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Die Achtjahreszyklik bei Gold

01.04.2005  |  Richard Mayr
Die Entstehung der Achtjahreszyklik bei Gold

Beim Edelmetall Gold lässt sich seit der Entkoppelung des Goldpreises vom Dollar (Beginn mit der Auflösung des Goldpools zum Zwecke der Goldpreisintervention der Notenbanken im Jahre 1968; endgültige Auflösung des Bretton Woods Abkommens im Jahre 1973) eine Achtjahreszyklik feststellen. Fraglich ist, ob sich der bestehende Achtjahreszyklus bei Gold, welcher sich seit 1976 in einen dreijährigen Aufwärtstrend und einen fünfjährigen Abwärtstrend untergliedern lässt, in diesem Muster fortsetzen wird.

Der erste Achtjahreszyklus begann mit dem Tief im Dezember 1969, dem darauffolgenden Hoch im Dezember 1974 und einem Tief im August 1976 (5 Jahre aufwärts und 1¾ Jahre abwärts, Gesamtdauer 6¾ Jahre). Der zweite Zyklus erstreckte sich vom Tief im August 1976 über das bisherige Allzeithoch im Januar 1980 bis zum Tief im Februar 1985 (3½ Jahre aufwärts und 5 Jahre abwärts, Gesamtdauer 8½ Jahre). Der dritte Zyklus setzte sich mit dem Tief im Februar 1985 fort. Das dazugehörige Hoch wurde im Dezember 1987 und das nächste Tief im Januar 1993 erreicht (2¾ Jahre aufwärts und 5 Jahre abwärts, Gesamtdauer 7¾ Jahre). Das Tief im Januar 1993 mit dem Hoch im Februar 1996 und dem nächsten Tief im April 2001 markieren den vierten und letzten abgeschlossenen Zyklus (3 Jahre aufwärts und 5¼ Jahre abwärts, Gesamtdauer 8¼ Jahre).

Der nachfolgende Chart 1 zeigt die Achtjahreszyklik bei Gold seit 1969.

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Chart 1: Die Achtjahreszyklik bei Gold von 1969 bis 2004 (Quelle: www.adenforecast.com)


Auffallend ist, dass sowohl die signifikanten Hochs als auch Tiefs des Achtjahreszyklus zumeist zum Jahreswechsel in den Monaten Dezember bis Februar auftreten.


Der Primärtrendwechsel

Gold befand sich von 1969 bis 1980 im primären Aufwärtstrend (Bullenmarkt) und markierte im Januar 1980 ein V-Top als Umkehrformation. Dieser Primärtrendwechsel war ursächlich für den primären Abwärtstrend (Bärenmarkt) von 1980 bis 2001 (siehe Chart 2). In den Jahren 1999 bis 2001 bildete sich eine W-Umkehrformation aus. Das Tief im April 2001 bei 255,95 $/oz (London PM Fixing) unterbot nicht das Tief vom Juli 1999 bei 252,80 $/oz. Das Achtjahreszyklustief im April 2001 markiert somit auch den zweiten Wendepunkt der W-Umkehrformation.

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Chart 2: Gold von 1969 bis 2004 (Quelle: Der Goldbrief & Goldminen-Spiegel)


Am 02.12.2004 wurde ein neues Zwischenhoch bei 454,20 $/oz (London PM Fixing) markiert (siehe Chart 3). Ob es sich hierbei um ein signifikantes neues Hoch der Achtjahreszyklik handelt, ist jedoch strittig.

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Chart 3: Gold in $/oz von März 2004 bis März 2005 (Quelle: www.taprofessional.de)



Das zukünftige Verlaufsmuster

Ein Großteil der Analysten, die sich mit der Achtjahreszyklik derzeit beschäftigen, sehen eine Fortsetzung des Zyklus im Muster 3 Jahre aufwärts und 5 Jahre abwärts als weiterhin für gegeben an.

Ginge man von dieser Konstellation aus, dann hätte der Goldpreis somit im Dezember 2004 bei 454,20 $/oz ein neues Hoch markiert und müsste dann bis zum Jahr 2009 fallen, um dort wieder ein Tief zu machen und den Zyklus zu vollenden (gestrichelter Zyklenverlauf in Chart 4 von 2001 bis 2009 mit Hoch 2004, strittig).

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Chart 4: Der Achtjahreszyklus bei Gold, Verlauf von 1975 bis 2001 mit angedeutetem Verlauf bis 2009 Goldpreis nominal (blau) und real in 2003er US-Dollars (rot) Quelle: Stephen J. Williams, CyclePro


Diese Annahme ist jedoch meiner Ansicht nach vollkommen abwegig.
Die eben erwähnte Theorie berücksichtigt nicht, dass es bereits vor 1976 ein anderes Verlaufsmuster gegeben hat (5 Jahre Aufwärtsmarkt, 1¾ Jahre Abwärtsmarkt).




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