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Eine kritische Analyse populärer Deflationsmythen

10.08.2009  |  Manfred Zimmel
- Seite 2 -
Zitat (4): Instead of providing liquidity to private and corporate borrowers as the central banks would like to see, banks have taken the opportunity to repair their balance sheets. For quantitative easing to be inflationary it requires that the liquidity provided to the market by the central bank is put to work, i.e. lenders must lend and borrowers must borrow. If one or the other is not playing along, then inflation will not happen.

Widerlegung: "Und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt", könnte man mit Goethe sagen. Bereits Anfang 2009 wies ich darauf hin, daß ab Februar 09 Hedge-Fonds über TALF direkt (!) Zentralbankgeld in Dollar ziehen können, ohne Umweg über Finanzintermediäre, was die Finanzmärkte beflügeln würde (was auch eintrat). In China vergeben die Banken Kredite (und drucken damit neues Geld), daß Konfuzius als Mahner des Weges der Mitte sich im Grab umdrehen würde. Alleine im ersten Quartal 2009 wurden mehr Kredite vergeben als im Jahr 2008, mehr als +300% Steigerung sind eindeutig Hyperinflation. Die Schwedische Reichsbank wiederum bestraft mit einem negativen (!) Zins von 25 Basispunkten, d.h. man muß eine Lagergebühr für Geld zahlen, auch das ist ein "Tritt" zur Kreditvergabe. Auch die EZB druckt wie besinnungslos Geld (Link):

"Die EZB greift den Banken weiterhin mit gigantischen Summen unter die Arme. Beim ersten Jahrestender ihrer Geschichte teilte sie am Mittwoch den Banken und Sparkassen der Euro-Zone mit 442,241 Mrd. Euro und damit deutlich mehr als erwartet die höchste Summe zu, die sie jemals in einem Refinanzierungsgeschäft an die Banken gab. Alle Gebote der 1121 Bieter wurden berücksichtigt. Nun wächst der Druck auf die Privatbanken, mehr Kredite zur Verfügung zu stellen."

Es wurde in einigen Ländern schon beschlossen, in anderen erst angedacht, daß die Zentralbanken oder der Staat direkt Kredite an Unternehmen vergeben. Zuletzt sprach etwa Bundesbankchef Axel Weber davon. Außerdem wurden schon etliche Banken (teil-) verstaatlicht und viele andere werden noch folgen, der Staat als (Mit-) Eigentümer kann natürlich bestimmen, daß mehr Kredite vergeben werden. Die deutsche Regierung orientiert sich am chinesischen Modell und denkt sogar an die Zwangsverstaatlichung von Banken, um die Kreditvergabe dramatisch anzuheizen (und damit über die Giralgeldschöpfung riesige Mengen weiteres Geld zu drucken).

Zusammengefaßt kann man sagen, daß es 100 Wege gibt, die Kreditklemme auszuhebeln (zumindestens für einige Zeit). Zusätzlich zu den bereits ergriffenen Maßnahmen gibt es noch viele andere, der deutsche Finanzminister Steinbrück drohte mit "noch nie dagewesenen Maßnahmen." Wer sagt denn z.B., daß man nicht Banken gesetzlich eine höhere Kreditvergabe vorschreibt? Oder Ausfallshaftungen für alle Kredite eingeführt werden? Oder Kreditaufnahmen massiv finanziell gefördert werden, sodaß sich jeder ohne Kredit strohdoof vorkommt? Oder die Zentralbank nicht nur an Hedgefonds, sondern auch an Unternehmen oder gar Private Geld vergibt (Hubschraubergeld pur)? Oder... oder ... oder?

Alle wesentlichen Kräfte wollen Inflation, also was glauben Sie, daß passiert?
  • Eliten (Illuminati): Schon Adam Smith stellte fest, "das Problem mit Papiergeld ist, daß es die Minderheit, die mit Geld umgehen kann, belohnt und die Generation, die gearbeitet und gespart hat, zum Narren hält" (Papiergeld führt immer zur Inflation). Die Illuminati kontrollieren die weltweiten Finanzströme und sind die Hauptnutznießer der Inflation durch das Papiergeldsystem. Gibt es für sie etwas besseres, als über die Kontrolle der Fed die Hauptreservewährung zu kontrollieren?

  • Unternehmen, Aktiengesellschaften: es können durch die Inflation permanent höhere Umsätze, Gewinne und Buchwerte ausgewiesen werden, selbst wenn diese real schrumpfen.

  • Wähler: Wie Studien zeigen, finden Menschen eine Lohnkürzung von 2% bei 0% Inflation unfair, während die äquivalente Lohnerhöhung um 2% bei gleichzeitig 4% Inflation als fair empfunden wird… Irgendwann kommen die Wähler in Demokratien darauf, daß man via Staatsverschuldung (diese ist ungefähr gleichzusetzen mit Inflation) nominell einen Selbstbedienungsladen hat. Der Selbstbetrug bleibt großteils unerkannt. Das Füllhorn nicht enden wollender Sozialleistungen usw. funktioniert allerdings nur bei Inflation via schleichender Enteignung der Mittelklasse (und auch da nicht ewig).


Zitat (5): This is illustrated in chart 3 which measures the growth in the US monetary base less the growth in M2. As you can see, the broader measure of money supply (M2) cannot keep up with the growth in the liquidity provided by the Fed.

Widerlegung: Ja, aber dieses Ratio ist nur in Normalzeiten des Kapitalismus aussagekräftig, nicht jedoch in Hyperinflationszeiten. Hyperinflation geht immer und ausnahmslos vom Staat und niemals von Privaten aus, was die wenigsten verstehen. Die breiten Geldmengenaggregate bilden primär die privaten Aktivitäten ab, während die monetäre Basis M0 die zuletzt überbordende staatliche Aktivität abbildet. M0 wächst im 3stelligen, also hyperinflationären Bereich. (Link)




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