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Wöchentlicher Kommentar: Interview mit dem Silberanalysten Theodor Butler

17.06.2005  |  Theodore Butler
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Cook: Wie was?

Butler: Schauen wir uns das an, diese chinesischen Haldeverkäufe haben allein das Defizit für annähernd sechs Jahr befriedigt. Mit anderen Worten, ohne die chinesische Verschleuderung würde der Silberpreis viel höher sein und das Silberinstitut kann diese Punkte nicht verknüpfen.


Cook: Was hätten sie tun sollen?

Butler: Wenn dieses Dumping der Chinesen bei irgendeinem anderen Rohstoff statt gefunden hätte, von Bauholz über Stahl zu irgendwas, wären die Produzenten in dieser Industrie auf ihm wie Maden im Speck. Nur bei Silber sponsern die Produzenten einen Bericht der das Dumping belegt und dann tun sie nichts dagegen.


Cook: Sagen Sie uns was sie tun sollen?

Butler: Was andere Produzenten tun. Sie sollen zur Regierung und der Welthandelsorganisation (WTO) gehen und daran arbeiten diese ungerechten Handelspraktiken zu beenden.


Cook: Das World Silver Survey klingt bei ihren Zahlen zu Angebot und Nachfrage ein bisschen nach Obrigkeit. Ich habe gesehen, dass das Erhalten von genauen Produktions- und Verbrauchszahlen rund um den Globus einschüchternd wirkt. In der Tat könnten diese Zahlen nur Vermutung oder vorsätzlich gefälscht sein. Glauben Sie nicht, dass es mehr Geheimhaltung als Offenheit in der Ermittlung der realen Angebots- und Nachfragezahlen bei Silber gibt?

Butler: Das ist eine meiner Kinderkrankheiten. Wenn Sie diesen Bericht lesen, können Sie sich nicht helfen, aber Sie empfinden das Gefühl, dass von oben die Genauigkeit der Zahlen vorgegeben wird. Es gibt keine Rundungen, jede Zahl endet mit einem Bruch oder einem Komma. Das ist grotesk. Nicht eine der angegebenen Zahlen könnte unabhängig geprüft und dokumentiert werden. Wie zum Teufel kann ein mickriger Typ im Londoner Outfit alles wissen, angefangen was Farmer in Indien machen über das was die Zentralbank in China verkauft bis zu dem, was Investoren kaufen? Dieser Bericht ist mit einem Programm vor Augen geschrieben.


Cook: Was ist das?

Butler: Das Silberinstitut beinhaltet nicht nur Produzenten. Verwender sind Mitglieder und sie haben ein anderes Programm. Das ist die Begründung, warum die Erhebung so weit in der Mitte liegt, und nicht das Boot zu Erschütterung bringt. Sie hält sich von Kontroversen fern. Die Fundamentale Frage der Silberpreismanipulation wird niemals angesprochen. Die Manipulation ist wie ein toter Körper der auf einer ausgefallen Cocktailparty auf dem Flur liegt und die Menschen steigen darüber und diskutieren über die Qualität des Weines der serviert wird.


Cook: Ändern wir das Thema. Sie haben behauptet, dass die Leerverkäufer von Silber gefangen sind. Wie werden sie sich selbst befreien?

Butler: Nur eine Preislösung nach oben kann bei der Übermacht der Shortposition Abhilfe schaffen und sie wird möglicherweise dramatisch sein.


Cook: Wie wird sich das auf der COMEX ausspielen?

Butler: Niemand kann genau sagen was passiert oder wann, aber wir können in breiteren Begriffen sprechen. Ein Rohstoff in einem Defizit mit einem Preis unter den Kosten der primären Produktion und mit schrumpfenden Lagern wird nur durch viel höhere Preise befreit. Die Leerverkäufer könnten erdrückt werden.


Cook: Werden Börsenvorstände in einer so großen Short-Squeeze nicht möglicherweise intervenieren?

Butler: Vielleicht. Sicherlich würde die Geschichte es so vermuten lassen. Jedoch hat es eine weit verbreitete Erziehung über Silber und die COMEX als Resultat des Internet und privaten Mailings gegeben und jede Fürbitte der COMEX eine Silberpreisrallye zu stoppen wird unter einer genaueren Prüfung stehen als jemals zuvor.


Cook: Wird es kein Gezeter von den Inhabern tatsächlichen Silbers geben?

