor allem gerne auf die Hebelwirkung verwiesen, die beispielsweise die Anteilsscheine von "Goldgräbern" gegenüber der Preisentwicklung beim gelben Metall aufweisen. In der Theorie ist das alles schön und richtig. Doch leider sieht die Praxis häufig etwas anders aus: Während der Goldpreis bis vor kurzem unbeirrt in Richtung 700 US-Dollar marschierte, sehen die Notierungen einer Barrick Gold oder eine Goldfields beinahe täglich neue Mehrmonatstiefs. Wie lässt sich dieses Phänomen erklären?


Im Würgegriff der Förderkosten

Das Hauptproblem der großen Minen-Konzerne sind die Förderkosten. Um in den Zeiten absurd niedriger Metallpreise operativ überhaupt halbwegs rentabel über die Runden zu kommen, plünderten die Unternehmen sämtliche Vorkommen, die sich leicht und damit preiswert abbauen ließen gnadenlos aus. Sowohl in Südafrika als auch in Nordamerika liegen die noch vorhandenen Erzadern in sehr großer Tiefe, wodurch sich die Förderung natürlich beträchtlich verteuert. Die Betreiber sind sich dessen bewusst und suchen fieberhaft nach Auswegen: Barrick Gold beispielsweise hat einige Milliarden US-Dollar in den Bau neuer Minen in Südamerika investiert. Dort liegen die Abbaukosten auf Vollkosten-Basis mit 145 US-Dollar je Feinunze nicht einmal halb so hoch wie in den USA. Allerdings - und das sollte auf keinen Fall vergessen werden - gehört Südamerika bekanntlich nicht unbedingt zu den politisch stabilsten Regionen. Seit den neo-kommunistischen Anwandlungen in Venezuela und Bolivien weht ausländischen Konzernen in diesen Ländern ein vergleichsweise "rauer Wind" ins Gesicht. Insofern ist diese Strategie sicher nicht uninteressant, aber längerfristig doch mit unbestreitbaren finanziellen Risiken verbunden.

Einen etwas anderen Weg, um die Kosten in den Griff zu bekommen, beschreitet Anglo Platinum. Die Südafrikaner haben zahlreiche Kooperationen mit kleineren Bergbaufirmen abgeschlossen - klassisches Outsourcing durch Subunternehmertum eben! Außerdem ist Anglo Platinium insgesamt breiter aufgestellt. Neben Platin fördert man am "Kap der guten Hoffnung" auch Palladium, Rohdium um Nickel. Insbesondere die starken Kursanstiege bei den letztgenannten Rohstoffen halfen dem Konzern, Wechselkursschwierigkeiten zu meistern.


Dollarschwäche lässt Gewinne dahin schmelzen

Denn der im Vergleich zum US-Dollar starke südafrikanische Rand ist das Damoklesschwert schlechthin der Produzenten im ehemaligen Apartheidstaat. Da die Erlöse in US-Dollar anfallen, die Kosten aber in Rand entstehen, geraten die Margen massiv unter Druck. Dem lässt sich natürlich durch Absicherungsgeschäfte begegnen. Doch aus unerklärlichen Gründen haben viele Minenbetreiber aus Südafrika in den letzten Jahren auf diese probate und eigentlich weltweit übliche Methode verzichtet.


Fazit:

Wenn Sie als konservativer Anleger mit Investments in Minen-Aktien liebäugeln, sollten Sie Unternehmen bevorzugen, die sowohl im Hinblick auf die geförderten Rohstoffe als auch regional vergleichsweise breit aufgestellt sind. Wer es gerne etwas riskanter mag, kann sich natürlich auch an einer Gold Fields versuchen. Immerhin verfügen die Südafrikaner mit Ressourcen von derzeit etwa 246 Millionen Unzen Gold über die weltweit größten Vorkommen. Die aktuell geringe Marge sorgt für eine enorme Hebelwirkung beim Aktienkurs auf die Entwicklung des Goldpreises. Sollte der Rand gegenüber dem Greenback zudem abwerten, könnte sich Goldfields mittelfristig vielleicht doch noch vom "Rohrkrepierer" zum "Überflieger" mausern!


© Rohstoff-Express-Redaktion - Derivate Magazin www.derivate-online.de



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