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Der Clou

23.12.2010  |  Theodore Butler
Für alle, die das historische CFTC-Treffen am 16.Dezember zum Thema Positionsobergrenzen verfolgt haben: Ja, Sie haben richtig gesehen - das Treffen endete eigenartig und abrupt. Obwohl die Mitglieder der Behörde eine Abstimmung vorgeschlagen hatten, kam es am Ende nicht dazu, und man muss sich fragen, was hier wirklich passiert ist. So eigenartig die plötzliche Vertagung des bisher wichtigsten CFTC-Treffens auch gewesen sein mag, das Treffen brachte dennoch jede Menge Informationen und Bestätigungen. Mit Blick die auf die Beendigung der langjährigen Silbermanipulation war dieses Treffen vielleicht die bedeutendste und positivste Entwicklung, die ich in den 25 Jahren meiner aktiven Teilnahme erlebt habe. Silberinvestoren müssten nach diesem Treffen vom weiteren Verlauf der Dinge fest überzeugt sein.

Ich weiß, dass es zwischen den fünf Kommissaren schwere Differenzen zum Thema Positionsobergrenzen gibt, obgleich solche Obergrenzen jetzt gesetzlich vorgeschrieben sind. Ich weiß, dass die CME Group (COMEX und NYMEX) alles Mögliche versucht, um allgemeine Positionsobergrenzen zu verhindern, zu verzögern und zu verwässern. Aber ich weiß auch, dass es eine unumstößliche Wahrheit gibt, die für die Uneinigkeit und den Tumult sorgte, der auf diesem Treffen zu Tage trat: Es geht dabei nur ums Silber und um die hier vorliegende Manipulation. Würde es nicht um Silber gehen, so wäre dieses Treffen und die Frage nach Positionsobergrenzen ein Reinfall gewesen. Bei keinem anderen Rohstoff gibt es aktuell ein Konzentrationsproblem.

Weil der Silberpreis manipuliert wurde und weil Positionsobergrenzen zum Ende dieser Manipulation führen, wollen CME und JP Morgan jeden Schritt in Richtung Obergrenzen behindern. Behalten Sie das Im Hinterkopf, denn das ist das zentrale Thema. In Fragen von Marktregulierung und Silber handelt die CME Group nicht richtig. Sie sind im Endeffekt nur um ihren eigenen Gewinn besorgt, und den Rest soll der Teufel holen. Allerdings ist die CME per Gesetz zur einer sich selbst regulierenden Organisation erhoben wurden, und das bedeutet, dass sie in erster Instanz spezielle Verantwortlichkeiten beim Schutz vor Marktvergehen hat.

Hier geht es um ein Thema, bei dem sich die Öffentlichkeit laut und deutlich zur Wort gemeldet hat, und es ist schlichtweg unamerikanisch, öffentliche Stellungnahmen zu erbitten und diese dann zu ignorieren. Ich habe den Eindruck, dass die CFTC versuchen wird, der CME-Börse so weit wie möglich entgegenzukommen, um den Übergang zu den neuen, gesetzlich geforderten Positionsobergrenzen zu erleichtern. In Reaktion darauf zeigte sich die CME aber immer feindlicher und ablehnender, was die Veränderungen von Positionsbeschränkungen generell angeht. Mein Rat an die CFTC: Sie soll aufhören, weiter mit der CME zu diskutieren und endlich die richtigen Schritte unternehmen, um den fortlaufenden Delikten im Silbersektor ein Ende zu setzen.

Kommissar Bart Chilton (und das muss ihm zu Gute gehalten werden) traf in letzter Zeit eine Reihe von Aussagen, die mich sehr ermutigten. Er bestätigte, dass eine einzige Institution im Verlauf dieses Jahres 35% bis 40% der Leerverkäuferseite an der COMEX kontrolliert hatte. (Er legte nicht offen, dass es sich bei dieser Institution um JP Morgan handelte, denn das ist ihm von Gesetzes wegen untersagt.) Chilton wies zudem darauf hin, dass er eine Kontraktobergrenze von 1.500 beim Silber für vernünftig halte.

Aber da war noch etwas, das Chilton in seiner Rede zwei Tage vor dem Treffen sagte, und das mich wirklich aus dem Häuschen brachte. In Grunde schlug Chilton Folgendes vor: Jedes Mal, wenn ein Trader die vorgeschlagene Positionsobergrenze erreicht und über eine Ausnahmegenehmigung für Absicherungsgeschäfte verfügt, soll die Behörde die Details des zugrundeliegenden Swap-Geschäfts, das die Ausnahmegenehmigung rechtfertigt, genau prüfen. Wichtig hierbei ist, dass Chairman Gensler dem Ansatz des Kommissars Chilton zustimmte und die Mitarbeiter der Aufsichtbehörde aufforderte, diesen sofort umzusetzen. Die genauen Worten des Chairman waren: "Machen Sie es so.".




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