Gold - wahrlich explosiv und historisch

Der gestrige Handelstag geht mit einem Anstieg von mehr als 85 Dollar bzw. über 11% an einem einzigen Handelstag in die Geschichte der Goldhistorie ein - soviel ist schon einmal Gewissheit. Zudem muss jedem Anleger und Investor klar sein, dass solche dynamischen Preisbewegungen mehr als nur eine Art Signal sind und in der Folge die Gesetzmäßigkeiten des bzw. der Märkte durchaus aushebeln können. Von der Schließung der russischen Börse sowie entsprechender Leitzinssenkung der Zentralbank, welche seit heute den Zinssatz von 5,50% auf NUR noch 1,50% absenkte mal ganz abgesehen. Doch wie geht es nun weiter, ist diese beeindruckende Tageskerze beim Goldpreis möglicherweise der Anfang von mehr oder kehrt sich diese Bewegung doch wieder genauso schnell um?



Fazit:

Die Prognose der letzten Analyse erfüllt sich mit Preisen im Tief bei 735,90 Dollar. Somit wurde die Mindestbedingung an die gereifte Korrekturbewegung erfüllt und nach dem gestrigen Anstieg muss sich heute bzw. bis zum Wochenschluss zeigen, ob diese Bewegung mehr als nur ein Impuls war. Aufgrund des sehr starken Anstieges könnte zwar eine kurze Gegenbewegung bis ca. 815/20 Dollar erfolgen, doch muss dies nicht zwangsläufig geschehen. Im asiatischen Handel erreichte Gold zunächst rund 893 Dollar und prallte vorerst am 200-Tage-Durchschnitt, aktuell bei etwa 891 Dollar, ab. Als weiteres Ziel bietet sich, nachdem überwinden der Marke von 891 Dollar das Niveau um 945 Dollar an - obere Kanalbegrenzung. Derzeit steht der Preis bereits wieder knapp unter dem 55-Tage-Durchschnitt und signalisiert damit zunächst eine stabile Tendenz. Ein Rückfall unter 815 Dollar, insbesondere unter 800 Dollar muss jetzt strengstens vermieden werden um den erfolgten Befreiungsschlag nicht wider zu neutralisieren.




Long Szenario:

Aufgrund des starken Anstiegs von gestern ist zwar ein Rücksetzer bis 840 bzw. max. 815 Dollar möglich, doch sollte Gold im Zuge der Etablierung über 860 Dollar wieder weiter in Richtung 890 und folglich 940/45 Dollar steigen können. Ein nachhaltiges Überwinden des 200-Tage-Durchschnitts, welcher im übrigen noch immer nicht absinkt, gepaart mit dem Bruch der oberen Kanalbegrenzung sollte mit Blick auf die Saisonalität für einen starken Jahresabschluss sorgen können.


Short Szenario:

Getreu dem Motto - was schnell steigt, fällt auch wieder rasch - bildet Gold nach Anstieg von gestern eine Tageskerze im negativen Format mit ähnlicher Größe aus und landet wieder unter 815 bzw. 800 Dollar. Durch diese Umkehr generiert Gold fortwährende Preisschwäche und ein weiterer Absacker gefolgt von neuen Jahrestiefstständen wird wahrscheinlich. Ein Abtauchen unter 700 Dollar sollte in diesem Zusammenhang nicht überraschen.


© Christian Kämmerer