Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Globales Fiasko durch Japans Staatsverschuldung?

14.01.2010  |  Redaktion
Ambrose Evans-Pritchard vom britischen "Telegraph" hat sich erneut zu Wort gemeldet. Er fürchtet, dass die Konsequenzen aus Japans Staatsschulden bald auf der ganzen Welt spürbar werden. Laut IWF wird Japans öffentliche Verschuldung in diesem Jahr auf 227% des BIP steigen, bis Mitte des Jahrzehnts könnten bereits 250% erreicht sein.

Evans-Pritchard vermutet, dass Japan noch in diesem Jahr von Deflation zu etwas "anderem" übergehen wird, da massive Schulden-Monetisierung (Aufkauf durch die Notenbank) anstehen und das bis spätestens Mitte des Jahrzehnts zur Hyperinflation führen wird. Warum?

Anhand historischer Daten der großen Inflationen von Frankreich, Bolivien, Brasilien, Polen und Deutschland und Berechnungen von Peter Bernholz wird deutlich, dass es zu deutlichen Preissteigerungen kommt, wenn das staatliche Budgetdefizit ca. 30% der Ausgaben übersteigt und über Jahre dort bleibt. Japan erfüllt diese "Bedingung" seit 8 Jahren, die USA seit 2009. In diesem Jahr werden beide über 50% liegen, was bedeutet, dass mehr Staatsanleihen ausgegeben werden müssen als Steuern einkommen.

Japan tritt jetzt in eine Beschleunigungsphase ein. Seit 2005 wird das demographische Problem besonders akut. Bei Verschärfung der Krise kaufen die Haushalte weniger Staatsanleihen, die Älteren bauen Bestände ab, die Sparquote wird bald gen Null gehen.

Natürlich könnte Japan ausländische Investoren suchen, doch zu welchen Zinsen? Wenn man 4% wie die USA oder England böte, würde der Schuldendienst das ganze Budget aufsaugen und es bliebe nichts für Schulen, Straßen, Polizei oder Finanzministergehälter übrig. Es ist nicht absehbar, wie lange Japan noch die Illusion der Solvenz aufrecht erhält, oder wann mit den Auswirkungen zu rechnen ist. Doch Evans-Pritchard rechnet mit weitreichenden Konsequenzen.


© Redaktion GoldSeiten.de











Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"