Butler: Ich würde es hoffen, und nicht nur von den Inhabern realen Silbers. Ich würde hoffen, dass alle die an den freien Markt glauben gegen jeden, mit starker Hand versuchten, Schutz der Silberleerverkäufer und Bestrafung der Inhaber Einspruch zu erheben. Jedoch werden sich die Inhaber von realem Silber in der besten Position von allen befinden.


Cook: Wieso?

Butler: Die COMEX kann nur die Regeln für ihre Papierkontrakte ändern. Sie haben absolut nichts im physischen Handel zu sagen.


Cook: Gehen wir zurück zum World Silber Survey. Sie waren der einzige auf der Welt, der sagte, dass die digitale Fotografie Silber nicht töten würde. Ihr Bericht sagt, dass China sechs Prozent Wachstum in der traditionellen Fotografie erlebt. Ist das nicht etwas das Sie in Asien erwarteten?

Butler: Sicher. Der Preisunterschied zwischen einer Wegwerfkamera um zwei Dollar (in Asien) und eines mehr als tausend Dollar teueren Digitalaufbau argumentiert dafür, dass die Filmversion nicht so schnell verschwinden wird.


Cook: Das Silver Survey behauptet, dass die Nachfrage für Fabrikation letztes Jahr 836 Millionen Unzen betrug. Auslastung in der Nachfrage durch Investoren und die Gesamtnachfrage könnte eine Milliarde Unzen betragen. Das ist eine Menge Silber. Stimmen Sie mit diesen Zahlen überein?

Butler: Ich stimme grundlegend mit diesen Zahlen überein, aber nicht, dass das Silberinstitut die Angaben mit haargenauer Sicherheit weiß. Der wichtige Punkt ist, dass die Silbernachfrage wirtschaftlich sensitiv ist und mehr gebraucht wird, wenn die Weltwirtschaft wächst. Speziell in Asien.


Cook: Was ist mit einem steigenden Silberangebot?

Butler: Von den drei Angebotsquellen - Abbau, Wiederverwertung von Schrott und Lagerverkäufen - sehe ich realen Druck bei den letzten Zwei. Zu viele neue Verwendungen von Silber sind nicht wiederverwertbar und man kann nur soviel vom schnell dahinschmelzenden Lager liquidieren wie es gibt. Es ist nicht gleich eine Frage des Preises.


Cook: Bei welchem Preis sehen Sie eine höhere Minenproduktion?

Butler: Sogar wenn Silber in den nächsten Wochen zweistellig werden würde, würde es immer noch Jahre benötigen, neue Minenproduktion auf den Weg zu bringen. Und, lassen Sie mich eine Prognose über die gesamte neue Silberproduktion die in den nächsten paar Jahren anfällt machen, Großteils aus Südamerika. Ich sehe wirkliche Probleme von steigenden Steuern und Lizenzgebühren.


Cook: Was ist mit lokaler Opposition auf Grund von Umweltschützern oder Nationalisten?

Butler: Ja, es ist überraschend wie viele Staaten Symptome davon zeigen, inklusive Chile, Peru, Bolivien und Argentinien. Wir werden eine höher Silberproduktion benötigen, aber ich habe ein Gefühl, dass all das Benötigte und Erwartete nicht auftreten wird.


Cook: Haben Sie sich jemals wieder eine große Silbermünzen und -warenschmelze wie im Jahr 1980 vorgestellt?

Butler: Ich sehe keine Wiederholung der großen Schmelze. Jedoch, wie ich immer sage, sogar wenn ich falsch liege, kann sie nur bei himmelhohen Preisen kommen, also wen kümmert es? Los geht’s, erreichen wir diese höheren Preisen und wir können darüber sprechen wie falsch ich lag.


Cook: Was denken Sie, wäre ein ausgeglichener Silberpreis wenn wir einen vollkommen freien Markt hätten? Mit anderen Worten, was sollte der Preis sein?

Butler: Ich bin kein Wahrsager, nur ein Analyst. Ich denke er sollte gut zweistellig liegen. Hätte vor zwei Jahren jemand gedacht, dass Rohöl sich über 50 USD einpendeln würde, oder Kupfer bei 1,50 USD? Wir haben nicht darüber zu entscheiden was ein ausgeglichener Preis sein wird - der Markt wird es uns sagen. Er wird um einiges höher sein als der aktuelle Preis.


Cook: Sie betonten kürzlich, dass der ausgeglichene Preis sich immer höher bewegt.

Butler: Ja, der Preis wir nur steigen, da Energie und anderer Kostendruck ansteigen und wir müssen Silber in abgelegenen Plätzen finden wo der Abbau schwieriger ist.



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