Goldene Weihnachtsgeschenke
14.12.2007 | Dr. Frank Schallenberger
Die US-Notenbank FED hat unter dem Druck der Kredit- und Immobilienkrise die Leitzinsen in der abgelaufenen Woche zum dritten Mal in Folge gesenkt. Der Offenmarktausschuss der Notenbank reduzierte den Zielsatz für Tagesgeld um 25 Basispunkte auf 4,25%. Wenngleich im Vorfeld der Sitzung kurzzeitig Hoffnungen auf einen größeren Zinsschritt aufgekommen waren, hatte die Mehrheit der Marktteilnehmer und Auguren mit der Zinssenkung in dieser Höhe gerechnet.
An den Rohstoffmärkten dürfte der FED-Entscheid unterschiedlich aufgenommen werden. Bei den konjunktursensiblen Basismetallen wird die Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums, die von den Währungshütern zur Begründung des Zinsschritts herangezogen wurde, für Missfallen sorgen. Die Preise von Kupfer & Co. dürften daher zunächst weiter nicht in Schwung kommen. Die FED hat durch die Betonung der Konjunkturrisiken und die erneute Verschärfung der Lage an den Kapitalmärkten zudem die Sorge vor einem härteren Aufschlag der US-Wirtschaft geschürt. Dies dürfte über kurz oder lang auch den erneuten Höhenflug des Ölpreises bremsen. Lediglich an den Edelmetallmärkten sollte der FED-Entscheid auf Wohlgefallen treffen. Profitieren dürfte hier insbesondere der Goldpreis. Mit einer expansiven Geldpolitik steigen schließlich die Inflationsgefahren. Auch der explizite Hinweis auf die anhaltenden Aufwärtsrisiken für die Inflation im Statement der FED sollte die Preise für das gelbe Metall nachhaltig untermauern. Wer noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, könnte also durchaus Gold in Betracht ziehen. Denn die Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den USA sollte dem Goldpreis so viel Phantasie verleihen, dass das Allzeithoch von 850 US-Dollar in den nächsten Wochen wieder angepeilt werden dürfte. "Goldene" Präsente werden damit auch nach dem 24. Dezember noch viel Freude bereiten.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
An den Rohstoffmärkten dürfte der FED-Entscheid unterschiedlich aufgenommen werden. Bei den konjunktursensiblen Basismetallen wird die Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums, die von den Währungshütern zur Begründung des Zinsschritts herangezogen wurde, für Missfallen sorgen. Die Preise von Kupfer & Co. dürften daher zunächst weiter nicht in Schwung kommen. Die FED hat durch die Betonung der Konjunkturrisiken und die erneute Verschärfung der Lage an den Kapitalmärkten zudem die Sorge vor einem härteren Aufschlag der US-Wirtschaft geschürt. Dies dürfte über kurz oder lang auch den erneuten Höhenflug des Ölpreises bremsen. Lediglich an den Edelmetallmärkten sollte der FED-Entscheid auf Wohlgefallen treffen. Profitieren dürfte hier insbesondere der Goldpreis. Mit einer expansiven Geldpolitik steigen schließlich die Inflationsgefahren. Auch der explizite Hinweis auf die anhaltenden Aufwärtsrisiken für die Inflation im Statement der FED sollte die Preise für das gelbe Metall nachhaltig untermauern. Wer noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, könnte also durchaus Gold in Betracht ziehen. Denn die Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den USA sollte dem Goldpreis so viel Phantasie verleihen, dass das Allzeithoch von 850 US-Dollar in den nächsten Wochen wieder angepeilt werden dürfte. "Goldene" Präsente werden damit auch nach dem 24. Dezember noch viel Freude bereiten.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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