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Keine Ölkrise, sondern eine Dollarkrise

29.05.2008  |  Peter Schiff
Bedauernswert, dass der Oberste Gerichtshof der USA letzte Woche entschied, die US-Währung sei unfair gegenüber blinden Menschen, jedoch nicht den nächsten logischen Schritt gegangen geht und erklärt, dass der Dollar ebenfalls unfair zu jedem ist, der Benzin kauft.

Auf der Suche nach Antworten auf die Frage, warum Öl über 130 $ pro Barrel geschossen ist, zeigen sich Washington und die Wall Street so ahnungslos wie Höhlenmenschen nach einen Monsterschneesturm mitten im Sommer. Trotz allem fragenden Kopfgekratze ist das Spiel mit den Schuldzuweisungen in vollem Gange. Mit den Spekulanten und den großen Mineralölkonzerne werden die Sündenböcke hervorgekramt. Höhere Margin-Einlagen, Steuern auf Überraschungsgewinne und den Futures-Handel wurden schon als die passenden Sanktionen ins Gespräch gebracht. Jedem sollte klar sein, dass all das eine einzige Farce ist und auch, dass keiner versteht, was eigentlich in Wirklichkeit passiert.

In Wirklichkeit werden die Amerikaner, nach Jahren unbekümmerten Konsums und rücksichtloser Dollar-Abwertung, finanziell aus den Märkten gedrängt, über die sie zuvor unangefochten dominierten. Da im wohlhabender werdenden Ausland größere Mengen an Rohstoffen und Produkten verbraucht werden, mit denen wir ursprünglich beliefert wurden, müssen jetzt die Amerikaner zwangsläufig zurückstecken. Die steigenden Dollar-Preise, die man für Benzin zu zahlen hat, sind dabei nur ein Anschauungsbeispiel für diesen globalen Trend.

Die Anzeichen für Amerikas fallenden Lebensstandard, nur schlecht versteckt hinter arrangierten Regierungsstatistiken, finden sich überall - man muss nur die Augen aufmachen. Von großen Geländewagen wird auf weniger begehrte Kleinwagen umgesattelt, wir zahlen mehr, um in überfüllten Flugzeugen zu reisen (hier zahlen wir für das Aufgeben des Gepäcks und essen nur, was wir mit ins Flugzeug genommen haben). Wir trinken unseren Café-Latte bei McDonalds oder gar nicht und wir verzichten immer öfter darauf, ins Restaurant oder shoppen zu gehen, und auch auf Urlaubsreisen – nur so können wir genug zusammenkratzen, um unsere Tanks und die Vorratsschränke in unseren Küchen zu füllen, um Steuern oder Versicherungen zu zahlen oder um Rückzahlungen für Kreditkarten, Hypotheken- und Autokredite zu leisten.

Der sich immer enger um die Gemeinschaft schnallende Gürtel kann auch ganz einfach als eine Abzahlung der massiven staatlichen Bailouts für Investment- und Hypothekenbanken übersetzt werden. Da die Notenbank mehr Geld schafft, um schlechte Hypotheken und andere wackelige Sicherheiten zu kaufen, die sich im Besitz von Banken und Maklergesellschaften befinden, werden die Ersparnisse und Löhne der Durchschnittsbevölkerung auch weiterhin fallen. Folglich werden auch die Kosten für die Produkte, an die man sich ganz selbstverständlich gewöhnt hat, anfangen zu schmerzen.

Auch die gerade durch den Kongress gehenden Gesetzesvorlagen für den Immobiliensektor sowie für "Stimulus-Pakete" werden letztendlich deutliche Spuren auf den Preisschildern hinterlassen. Im Endeffekt wird das "kostenlose Menu", das derzeit von Washington aufgetischt wird, zum teuersten Gericht, das jemals serviert wurde. Die Kosten werden von normalen amerikanischen Bürgern getragen werden, jedes mal wenn sie ihre Brieftaschen zücken. Vier Dollar für Benzin sind nur der Anfang.

Bei all dem Gerede um steigende globale Nachfrage scheinen nur wenige zu verstehen, woher sie eigentlich kommt. Der globale Nachfrageschub ist einerseits abhängig von einer gestiegenen Kaufkraft der ausländischen Währungen und andererseits von der Tatsache, dass die Verdiener im Ausland immer mehr dazu übergehen, ihre Löhne selbst auszugeben. Anders ausgedrückt, verkehrt sich Greenspans berühmte "globale Ansammlung an Ersparnissen" in eine globale Konsumorgie, bei der die Amerikaner wohl nicht absahnen werden. Dieser Trend wird nur noch schlimmer, wenn der in Dollar angegebene Preis von fast allem, was entweder importiert oder potentiell exportiert werden kann, in den Himmel schießt.

Da können noch so viele Sündenböcke gefunden werden, die schlichte Tatsache, mit der sich die Amerikaner anfreunden müssen, ist ein viel niedriger Lebensstandard. Diejenigen, die das ganze Essen auf unsere Tische brachten, werden sich am Ende ganz einfach einen Stuhl heranziehen und mitessen.

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© Peter Schiff
www.europac.net



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