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Auf dem falschen Fuß

11.07.2008  |  Dr. Frank Schallenberger
Die Spekulanten haben es schwer in diesen Tagen. Durch die Baisse bei Dividendentiteln und steigende Zinsen haben Long-Spekulationen am Aktien- und Rentenmarkt ein dickes Minus eingebracht. Die Hausse bei den Rohstoffen hätte davon einiges kompensieren können. Aber zum einen hat im Zusammenhang mit der Rohstoffhausse das Image der Spekulanten in den letzten Wochen deutlich gelitten, da sie mittlerweile als Hauptverdächtiger für steigende Benzin- und Nahrungsmittelpreise gelten. Zum anderen haben sie vermutlich auch an den Rohstoffmärkten kräftig Federn lassen müssen, da viele ausgerechnet auf diesem Markt auf Baisse gesetzt hatten. Dies zeigt sich beispielsweise am Ölmarkt. Dort ermäßigte sich das Open Interest der ausstehenden Terminkontrakte seit Anfang Juni kräftig, während der Ölpreis gestiegen ist. Dies deutet darauf hin, dass die Spekulanten durch steigende Preise gezwungen waren, ihre Short-Positionen zu schließen.

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Offensichtlich versuchten sie ihr Glück anschließend auf dem Markt für Basismetalle. Immerhin stehen Nickel und Co. teilweise sehr deutlich unter den Höchstständen des Vorjahres. Von einem intakten Aufwärtstrend wie bei Öl kann also nicht die Rede sein. Blei und Zink haben seit Jahresbeginn sogar zwischen 30% und 40% an Wert eingebüßt. Eine interessante Spekulation à la baisse? Wohl eher nicht! Denn trotz fehlender Fundamentalnachrichten kam es am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche jeweils zu zweistelligen (!) Preiszuwächsen bei Blei. Auch dies dürfte zu einem Großteil auf das Konto von Short-Eindeckungen gehen.

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Insbesondere Hedge-Fonds und CTAs (Commodity Trading Advisers) hatten im Vorfeld massiv auf sinkende Preise bei Zink, Blei und Nickel "gewettet". Nachdem die Baisse-Spekulationen bei Öl und Basismetallen nicht so recht aufgegangen sind, könnten sich die Spekulanten jetzt dem Edelmetallmarkt zuwenden. Sollten sie auch dort ähnlich glücklos agieren, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der sich dann abzeichnende Short-Squeeze den Goldpreis über das bisherige Rekordniveau von 1.030 Dollar pro Unze treibt.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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