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Neue deutsche 10-Euro-Münze ehrt das Musikgenie Franz Liszt

13.02.2011  |  Redaktion
Zum 200. Geburtstag von Franz Liszt

(pdn) Die erste 10-Euro-Gedenkmünze des Jahrgangs 2011 feiert den 200. Geburtstag des weltberühmten Pianisten und Komponisten Franz Liszt. Die Gedenkmünze zeichnet sich zum einen durch ihre ungewöhnlich eindrucksvolle Gestaltung aus; zum anderen ist sie die erste deutsche Euromünze, die in einer neuen, reduzierten Silberlegierung zu den Sammlern kommt.

Franz Liszt ist ein Superstar der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, dessen Lebensgeschichte und Karriere von vielen Brüchen und Widersprüchen gekennzeichnet war. Doch genau das macht ja bekannte Zeitgenossen ebenso wie die Münzen, die ihnen zu Ehren herausgegeben werden, so interessant.

Franz Liszt wird am 22. Oktober 1811 im damals ungarischen Raiding (heute österreichisches Burgenland) geboren und erhält schon im zarten Alter von sechs Jahren Klavierstunden beim Vater, drei Jahre später gibt er seine ersten Klavierkonzerte. Als die Familie Liszt 1822 nach Wien übersiedelt, verfeinert der junge Franz sein Können weiter im Unterricht bei berühmten Pianisten. So lernt er bei Carl Czerny, der ein Schüler Beethovens war, die Kompositionen des großen Meisters. Der Legende nach soll Beethoven sogar beim Abschiedskonzert des Wunderknaben anwesend gewesen sein. Grund für den Abschied war der Umzug der Familie nach Paris. Hier gibt Franz Liszt später selbst Klavierstunden, um nach dem Tod des Vaters den Lebensunterhalt für sich und die Mutter zu verdienen. Bei dieser Gelegenheit verliebt sich Liszt in eine adelige Schülerin, deren Vater jedoch aus Standesdünkel die Liaison strikt unterbindet.

Das stürzt den jungen Musiker in eine tiefe Krise und lässt in ihm wieder den lange gehegten Wunsch aufkeimen, Priester zu werden. Stattdessen widmet er sich jedoch der Lektüre philosophischer Schriften, knüpft Kontakte zu vielen Schriftstellern und Intellektuellen seiner Zeit und schließt Freundschaften mit Musikern wie Rossini, Berlioz und Chopin. Ab 1838 beginnen die so genannten Virtuosenjahre, in denen Franz Liszt triumphale Erfolge bei Konzerten in ganz Europa feiert.

Vier Jahre später wird der Künstler in Weimar zum Kapellmeister ernannt und betätigt sich zunehmend auch als Dirigent und Komponist. Hier entstehen so bekannte Stücke wie die "Ungarische Rhapsodie" und die "Faust-Symphonie". Im Alter von 50 Jahren studiert Liszt schließlich doch noch Theologie in Rom, um sich anschließend wieder mit großem Erfolg der Musik zu widmen. 1886 stirbt Liszt in Bayreuth und folgt so seinem drei Jahre zuvor verstorbenen Schwiegersohn Richard Wagner nach.

Das bewegte Leben des Musikers verstand der Designer Michael Otto mit einigen Kunstgriffen sehr gut auf die neue 10-Euro-Gedenkmünze umzusetzen. Das klassisch herausgearbeitete Porträt, mit der handschriftlichen Signatur Liszts überzeichnet, kontrastiert dabei gekonnt mit dem moderner anmutenden Schichtrelief eines Konzertflügels im Hintergrund. Die Jury kam zu dem Ergebnis: "Der Widerspruch ist formal gelungen und spiegelt das überaus widerspruchsreiche Leben und Werk Franz Liszt. Das Gesicht weist auf den unbändigen Gestaltungswillen des Komponisten in der Nachfolge Beethovens hin."

Die deutsche 10-Euro-Gedenkmünze "200. Geburtstag Franz Liszt" wird erstmals nicht mehr in Sterlingsilber (925/1000) geprägt, der Feingehalt wurde auf 625/1000 gesenkt. Zusätzlich verringert sich das Gesamtgewicht der Münzen bei gleichbleibendem Durchmesser auf 16 Gramm und entspricht damit fast genau wieder den Spezifikationen der früheren 10-D-Mark-Gedenkmünzen. Mit dieser Maßnahme musste die Bundesregierung auf den drastisch gestiegenen Weltmarktpreis für Silber reagieren.


Spezifikationen:

Gedenkmünze Deutschland 2011: Silber (625/1000), 10 Euro, Gewicht 16 g, Ø 32,5 mm, Prägestätte Karlsruhe (G). Randinschrift: GENIE OBLIGE - GENIE VERPFLICHTET


Bezugsnachweis:

Im örtlichen Münzhandel, bei ausgesuchten Banken mit numismatischer Abteilung oder über den spezialisierten Handel wie z. B. MDM Münzhandelsgesellschaft mbH & Co. KG Deutsche Münze, Telefon (0531) 205-666 bzw. www.mdm.de.


© Pressedienst Numismatik







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