Eine höchst verlockende Weggabelung

Ein erfreuliches Update bei Gold und Silber

Eine weitere erfreuliche Entwicklung ist die Tatsache, dass Gold und Silber eine deutliche Trendwende vollzogen haben: Gold stieg um 3,26% und Silber um unerhörte 7,78%.



Dieser Chart zeigt, wie brutal das Jahr 2022 für die Edelmetalle war, wobei der Großteil des Schadens durch die feindselige Fed und steigende Anleiherenditen verursacht wurde. Das macht leider viel Sinn, denn Gold glänzt normalerweise in Zeiten negativer Realzinsen, und mit dem Anstieg der 10-jährigen Rendite von 1,5% auf 4,15% innerhalb von zehn Monaten sind die Realzinsen nun auf dem Rückzug. Die Marktteilnehmer meiden Gold und Silber wegen der Geldpolitik, und das hat einen dämpfenden Effekt auf die Bedürfnisse nach sicheren Häfen wie Gold. Das war natürlich bis heute so. Gold ist um 3,28% gestiegen. Silber ist um 7,81% gestiegen.

Bewegungen, wie sie heute bei Gold und Silber zu beobachten sind, sind selten, und gerade aus dieser Seltenheit ergibt sich die Vorhersagekraft der Edelmetalle. Wenn es in den letzten sechs Monaten eine Bewegung gab, die auf eine Änderung der Geldpolitik hindeutet, dann ist es die, wenn Gold und Silber mit wenig oder gar keiner Abschwächung aus den Startlöchern schießen.

Um dies an einem Tag zu tun, an dem die Anleiherenditen immer noch nach Norden klettern, könnte man auf die Schwäche des US-Dollar-Index verweisen, aber das war bestenfalls marginal. Heute gab es ein Ereignis, das zu einem "Freaky-Friday"-Verkauf von Gold und Silber hätte führen müssen, was aber nicht geschah, und was aussagekräftig ist.

Nach dem heutigen Tag gehe ich davon aus, dass die Chancen für einen Mehrquartals-Tiefpunkt bei den "Risiko-Assets" gegeben sind, aber dennoch ist die Sektorauswahl entscheidend. Nach einem Bärenmarkt, wie ihn die Anleger im Jahr 2022 bisher erlebt haben, galt früher (vor der Preiskontrolle durch die Zentralbanken) die Regel, dass die Sektoren, die den vorangegangenen Bullenmarkt angeführt haben, im neuen Bullenmarkt stets zurückblieben. Wenn das der Fall ist, dann sind Rohstoffe definitiv Kandidaten für die Führung bis zum Jahresende.

Die Rohstoffe, allen voran der Energiesektor, erreichten im Juni ihren Höchststand (einen Monat nach dem Verfall meiner Juni-Puts) und haben nach einem fünfmonatigen Rückgang nach Norden gedreht und scheinen den Bullenmarkt wieder aufzunehmen, der im April 2020 begann, als ich den "Generational Buy" für Öl aussprach.



Ich weiß sehr wohl, dass ich bei einer Reihe von Geschäften mit Gold oder Goldminen sowie bei zwei Silbertrades zu früh dran war, und ich weiß, wie erschlagen wir uns alle fühlen, wenn wir uns die Liste der Privatplatzierungen (und der Optionsscheine, die bald auslaufen) ansehen, die alle wirklich "toll" klangen, als wir zum ersten Mal ihre wirklich sexy Geschichten hörten.

Wenn die Märkte ihren Höchststand erreicht haben, ändern sich die Gründe für den Besitz einer Position in der Regel nicht. In vielen Fällen wird die Story sogar besser, aber was sich ändern muss, damit sich die Story bestätigt, ist die Rückkehr stabiler Märkte und die Risikobereitschaft. Der Junior-Ressourcensektor, der stark mit Rohstoffen verbunden ist, wird bis zum Jahresende ein ernsthaftes Angebot erhalten, und wenn ich richtig liege, wird 2023 der Beginn eines mehrjährigen Laufs bei allen Rohstoffen sein, die bald ins Defizit fallen.

Wenn ich mit meiner Analyse richtig liege, wird die neue Generation von Anlegern, die sich von 2009 bis 2021 durch die Großzügigkeit der US-Notenbank bereichert haben, noch einmal zum Brunnen zurückkehren wollen, und wenn sie das tun, werden sie sich auf die Sicherheit der historischen Performance verlassen, aber in Sektoren, die von den Fundamentaldaten im Zusammenhang mit der Elektrifizierung (Kupfer) und billiger, sauberer Energie (Uran) sowie ausgewählten Batteriemetallen (Lithium) profitieren.

Sobald sich die Edelmetalle von der Preisunterdrückung durch den wütenden Dollar befreien, werden sich die Geldströme in einer Flut von unstillbarer Nachfrage zu Gold und Silber bewegen, die zunächst mit massiven Short-Deckungen und dann mit Long-Positionen beginnen. Die Weggabelung liegt nun direkt vor uns, und obwohl ich keine Kristallkugel besitze, aus der ich unwiderlegbare Prognosen ablesen könnte, möchte ich den Lesern dieser Zeilen Folgendes raten: Kaufen Sie hochwertige Aktien aus dem Rohstoffsektor. Setzen Sie einen Stop-Loss-Parameter von 3.495 Basispunkten des S&P auf Zwei-Tages-Schlusskursbasis ein, um bei einem Schlusskurs von über 4.150 bis zum Jahresende nachzukaufen.

Zum Beispiel erzielte Rio Tinto Plc. eine Rendite von 9,15% und ist ein perfekter Stellvertreter für diesen Bereich, denn es gibt kein besseres Gefühl, als über 9% auf sein Geld zu bekommen, während man darauf wartet, dass die Welt die Rohstoffe endlich zu schätzen weiß. Letzter Punkt: Unterschätzen Sie niemals die Ersatzkraft von Aktien in einer Inflationsspirale.


© Michael Ballanger
The Gold Report



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Dieser Artikel wurde am 07. November 2022 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.