Manipulationen im Goldmarkt?
08.09.2008 | Marc Nitzsche
Nachdem es an den internationalen Goldmärkten in dieser Woche erneut extrem turbulent zu- ging und das gelbe Metall die Marke von 800 US-Dollar pro Feinunze erneut von unten ansehen musste, bekamen wir sehr viele Leserfragen ob der Markt nicht manipuliert sei. Zugegeben, wir waren auch von der Heftigkeit des Einbruchs überrascht und hatten wie viele andere Händler auch nicht damit gerechnet, dass es noch einmal einen derartigen Schlag von minus 40 US-Dollar pro Unze an nur einem Tag geben würde.
Allerdings halten wir es für unwahrscheinlich, dass der Markt manipuliert wird. Und selbst wenn es zu Manipulationen gekommen sei, sind diese für den Händler nutzlos. Es spielt keine Rolle ob der Goldpreis aufgrund von Manipulationen oder von tatsächlichen externen Faktoren wie dem Ölpreisrückgang oder Dollaranstieg gedrückt wurde. Sofern eine Position in den Verlust läuft, muss diese wieder verkauft werden, egal welche Gründe angeführt werden.
Wir gehen davon aus, dass der starke Rückgang im Öl einige Händler verunsichert hat. Der schwarze Rohstoff ist auf neue Mehrmonatstiefs gefallen und konnte die Unterstützung bei 110 US-Dollar nicht halten. Ausschlaggebend für den Einbruch waren unter anderem die Meldungen der Wetterdienste bezüglich Hurricane Gustav. Dieser hatte keinerlei bedrohende Auswirkungen auf die Förderplattformen im mexikanischen Golf. Dadurch wurde die Risikoprämie welche zuerst in den Markt eingepreist wurde, wieder herausgenommen. Dies äußerte sich in einer der größten Tagesschwankungen, die es bei Öl wahrscheinlich je gegeben hat. Dies führte auch zu deutlichen Kursrückgängen im Goldpreis.
Erschwerend kam hinzu, dass der US-Dollar wieder an Fahrt gewinnen konnte und gegenüber dem Euro und anderen Währungen aufwertete. Es wird weiterhin an den Devisenmärkten die Story gespielt, dass es den USA einerseits schlecht gehe jedoch auf der anderen Seite die europäische Union noch schlechter da stehe. Diese Faktoren führten zu einer weiteren Aufwertung der US-Valuta und einem Rückgang des Euro auf unter 1,43 US-Dollar.
Wir sehen nach den jüngsten Entwicklungen bei Öl und dem Euro leider noch mehr Abwärtspotential bei beiden Märkten und gehen deswegen auch davon aus, dass dies auf Gold negative Auswirkungen haben wird. Kurzfristig ist deswegen ein Test der Tiefs bei 780 US-Dollar nicht auszuschließen. An Manipulationen glauben wir jedoch nicht und würden auch unseren Lesern dazu raten, sich von dieser Theorie zu verabschieden, da diese für den Handel ohnehin nutzlos ist.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
Allerdings halten wir es für unwahrscheinlich, dass der Markt manipuliert wird. Und selbst wenn es zu Manipulationen gekommen sei, sind diese für den Händler nutzlos. Es spielt keine Rolle ob der Goldpreis aufgrund von Manipulationen oder von tatsächlichen externen Faktoren wie dem Ölpreisrückgang oder Dollaranstieg gedrückt wurde. Sofern eine Position in den Verlust läuft, muss diese wieder verkauft werden, egal welche Gründe angeführt werden.
Wir gehen davon aus, dass der starke Rückgang im Öl einige Händler verunsichert hat. Der schwarze Rohstoff ist auf neue Mehrmonatstiefs gefallen und konnte die Unterstützung bei 110 US-Dollar nicht halten. Ausschlaggebend für den Einbruch waren unter anderem die Meldungen der Wetterdienste bezüglich Hurricane Gustav. Dieser hatte keinerlei bedrohende Auswirkungen auf die Förderplattformen im mexikanischen Golf. Dadurch wurde die Risikoprämie welche zuerst in den Markt eingepreist wurde, wieder herausgenommen. Dies äußerte sich in einer der größten Tagesschwankungen, die es bei Öl wahrscheinlich je gegeben hat. Dies führte auch zu deutlichen Kursrückgängen im Goldpreis.
Erschwerend kam hinzu, dass der US-Dollar wieder an Fahrt gewinnen konnte und gegenüber dem Euro und anderen Währungen aufwertete. Es wird weiterhin an den Devisenmärkten die Story gespielt, dass es den USA einerseits schlecht gehe jedoch auf der anderen Seite die europäische Union noch schlechter da stehe. Diese Faktoren führten zu einer weiteren Aufwertung der US-Valuta und einem Rückgang des Euro auf unter 1,43 US-Dollar.
Wir sehen nach den jüngsten Entwicklungen bei Öl und dem Euro leider noch mehr Abwärtspotential bei beiden Märkten und gehen deswegen auch davon aus, dass dies auf Gold negative Auswirkungen haben wird. Kurzfristig ist deswegen ein Test der Tiefs bei 780 US-Dollar nicht auszuschließen. An Manipulationen glauben wir jedoch nicht und würden auch unseren Lesern dazu raten, sich von dieser Theorie zu verabschieden, da diese für den Handel ohnehin nutzlos ist.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de