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Eine kritische Analyse populärer Deflationsmythen

10.08.2009  |  Manfred Zimmel
- Seite 3 -
Zitat (6): There is another way of assessing the inflationary risk. If one compares the total amount of credit destruction so far (about $14 trillion in the US alone) to the amount spent by the Treasury and the Fed on monetization and fiscal stimulus ($2 trillion), it is obvious that there is still a sizeable gap between the capital lost and the new capital provided.

Widerlegung: Ende der Märchenstunde, schon per März 2009 wurden alleine von den USA 12,8 Billionen $ und nicht 2 Billionen $ bereitgestellt (Link). Die letzte Schätzung des Treasury Department Inspector General Neil Barofsky lautet auf 23,7 $ Billionen Belastung für den Steuerzahler, sind etwa 250% vom (ungetürkten) US-BIP. Doch das ist meiner Einschätzung gerade mal die Spitze des Eisbergs...


Zitat (7): One of the best leading indicators of inflation is the so-called output gap, which measures how much actual GDP is running below potential GDP (assuming full capacity utilisation). It is highly unlikely for inflation to accelerate during a period where the output gap is as high as it currently is (see chart 4).

Widerlegung: Mir liegen die Daten für das Output Gap in Zimbabwe nicht vor, dem "Vorzeigeland" in punkto Hyperinflation (beim Zimbabwe-Dollar wurden Anfang 2009 schlanke 12 Nullen gestrichen), aber die Daten dürften jenseits von gut und böse sein, denn das Land versank im ökonomischen Chaos im Laufe der Inflation. Gemäß der These von Jensen müßte ein Land mit sehr hoher Inflation ein nicht existentes Output Gap haben (100%ige Kapazitätsauslastung), wodurch die Preise so schlimm in die Höhe getrieben wurden. Tatsächlich gingen alle Hyperinflationen in der Geschichte meines Wissens immer und ausnahmslos mit dem vollkommenen Kollabieren der Wirtschaft (und damit einem riesigen Output Gap) einher - somit 180° umgedreht zum von Jensen gezeigten Chart.

Wie geht das zusammen? 99% der ‚herkömmlichen’ Analysten verstehen nicht, daß der "Hyperinflationsmodus" in wesentlichen Punkten genau 180° unterschiedlich ist im Vergleich zum "Normalmodus". Für mich ist das ausschlaggebende Kriterium für eine Hyperinflation nicht eine bestimmte Inflationszahl (quantitativ), sondern die Veränderung der makroökonomischen Spielregeln (qualitativ). Seit Ende 2008 bestätigen zahlreiche Kennzahlen und Ereignisse, daß der Normalmodus in den westlichen Volkswirtschaften definitiv verlassen wurde. Ab diesem Zeitpunkt dreht sich alles um und es gilt der mittel- bis langfristige Zusammenhang "je schlechter die Lage, desto höher die Inflation".

Kurzfristig wird sich das historische Muster "wirtschaftliche Auslastung korreliert mit Inflation" aber vermutlich halten, um möglichst viele Analysten zum Narren zu halten. 95% der Analysten verstehen nicht, daß ein Zusammenhang auf einer Zeitebene (z.B. kurzfristig) genau umgedreht sein kann auf einer anderen zeitlichen Ebene (z.B. langfristig).

Das Phänomen der Umkehr ist in der Energetischen Psychologie bzw. Kinesiologie sehr gut bekannt und wird dort als "Switching" bezeichnet. Das menschliche Körpergewebe ist polarisiert, wie mithilfe eines Voltmeters gemessen werden kann, Pionier war hier Harold Burr, ein Biologe an der Yale University. Er maß folgendes: bei 95% der Menschen ohne Krebsbefund war das Körpergewebe richtig polarisiert, während es bei 96% der Krebspatienten falsch polarisiert war, d.h. umgedreht. Auf der feinstofflichen Ebene der Meridiane kann ein Switching schon lange vorher aufgetreten sein, doch erst wenn es in den grobstofflichen Körper gesunken ist, ist das Überleben bedroht. Das globale feinstoffliche Switching in Gesellschaft und Ökonomie erfolgte in den letzten Jahrzehnten, im letzten Jahr folgte das grobstoffliche Switching. Die Konsequenz ist ein krebsgeschwürartiger und für das System höchstwahrscheinlich letaler Anstieg der Geldmengen.

Jensen sollte sich ein bißchen in die Österreichische Schule der Nationalökonomie vertiefen, um zu verstehen, was läuft. Steigende Preise sind niemals die Ursache für Inflation, sondern lediglich das Symptom, die Ursache ist immer die Ausweitung der Geldmenge. In einem guten Währungssystem kann nicht beliebig die Geldmenge erhöht werden, daher gab es von 1815 für 1 Jahrhundert unterm Goldstandard Preisstabilität (bis zur Abschaffung im 1. Weltkrieg). Wenn in einem solchen System ohne Erhöhung der Geldmenge eine Warengruppe (z.B. Rohstoffe) im Preis steigt, dann fallen im Gegenzug andere. In einem Papiergeld-Pyramidenspiel ist die Erhöhung der Rohstoffpreise lediglich das "Einfallstor" für Inflation im ganzen System, d.h. das Gegenteil (!!!) passiert. Ein Goldstandard und ein ungedecktes Papiergeldsystem sind in dieser Hinsicht 180° verschieden, was fast keiner der Analysten versteht.


© Manfred Zimmel
www.amanita.at

Quelle: Auszug aus dem freien Amanita-Newsletter vom 31.07.2009



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