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Hebelwirkung über Minengesellschaften

20.05.2008  |  David Morgan
Diese Woche hatte ich mich entschieden, wieder einmal einen Blick auf die vorhergehenden Berichte zu werfen, auf der Suche nach Informationen, die bei der Klärung einiger geläufiger Missverständnisse in Bezug auf die Bewertung von Bergbaugesellschaften von Hilfe sind. Der folgende Artikel ist sozusagen eine stark abgespeckte Version des Morgan Reports von November 2007.

Eine der besten Möglichkeiten Hebelwirkung im Bereich der Edelmetalle zu erzielen, ist wohl immer noch der Minensektor und hier besonders die Junior- und Senior-Aktien. Bei einer Analysemethode nimmt man die gesamte Ressourcenmenge (angezeigte und abgeleitete) und stellt fest, wie viele Unzen man als Investor pro Aktie oder investierten Dollar erhalten kann.

Die Methode wird auch von anderen Analysten benutzt und bevor wir mit näheren Erläuterungen anfangen, muss ich hinzufügen, dass ich damals, als ich zum ersten Mal von dieser Analysemethode hörte (ich war noch ein junger Investor im Minensektor), dachte, ich hätte genau das, was ich brauchte, gefunden. Die größten Mengen an Gold oder Silber pro Dollar zu kaufen, schien mir als eine richtige Wertinvestitionen und diese Methode verschaffte mir einen Eindruck davon, was noch zu erwarten war und was sich am Markt noch nicht wiederspiegelte.

Einige Stammleser werden sich noch erinnern, dass unter anderen auch *** (der Name wurde absichtlich ausgelassen) eben diese Methode benutzt - und offen gestanden ist sie ein zudem nützliches Werkzeug. Aber glauben Sie bloß nicht, dass sie der beste Weg ist, um eine Prognose für jede erdenkliche Minengesellschaft abzugeben. Zum Beispiel hatten wir ein Unternehmen als Top-Favoriten aufgenommen, das nach diesem Modell sehr schlecht abschneiden würde. Nichtsdestotrotz war es einer unserer Top-Favoriten und auch eine führende Aktie im Sektor, und sie wird es auch weiterhin, auf dem Weg nach oben, bleiben. Wichtig ist also hervorzuheben, dass alle Projekte einer Einzelprüfung unterzogen bedürfen und alle Vergleiche mit Vorsicht zu genießen sind.

Anmerkung: Für unsere Leser haben wir eine Auflistung von Unternehmen bereitgestellt, die zumeist im Silbersektor tätig sind.

Zuerst hatten wir Silber-Explorer und Gold-Explorer aufgenommen, die man also gar nicht 1:1 vergleichen konnte. Denken Sie daran, dass die Produzenten bei viel höherer Marktkapitalisierung pro Unze verkaufen als die Explorer. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Erstens: Eine Mine hat sehr hohe Kapitalausgaben zu bewältigen, wenn es um den Bau von Straßen und Gebäuden geht, den Kauf von Maschinen, die Finanzierung von Immobilien, Strom- und Wasserleitungen. Zudem lagen die Explorationskosten in den meisten Fällen höher, weil das Projekt bis zur Machbarkeitsstudie gebracht werden und die Mine in Produktion gehen musste.

Das bringt uns zu einer anderen wichtigen Frage: Haben wir es mit einem Tagebau zu tun oder geht es um unterirdische Arbeiten in einem Bergbau? In Falle des Tagebaus kann man durchaus einfacher und schneller zur Produktion gelangen, auch braucht man weitaus weniger Kapital als im Fall eines Bergbaus. Deswegen hat eine Gesellschaft wie Western Silver zwar eher "dünne" Durchschnittsgehalte aufzuweisen, sie ist jedoch immer noch wirtschaftlich. Damit ein Bergbau wirtschaftlich bleiben kann, müssen, damit es sich lohnt, auch auf dem Projekt höhere Gehalte erzielt werden. Eine Frage, die sich ein Investor immer stellen sollte, ist also die Frage, um welchen Typ von Lagerstätte es sich im spezifischen Fall handelt.

Ein anderer Faktor, den man nur ganz selten erwähnt findet, ist die Produktionsrate. Ganz speziell für den Bergbau stellt sich die Frage, wie viele Unzen innerhalb von 24 h aus dem Schacht gefördert werden können. Das ist wichtig, weil einige Unternehmen gerne mit riesigen Ressourcen prahlen, obwohl die Größe des Minenschachts die Menge an förderbarem Erz einschränkt. Große Ressourcen zu haben, ist schön und gut, aber wenn sie eine riesige Menge Silber im Boden haben, jedoch davon nur eine extrem geringe Menge an die Oberfläche bringen können, dann wird sich diese Tatsache auf der Einnahmeseite niederschlagen und der Aktienpreis wird hängen bleiben, was wiederum jene Investoren verwirrt, die die Dynamiken des Minensektors nicht verstehen.

Ein solches Unternehmen könnte natürlich einen weiteren Schacht anlegen oder andere Wege finden, größere Mengen des Erzes zu gewinnen - aber hierbei geht es wieder um riesige Kapitalkosten und in manchen Fällen müssten dafür sogar die eigentlichen Produktionsarbeiten unterbrochen werden. Das könnte den Markt wirklich aufbringen, der Aktienpreis könnte darunter leiden, auch wenn die schlauen Investoren die Chance an sich erkennen. Aber das würde nur nach eingehender Begutachtung der Zahlen funktionieren, die anzeigen, inwieweit zusätzliche Kosten zu einer deutlichen Erhöhung der internen Ertragsrate führen. Anders ausgedrückt stellt sich die Frage: Können die Eigentümer des Unternehmens (die Aktionäre) davon profitieren?

In diesem Artikel konnten wir nur einige Vorabgedanken zum Thema "Analyse und Bewertung von Minengesellschaften" anschneiden.


© David Morgan
www.silver-investor.com



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