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Geht es noch besser?

11.07.2007  |  Theodore Butler
Der letzte Commitment of Traders Report (COT), nach Stand vom 3. Juli, enthielt einige überraschend bullische Angaben für Silber. Der Bericht zeigte eine weiteren, starken Rückgang der gesamten Commercial-Netto-Short-Position von fast 6000 Kontrakten. Dies ist die kleinste Short-Position (42.000 Kontrakte) seit neun Monaten gewesen. Während die gesamte Commercial-Short-Position sich beim Gold ein wenig ausweitete, befinden wir uns hier immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau, was die Commercial-Netto-Shorts angeht. Das deutet nun darauf hin, dass Silber als auch Gold strukturell für den Anstieg gewappnet sind. Vielleicht für einen größeren Anstieg.

Es ist tatsächlich so, dass man sich für Silber und Gold kaum noch weitergehende, bedeutende Verbesserungen im COT vorstellen kann. Demzufolge könnte man meinen, dass die Zeit für einen Anstieg nicht reifer sein kann - gerade was Silber betrifft.

Neben der extrem bullischen Struktur im COT, die immer eine gute Nachricht für Metallinvestoren ist, wurden an der COMEX weitere Meilensteine gesetzt, die für die Advokaten eines freien Marktes jedoch keine guten Nachrichten sein können. Die Konzentration auf der Short-Seite des COMEX-Silber besteht unvermindert fort. Ich kann, um alles auf der Welt, nicht sagen, was schlechter ist: Die Tatsache, dass die Silbermanipulation so eklatant ist, oder dass so viele einfach nichts dazu sagen - das gilt besonders für jene, die in den Aufsichtsbehörden oder in der Industrie Führungspositionen begleiten.

Der neue COT-Bericht zeigt, dass die vier und acht größten Silberhändler an der COMEX gerade eine noch nie da gewesene, konzentrierte Short-Position halten, vergleicht man sie - in Prozenten - mit der gesamten Commercial-Netto-Short-Position. (Auf reiner Kontraktebene befinden sich die großen Shorts gar nicht so weit von den Rekordständen.) Die vier größten Händler halten jetzt mehr als 118% der gesamten Netto-Short-Position, während die acht größten Händler jetzt über 146% der gesamten Netto-Short-Position halten.

In der Zwischenzeit ziehen die Raptoren einfach durch, wobei die kleineren Commercials mit fast 19.500 Kontrakten long sind - mehr als ich je gesehen habe. Von den insgesamt fast 6000, von den Commercials gekauften, Futures-Kontrakten, fallen, laut COT-Bericht, 5000 auf die Raptoren. Die einzig wichtige Frage ist: Was wird passieren, wenn die Preise durch die verschiedenen gleitenden Durchschnitte steigen und letztendlich die technischen Käufe einsetzten? Werden die Raptoren verkaufen und einen schnellen Gewinn machen, oder werden sie sich zurücklehnen und den Preis wahrhaftig explodieren lassen? Das werden wir noch früh genug erfahren.

Die zentrale Frage am Silbermarkt bleibt, meiner Meinung nach, die super-konzentrierte Short-Position und warum sie immer noch zugelassen wird. Lassen sie es mich kurz machen. Zu keiner Zeit hat es am Rohstoffmarkt eine solch extrem konzentrierte Short-Position gegeben, so, wie man sie jetzt beim COMEX-Silber hat. Weder bei der Hunt Bros. Long-Side-Silbermanipulation, noch bei der Sumitomo-Kupfermanipulation und auch nicht beim Amaranth-Erdgasfiasko.

Die Sache mit der Konzentration ist nicht kompliziert. Es kann keine Manipulation ohne Konzentration geben. Und es kann keine Konzentration geben, ohne dass auch die Wahrscheinlichkeit der Manipulation extrem hoch ist. Darum sind die Angaben zur Manipulation auch als Werkzeug für behördliche Eingriffe so geeignet, zudem sind sie integrale Komponenten des COT-Berichts - für jeden Rohstoff. Die konzentrierte Short-Position beim COMEX-Silber ist so extrem, dass es nicht einmal mehr von darauf ankommt, ob sich echtes Silber oder vermeintliche Hedgefonds hinter diesen Short-Positionen verbergen. Konzentration ist gleich Kontrolle. Märkte können nicht einerseits kontrolliert werden und andererseits als frei gelten.

Die konzentrierte Short-Position beim COMEX-Silber sollte uns nicht ängstlich stimmen, so sehr sie auch dem Konzept der freien Märkte zuwider läuft. Sie ist der beste Freund der Silberinvestoren. Die vier größten Händler sind mit 250 Millionen oz bei den COMEX-Silber-Futures short. Es kam schon einmal zu einem Verkauf und schon einmal hatte das negative Folgen für die Preise. Da jeder Leerverkauf eine offene Transaktion ist, die auch zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichgestellt werden muss, wird dies in Zukunft auch positive Folgen für den Preis haben. Indem die Short-Verkäufer den Silberpreis herunter manipulierten - tiefer, als er ohne diese Short-Position wäre - haben sie den Silberinvestoren einen großen Dienst erwiesen. Sie haben das größte Schnäppchen aller Zeiten für Investoren möglich gemacht. Das wird für alle offensichtlich, wenn sie explodiert und ein für alle mal aufgelöst wird.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 10.07.2007 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

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