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Alles was Recht ist!

27.11.2008  |  Theodore Butler
"No taxation without representation." Diese Worte gehen auf das Grundverständnis davon zurück, was Unrecht und was Recht ist. Auf das, was akzeptabel ist und was nicht. Der Spruch "no taxation without representation" (dt.: keine Besteuerung ohne Vertretung) war die Parole, die zu Amerikas Unabhängigkeitskrieg gegen Großbritannien führte. Der Geist dieses Spruches stand hinter der Boston Tea Party und der Auflistung der Missstände in der Unabhängigkeitserklärung. Es ist einfach nur falsch, Staatsbürger zu besteuern und gleichzeitig ihren Gemeinwillen zu missachten.

Natürlich liegen die Dinge heute ganz anders als zur Zeit der Entstehung unseres Staates. Zunächst einmal leben heute etwa 100-mal so viele Menschen in den USA wie im Jahr 1776. Das macht die Angelegenheit wohl schon etwas schwieriger, dennoch drängt es ebenfalls auf ein Beibehalten von absoluten Grundprinzipien. Leider ist es über die letzten 230 Jahre nur zu normal geworden, dass die staatliche Bürokratie als unempfänglich für die Bedürfnisse jener wahrgenommen wird, die diese Regierungsbehörden einst gegründet hatten.

Wenn Sie jetzt denken, ich beschwere mich darüber, dass die mit Steuergeldern finanzierte Commodity Futures Trading Commission (CFTC) den Gemeinwillen jener Menschen ignoriert, die deren Arbeit finanzieren, dann stimmt das nur teilweise. Ja, es ist wahr, dass die CFTC - mit ihrer Vorgehensweise hinsichtlich der anhaltenden Vorwürfe, im Gold- und Silbermarkt der COMEX würde manipuliert - die Wünsche jener ignoriert, die diese Behörde über ihre Steuergelder unterstützen. Aber hier geht es um weit mehr als nur um die Verschwendung von Steuergeldern und die Missachtung des Mitspracherechtes der Bürger.

Ich berufe mich hier auf die Vorstellungen und Prinzipien der Entstehung unseres Staates, um zu demonstrieren, dass die CFTC etwas viel Schlimmeres tut, als nur die Wählerschaft, die diese Behörde finanziert, nicht zu vertreten. Sie bricht das Gesetz. Es besteht ein Riesenunterschied zwischen einer stümperhaften Verwaltung, die nicht fähig ist, ihrem Auftrag nachzukommen und dem vorsätzlichen Verstoß gegen jene Gesetze, die ihre Existenzgrundlage darstellen. Die CFTC hat ganz klar die Linie zwischen Inkompetenz und Illegalität überschritten.

Die CFTC wurde 1974 vom Kongress gegründet, um Betrug, Veruntreuung und Manipulation in den Futures-Märkten zu verhindern. Ihre Mission ist es, Marktintegrität voranzutreiben und die Allgemeinheit zu schützen. Stattdessen hat sich diese Behörde nun in einen geschlossen Club von Vetternwirtschaftlern verwandelt, die die Sonderinteressen der Industrie über Integrität und Schutz der Allgemeinheit stellen. Nirgendwo ist dies offensichtlicher, als beim Vorgehen der Kommission hinsichtlich der immer wieder erhobenen Vorwürfe, im Silbermarkt gäbe es Manipulation. Auf den Punkt gebracht, bedeutet das, dass die CFTC alles in ihrer Macht stehende getan hat, um die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor - was den Silbermarkt (und den Goldmarkt) angeht - nicht aufrechtzuerhalten.

Im Besonderen hat es die Kommission zum Beispiel abgelehnt, ihre eigenen Standards gelten zu lassen, wenn es um die Frage geht, was Manipulation grundsätzlich ausmacht. Dieser Standard bezieht sich auf das bestehende Konzentrationsniveau, in gleich welchem Markt und zu welcher Zeit, und auf die durch Konzentration verursachten Preisverzerrungen. In bisher jedem, von der Kommission eingeklagten Manipulationsfall galt das vom Schuldigen (oder vermeintlich Schuldigen) am Markt erreichte Konzentrationsniveau, als das Hauptentscheidungskriterium für Manipulation. Nun gab es aber bei noch keinem, von der Kommission jemals initiierten Manipulationsfall ein derart hohes Konzentrationsniveau, wie es jetzt auf Seiten der Großen Short(s) beim COMEX-Silber bestand.

Bewiesen wird diese historische Konzentration beim COMEX-Silber durch die eigenen Angaben eben dieser Kommission - wie sie in Form der August-Ausgabe des Bank Participation Reports sowie der wöchentlich erscheinenden Commitment of Traders Reports veröffentlicht wurden. Das bedeutet, dass die CFTC den Ursprung ihrer eigenen Daten nicht in Frage stellen kann. Zudem bestätigen die staatlichen Berichte der Bankenaufsichtsbehörde für landesweit tätige und ausländische Banken (ein Teilbereich des US-Finanzministeriums), dass eine ungewöhnliche Konzentration bei den OTC-Derivaten für Silber (und Gold) besteht. Daher kann auch keiner leugnen, dass die konzentrierte Silber-Short-Position beim Silber existiert, auch wenn keiner einen legitimen Grund dafür liefern kann, warum sie existiert.

Das Argument, dass die CFTC gegen die Gesetze für den Rohstoffsektor verstößt, indem sie ihre eigenen, in der Vergangenheit festgesetzten Standards für ein Eingreifen trotz der nachprüfbaren Konzentrationsniveaus nicht gelten lässt, wird noch durch Hunderte von Zuschriften, die die CFTC von Ihnen erhielt, unterstrichen und verstärkt. Als Folge Ihrer Petitionen und der Spezifität und Bedeutung der zugrundliegenden Probleme, sah sich die Kommission gezwungen zu antworten. Allein in den letzten Jahren gab es langatmige Antwortschreiben von der "Abteilung Marktaufsicht" der Kommission, DMO, (Mai 2004 und 2008), die sich auf die Manipulationsanschuldigungen im Silbersektor bezogen. Zudem wurden am 25.September 2008 formale Untersuchungen durch die Vollzugsbehörde initiiert.

Gerade weil die Angaben der CFTC ständig verfügbar sind und die darauffolgenden Marktentwicklungen gleichfalls die Manipulationsargumente stützen, konnten die Antwortschreiben der Kommission kaum dazu beitragen, eine stetig wachsende Zahl von Marktbeobachter zu überzeugen, dass der Silberpreis nicht manipuliert werde. Und am Ende verliert die CFTC nun auch die Schlacht um die öffentliche Meinung, da deren Überzeugung, beim Silber sei alles in Ordnung, kaum auf öffentliche Unterstützung stößt. Mit der Veröffentlichung des Bank Participation Report von August hat sich die Indizienlage für eine Manipulation nur noch verstärkt. Dieser Report zeigte, dass eine oder zwei US-Banken eine konzentrierte Silber-Short-Position von insgesamt 25% der jährlichen Weltbergbauproduktion hielten - ein Konzentrationsniveau, das es nie zuvor in irgendeinem Markt gegeben hat. Plötzlich dreht sich die Frage nicht mehr darum, ob es Manipulation gibt, sondern darum, inwieweit eine solch extreme Konzentration nicht manipulativ sein kann? Bisher hat es dahingehend keine Erklärungen gegeben.





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