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Verzögerungstaktiken & Interview mit Ted Butler

11.12.2008  |  Theodore Butler
Hier soll kurz an den Kommentar der letzten Woche angeknüpft werden, daran, dass die CFTC mir und vielen anderen eine Mail schickte, in der sie nach spezifischen Hinweisen zur Manipulation der Silberpreise fragte. Viele von Ihnen fragten mich, wie sie antworten sollten. Bevor Sie antworten, ist es wichtig zu verstehen, was die Kommission mit ihren Benachrichtigungen eigentlich erreichen will. Sie suchen gar nicht nach spezifischen Hinweisen. Sie versuchen Zeit zu schinden. Sie verzögern.

Alle Hinweise, die die CFTC braucht, sind ihnen schon bekannt. Das gilt ganz besonders für die Indizien im hauseigenen Bank Participation Report von August. Er zeigte, dass eine oder zwei US-Banken eine konzentrierte Silber-Short-Position von vergleichsweise 25% der jährlichen Weltbergbauproduktion hielten. Solch ein Konzentrationsniveau, entweder auf der Long- oder der Short-Seite, und ganz gleich in welchem Markt, ist manipulativ per se - egal wie man es wendet. Wenn nicht, dann müsste die CFTC doch ganz einfach erklären können, warum eine solch große, konzentrierte Position als nicht manipulativ gelten kann; und dann könnte sie die ganze Angelegenheit ruhen lassen. Keine Steuergelder für langwierige Untersuchungen - nur eine Erklärung.

Zudem habe ich der Kommission auch weitere, spezifische Hinweise geliefert, dahingehend, dass es in den letzten sechs Wochen eine vorsätzliche Zwangsliquidierung bei 15.000 Spread-Kontrakten, Long Silber/ Gold Short, an der COMEX gegeben hat. Diese Tatsache ist auch der CFTC bekannt, da sie ja ein Teil ihres wöchentlich erscheinenden Commitment of Traders Report (COT) ist. Diese Indizien müssten eigentlich jedem reichen. Aber halt, da ist noch was.

Der gerade veröffentlichte Bank Participation Report (BP) von Dezember, wie auch der der jüngste COT (beide nach Schlusstand vom 2. Dezember) liefern weitere Hinweise auf Manipulationen beim COMEX-Silber. Während die Zahl der von einer oder zwei US-Banken gehaltenen Kontrakte niedriger ist als zu Spitzenzeiten im August, so ist das Konzentrationsniveau gegenüber dem gesamten Futures-Markt auf die höchsten bekannten Stände gestiegen. Im August hielt eine oder zwei Banken 25,4% am gesamten Markt, jetzt aber hält die große US-Bank(en) 29,9%. Und wenn alle Spreads weggerechnet werden (so wie es sein sollte), dann steigt die konzentrierte Short-Position der großen US-Bank(en) auf fast 40% des gesamten COMEX-Futures-Marktes.

Darüberhinaus wird dieses historische Konzentrationsniveau auf der Short-Seite durch den letzten COT-Bericht bestätigt. Die Höhe der Netto-Short-Position der vier größten Händler liegt jetzt bei 46,6% - das sind die höchsten Stände seit fünf oder sechs Jahren. Um die Spreads bereinigt, erreicht die wahre Netto-Short-Position der Großen Vier überwältigende 60% am Gesamtmarkt. Der COT zeigt ebenfalls, dass die Händler nach den Großen Vier (5 bis 8) zurzeit die kleinste Short-Position seit 11 Jahren halten. Dies bedeutet nur, dass die Short-Position immer konzentrierter wird, weil immer weniger Teilnehmer bei diesen stupid niedrigen Preisen im Markt short sein wollen. Die einzigen Händler, die ihre Short-Wetten ausbauen wollen, sind die Manipulatoren. Das sind diejenigen, die die CFTC schützt.

Sie müssen hier ein wenig Ihren Verstand arbeiten lassen. Wenn die Silberpreise weit unter den Produktionskosten liegen, dann gibt es wohl aus ökonomischer Sicht kaum legitime Gründe, sich via Short-Hedging legitim abzusichern. Und überhaupt, wer wird schon gerne einen Verlust festzumachen? Daher gibt es wenig Indizien dafür, dass die große konzentrierte Short-Position legitim ist. Daher sind auch immer weniger Händler bei den aktuellen Preisen an Short-Position interessiert. Nur die wenigen Manipulatoren, die short bleiben.

Sagen Sie der CFTC, sie solle aufhören nach spezifischen Hinweisen auf Manipulation zu suchen und endlich anfangen, ihre eigenen Daten zu analysieren. Sagen Sie ihnen, sie sollen mit der Verschleppungstaktik aufhören und endlich ihren Job zu machen.


[Anmerkung des Herausgebers: Wir würden ihnen auch noch sagen, sie sollen endlich mit Herrn Butler reden. Jede Untersuchung, die ihn ausschließt, ist wirklich Schwindel.]



Interview mit Ted Butler, Anfang Dezember 2008

Cook: Ein oder zwei Newsletter haben vor Kurzem geschrieben, dass es viel und ausreichend Silber gäbe. Was haben Sie dazu zu sagen?

Butler: Es scheint immer jemanden zu geben, der das sagt. Aber wenn Sie sich die Zahlen anschauen oder die Fakten, die diese Behauptungen untermauern sollen, dann kommt nichts dabei rum.


Cook: Mit Fakten kann das nicht belegt werden?

Butler: Nein, überhaupt nicht.


Cook: Gut, aber welche Fakten stützen nun eine Knappheit?

Butler: Was den Einzelhandel angeht, ist der Markt sehr angespannt, Verspätungen sind normal und die Aufschläge sind hoch. So wird Knappheit definiert. Und es ist auch das erste Mal, dass wir im Einzelhandel solche Bedingungen haben. Das ist schon komisch.





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