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Vorsicht vor Gustav

29.08.2008  |  Dr. Frank Schallenberger
Die atlantische Hurrikansaison beginnt jedes Jahr offiziell am 1. Juni und endet am 30. November. Die Aufzeichnungen gehen zurück bis in das Jahr 1851. Statistisch gesehen ist dabei der September der Monat mit der höchsten Sturmaktivität. In den letzten 156 Jahren brachte dieser Monat durchschnittlich zwei Hurrikans mit sich. Auch für diesen September stehen die Zeichen auf Sturm. Denn der Tropensturm Gustav zieht momentan eine Schneise der Verwüstung durch die Karibik und nimmt Kurs auf den Golf von Mexiko. Dort dürfte er neue Kräfte sammeln und mindestens zu einem Hurrikan der Stärke 3 anwachsen. Pünktlich zu Beginn des neuen Monats wird er nach den Prognosen der Meteorologen zwischen Texas und Louisiana das US-Festland erreichen. Damit wird diese Region fast genau auf den Tag drei Jahre, nachdem der Hurrikan Katrina die Stadt New Orleans verwüstete, erneut von einem Hurrikan heimgesucht.

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Wie gefährlich Gustav werden könnte, lässt sich gut am Ölpreis ablesen. Denn je mehr die prognostizierte Route des Sturms Gewissheit annimmt, desto höher die "Zitterprämie" beim Ölpreis. Immerhin befinden sich im Golf von Mexiko rund 4.000 Bohrinseln, die etwa 25% der US-Ölförderung und ca. 15% der US-Erdgasförderung ausmachen. Zudem befindet sich in der Region mit dem Louisiana Offshore Oil Port ein wichtiger Ölhafen, über den pro Tag rund 1 Mio. Barrel Öl in die USA importiert werden. Und schließlich sind in Lousiana und Texas der Großteil der amerikanischen Raffinerien angesiedelt. Gerade dieser Punkt könnte aber auch dann noch stark die Preise beeinflussen, wenn Gustav sich wieder verzogen hat. Denn die US-Benzinvorräte liegen momentan auf dem tiefsten Niveau der letzten 10 Jahre - sturmbedingte Beeinträchtigungen der US-Raffinerien könnten damit bei Benzin durchaus zu Knappheiten führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die "Zitterprämie" - insbesondere beim Benzinpreis - noch ausweitet, ist daher durchaus hoch.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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