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Die Krise der Junior-Minenunternehmen

26.09.2008  |  Adam Hamilton
Rohstoffinvestoren durften in dieser Woche an etwas Außergewöhnlichem teilhaben: Der Goldpreis stieg an nur einem Tag um 11,1%! Das war noch überraschender als sonst, denn alles außerhalb der Rohstoffbranche ging den Bach runter. Am selben Tag fiel der SPX um 4,7% und löschte damit 1/20tel des Wertes der amerikanischen Aktienmärkte zum zweiten Mal in drei Tagen aus.

Nachdem wir gerade erst die größte und schlimmste Rohstoffkorrektur des gesamten säkularen Bullenmarktes überstanden haben, war diese Woche die reine Erholung. Ich nehme an, dass das der Beginn eines bedeutsamen Aufschwungs ist. Aber auch wenn ich recht habe, gibt es noch ein anderes Problem, das den gesamten Rohstoffbereich in Aufruhr versetzt. Kleinere Minenunternehmen und Erforscher, die Junior-Minenunternehmen, haben lange Zeit nicht an diesem Bullenmarkt teilnehmen können.

Auch als die Rohstoffbranche boomte und große Minenunternehmen erfolgreich waren, erging es den Junioren furchtbar. Investoren und Spekulanten, die lange Zeit vom risikoreichen, aber erfolgversprechendem Bereich der Junior-Minenunternehmen angezogen wurden, sind nun schlecht dran. Zu viel Kapital in seinen Lieblings-Junior zu investieren oder sogar zu viel in Junior-Unternehmen generell zu investieren hat sich als ruinierend erwiesen.

Vor dieser Plage wurde wirklich kein Junior verschont. Kleinere Hersteller oder Erforscher von Gold, Silber, Kupfer, Öl, Gas, Uran und eigentlich auch aller anderen großen Rohstoffe wurden gleichermaßen geschwächt. Obwohl diese Plage ein Phänomen der Edelmetallbranche ist, sind die anderen Rohstoffe ebenso betroffen. Nicht einmal die kleinen Minen- und Erforschungsunternehmen wurden verschont.

Diese Krise ist wirklich ernst und bringt alle möglichen sentimentalen und fundamentalen Folgen mit sich. Werden die Aktien-Trader die Junior-Minenunternehmen im Regen stehen lassen, da sie ihr Kapital hemmungslos vernichten? Wenn dem so ist, werden die Forschungsunternehmen eingehen. Aber ohne Foschung hat die Welt in Zukunft nicht genügend Rohstoffe, um die ewig wachsende, globale Nachfrage zu befriedigen. Die Rohstoffpreise werden in die Höhe schießen, wenn die Erforschung keinen Fortschritt macht.

Die Junior-Minenunternehmen in Zahlen darzustellen, ist nicht gerade einfach. Wie kann man also den gesamten Sektor in Zahlen ausdrücken? Ideal wäre ein Index, der den gesamten Bereich umfasst. Wir könnten den Index wie jeden anderen Rohstoffindex nachvollziehen und den Bereich als ein Ganzes verstehen.

Leider habe ich bis jetzt einen solchen Index nicht gefunden. Aber der CDNX eignet sich auch ganz gut dazu. Die Canadian Venture Exchange (CDNX) ist heutzutage unter dem offiziellen Namen S&P/TSX Venture Composite Index bekannt. Für mich wird es aber immer Vancouver oder die CDNX sein.

Selbstverständlich gibt es im ressourcenreichen Kanada auch viele Rohstoffminen. Im Vergleich zu den USA sind die Sicherheitsbestimmungen in Kanada nachvollziehbar. Ein Großteil der weltgrößten Minenunternehmen werden von den kanadischen Aktienmärkten magisch angezogen. Der Toronto Stock Exchange zufolge nahm sie im letzten Jahr 57% der Börsenzulassungen der weltgrößten Minenunternehmen ein.

Kein anderer Börsenindex auf der Welt beinhaltet mehr Junior-Minenunternehmen als der der CDNX. Der CDNX-Index gilt aber für alle möglichen spekulativen Unternehmen, nicht nur die der Rohstoffbranche. Im letzten Frühling arbeitete sich mein Geschäftspartner Scott Wright durch die gesamte CDNX-Liste und schätzte, dass ungefähr 60% der CDNX und der Marktkapitalisierung nur von Minenunternehmen eingenommen werden.

Die CDNX ist voll mit kleineren Herstellern und Forschern und mit den Aktien der aufgelisteten Unternehmen wird in den USA und in Kanada gehandelt. Wenn man sich eine CDNX-Chart betrachtet, ist die massive Kapitalabwanderung aus den Junior-Minenunternehmen nicht wirklich überraschend.

Im Allgemeinen wachsen die Bestände mit den Rohstoffpreisen. Wenn es einen Minenunternehmer 2 $ kostet, ein Pfund Kupfer abzubauen und das Metall um die 3 $ gehandelt wird, verdient er 1 $. Aber wenn der Kupferpreis um 33% auf 4 $ steigt, verdoppelt sich der Gewinn. Wenn die Rohstoffpreise also steigen, sollten es die Gewinne für die Unternehmen und somit die Aktienpreise ebenso. Das gilt auch für steigende Inputkosten, so lange die Gewinne schneller steigen als die Produktionskosten.

Um diese Krise der Junior-Minenunternehmen zu verstehen, bezog ich auch den CCI in die Charts mit ein. Der Continuous Commodity Index ist der beste Weg, um die Preisniveaus der allgemeinen Rohstoffe nachvollziehen zu können.

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Der Bereich der Rohstofferforschung ist wirklich sehr riskikoreich. Viele Unternehmen, die behaupten, davon betroffen zu sein, reden Schwachsinn, denn sie haben nur an den Investoren verdient. Sogar ein Großteil der ehrlichen Forscher hat keinen Erfolg, große Erzlagerstätten zu finden. Das Glück hat sich gegen sie gewendet. Lediglich ein geringer Prozentsatz talentierter und erfolgreicher Junior-Minenunternehmen werden durchkommen.





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