Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Stoppt der US-Dollar jetzt?

09.09.2008  |  James Turk
Von seinem Tief am 15. Juli hat sich der US-Dollar-Index bis jetzt um 9,8% erholt, was sich auf eine überwältigende Jahresrate von 69,0% beläuft. Es ist die erste bedeutende Erholung im Bärenmarkt seit drei Jahren, und ich nenne sie absichtlich Bärenmarkt-Rally. Dieser Sprung hat alle Charakteristika einer Bärenmarkt-Rally. Sie ist ausgeprägt und schnell und geschah ohne Veränderungen des fundamentalen Ausblicks für den Dollar.

Wenn sich überhaupt etwas geändert hat, dann nur, dass sich der Ausblick für den Dollar in Wirklichkeit verschlechtert hat, was der erste Grund dafür ist, dass dem Dollar hier ein Ende gesetzt ist und seine Bärenmarkt-Rally hier endet. Da sich die Rezession in den USA vertieft, sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Zinssätze jederzeit anheben könnte. Demzufolge bleiben die realen (d.h. die inflationsbereinigten) US-Dollar-Zinssätze weiterhin negativ. Man bekommt für eine einjährige Dollar-Einlage weniger als die Inflationsrate, was wie eine Abschreckung gegen das Halten von Dollars wirkt - und dahingehend auch gegen jede andere Landeswährung, weil sie alle negative Realzinssätze aufweisen. Alle Währungen werden abgewertet, ihre Kaufkraft wird weginflationiert, was natürlich ein sehr bullischer Hintergrund für die Edelmetalle ist.

Nichtsdestotrotz korrigieren Gold und Silber, da der Dollar sprunghaft anstieg. Daher ist es von Wert, abzuwägen, ob die Erholung des Dollars ihren Endpunkt erreicht hat. Wenn dem so ist, dann hat die Korrektur der Edelmetalle möglicherweise ihren Endpunkt erreicht.

Es ist immer hilfreich, den Anstieg innerhalb einer Bärenmarkt-Rally mit den vorhergehenden Verlusten zu vergleichen. Der Dollar-Index fiel von 92,33 am 15. November 2005 auf sein Rekordtief von 71,33 am 22. April 2008. Am Freitag schloss er bei 78,93. Der Dollar-Index hat also 36% seiner Verluste aufgeholt.

Solche Rückzüge erstrecken sich normalerweise irgendwo von 1/3 bis ½ des vorhergehenden Verlustes. Der Auftrieb im Dollar-Index fällt jetzt in diese Spanne, was der zweite Grund ist, der auf das Ende der Erholung hindeutet. Der dritte Grund wird aus dem folgenden Chart ersichtlich.

Open in new window


Der US-Dollar-Index ist zurück in seinen oberen Widerstand gestoßen. Dieser Widerstand existiert, weil er das vorhergehende Tief im Dollar-Index markiert.

Keiner kann die Zukunft vorhersagen, und diese kurze Analyse ist kein Versuch, es trotzdem zu machen. Stattdessen werden an dieser Stelle ganz einfach sinnvolle Gründe angegeben, die darauf hindeuten, dass die Bärenmarkt-Rally des US-Dollars hiermit beendet ist und demzufolge natürlich auch die Korrektur der Edelmetalle.


© James Turk (07.09.2008)
GoldMoney.com



Hinweis GoldSeiten: Herr Turk ist Betreiber von GoldMoney.com und Buchautor (Der Kollaps des Dollars). Für die am 7.+8.11.2008 in München stattfindende "Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse" konnten wir ihn als Referenten gewinnen. Eine kostenlose Registrierung für die Messe ist ab sofort möglich.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"