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Die Kunst der Irreführung

22.05.2008  |  Captain Hook
Was folgt ist ein Exzerpt eines Kommentars, der für Abonnenten ursprünglich am 1. Mai auf Treasure Chests erschienen ist.

Die Zentralplaner und die Taschenspieler der Wall Street werden immer besser, wenn es darum geht, die Menschen dazu zu bringen, sich zur falschen Zeit auf die falschen Dinge zu konzentrieren. In Anbetracht der aktuellen Bedingungen meinen wir damit ihre Fähigkeit, die Aufmerksamkeit der kleinen Leute auf eine zurechtgebogene Markterholung des US-Dollars zu lenken, während ihre vorhergehenden, inflatorischen Anstrengungen ungezügelt in den Rohstoffmärkten Wirkung zeigen, wobei sie jedoch zu keiner fassbaren Erleichterung der Kreditkrise beigetragen haben - und eben das ist ja gerade die Rechtfertigung für das Drucken solch reichlicher Mengen an Fiat-Geld gewesen. Noch schlimmer: Diese jüngste Episode der Irreführung - eine Technik, die (falls sie es noch nicht wussten) von Zauberkünstlern angewendet wird - wird die Auswirkungen der rapiden monetären Inflation wohl mit der Zeit nur noch schlimmer machen, da man immer mehr benötigt, auch wenn derzeit behauptet wird, die schlimmste Krisenzeit sei überstanden und von nun an gehe es voran und aufwärts.

Es mag zwar richtig sein, dass die Börsenkurse seit kurzem wieder steigen, es muss aber auch festgestellt werden, dass dies gar nicht so sehr einer Verbesserung der Kreditbedingungen geschuldet ist, sondern viel eher die gescheiterte Politik der Notenbank widerspiegelt. Vorrangig werden eben die Rohstoffpreise angestachelt, in viel geringerem Ausmaße wird den angeschlagenen Finanzinstitutionen geholfen - und somit eben auch der Wirtschaft. Wie dem auch sei, jetzt da auch Europa deutliche Zeichen einer Abschwächung zeigt, könnten die US-fixierten Spekulanten im vergleichenden Währungsspiel weiterhin auf dem falschen Fuß erwischt werden, dies könnte wiederum den Abwärtsdruck auf Gold erhöhen, gerade dann, wenn die Investoren das Gegenteil am meisten brauchen. Sehen sie, die Investoren sollten jetzt schon wissen - und nicht erst, nachdem die Rohstoffpreise in den Himmel geschossen sind - dass die Notenbank ihre Politik der Währungsentwertung mit noch höherem Tempo fortsetzen wird. So läuft es nun einmal beim eigennützigen Spiel mit der Irreführung, das, von den Meisterplanern erdacht, den Massen aufgedrückt wird; sie bringen die Öffentlichkeit dazu, auf die rechte Hand zu schauen (der fallende Goldpreis), während der Trick in der rechten Hand stattfindet.

Weiter zu diesem Thema, wenn in diesem Fall nicht sogar von 'Chance' sprechen kann: Die Tatsache, dass Minengesellschaften (wie Newmont Mining) von Rekordgewinnen bei steigenden Goldpreisen berichtet haben (in jedem anderen Sektor würden die Aktien ebenfalls steigen), müsste als ein überdeutliches Beispiel für ein praktisches "Timing-Dings-Bums" gelten, über das auch die 'Irre-Führer' so glücklich sind - entweder das oder aber die Götter sind irre. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es liegt darin gar nicht so viel Ironie, sondern viel mehr Preisbeeinflussung in Erwartung der Wahlen. Im Sinne dieser Beeinflussung muss es jetzt zu einer Erholung des Dollars kommen, wenn sie bis in den November hinein bestand haben soll - wobei in diesem Herbst hoffentlich auch potentiell widerspenstige Finanzmärkte abgedämpft werden. Das ist natürlich das, was man sich wiederum von den Edelmetallen während einer saisonal günstigen Periode verspricht (saisonbedingt verweist ein Tief im Mai auf ein Hoch im November/Dezember), wir unterstützen diese Ansicht, wie sie wissen, voll und ganz. Unsere derzeit bullische Ausrichtung zeigt sich in Bezug auf den Hinweis, zum jetzigen Zeitpunkt hinzuzukaufen.

Wir werden sogar ermutigt - von scheinbar günstigen technischen Faktoren, die diese Gedanken bestätigen, nicht nur aus der strukturellen Perspektive auf den Schlüsselcharts, sondern auch über den Flow. Über den Flow - über was verdammt noch mal spricht dieser Typ eigentlich? Meint er, dass wir ziellos den Bach hinunter schwimmen werden, so ähnlich wie ich mich gerade fühle, wenn ich sehe, wie wenige Respekt die Investoren immer noch den Edelmetallen zollen? Ein ganz deutliches NEIN auf diese Frage und diese Stimmung. Nein - ich habe eigentlich die Tatsache gemeint, dass eine historisch günstige, harmonische Signatur einen möglicherweise zeitabhängigen Boden ausbildet, der diesen Monat beim Verhältnis Amex Gold Miners Index (GDM)/Gold zum Tragen kommt - siehe Chart unten.

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Abbildung 1





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