Goldene Harfe und zugewiesene Goldkonten (Teil 2/2)

Forderungen der Deutschen und Niederländer

Die deutsche Regierung fordert die komplette Prüfung ihrer offiziellen Goldkonten im Ausland. Sie fordern eine sorgfältige Prüfung, zu der auch Inspektionen, Wiegen, Kontrolle der Prägestempel und möglicherweise auch Kernproben der Barren gehören. Sie fordern eine Prüfung, die Aufschluss über die Lagerorte gibt. Sie fordern ein komplettes Audit. Das Misstrauen ist groß. James Turk, Gründer von GoldMoney, glaubt, dass das gesamte Gold Deutschlands weg ist - verbraucht durch jahrzehntelange Goldspiele, mit denen das Fiat-Papiersystem verteidigt wurde. Er lebt und arbeitet in London, hat dort Verbindungen und wahrscheinlich auch ein Ohr am Buschfunk.

Diese Forderung ist Teil eines Kompromisses zwischen der deutschen Zentralbank und dem Bundesrechnungshof, der die Bundesbank aufgefordert hatte, eine Bestandsaufnahme der deutschen Goldbestände im Ausland vorzunehmen, da die Existenz dieser Bestände nie überprüft und bestätigt worden sei. Offenbar reichen allein die Worte der New York Fed oder der Bank of England nicht mehr aus. Sie wurden schon zu oft beim Lügen erwischt. Zu oft waren sie in schwerer Bankenkorruption verwickelt. Ihre Goldbestände werden jetzt im Rahmen regelmäßiger Lieferungen aufgebraucht, um diesen Forderungen nachzukommen. Die Indizien dafür wurden im Hat Trick Letter von Oktober detailliert dargelegt.

All das ließe sich auch als Gegenreaktion auf quantitative Lockerungen und unendlich-unbegrenzte Anleihemonetisierung bezeichnen, welche eine absolute Garantie für systemischen Ruin sind. All das ließe sich auch als Gegenreaktion auf eine Reihe eigenmächtiger Anleiherückkaufpläne bezeichnen, die King Draghi aus der EZB verkündete. Die westlichen Regierungen huschen aufgeregt umher, um ihre Goldreserven zu lokalisieren, weil sie begreifen, dass Gold die einzige Vermögensanlage ist, die sie haben - abgesehen von den Gebäuden und Einrichtungen ihrer ausgeschlachteten Zentralbanken.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Goldkriege eine neue Dimension erreicht haben. Und die Deutschen werden eine herbe Enttäuschung erleben, wenn sie erfahren, dass ihr Gold weg ist. Natürlich wird es große Ablenkungsmanöver und absurde Ausreden geben. Aber jetzt herrscht Spannung. Die Niederländer haben sich der Bewegung angeschlossen und stellen ihrerseits Forderungen an London und New York. Die Trompetenstöße gegen die korrupte Festung sind eindeutig: WO IST UNSER GOLD?? Aber wie die Mauern Jerichos werden auch diese Mauern nach einigen Trompetenstößen fallen. Welch Ironie der Geschichte: 20 Jahre lang haben die Führer des Westens Gold als barbarisches Relikt verrufen, das keine Erträge abwirft - eine tote Vermögensanlage. Und nun wollen die Deutschen und ihr holländisches Echo ein komplettes Audit ihrer hochgeschätzten, toten Vermögensanlage, welche letztendlich die Rettung bringt, wenn das neue Geldsystem eingeführt wird. Dieses System ist bereit und verfügt schon über eine komplette Handelsabwicklungsplattform. Es wartet noch auf den kompletten Zusammenbruch des Geldsystems.

Das Endergebnis werden wir schon noch früh genug erleben. Die Londoner und New Yorker Banker missbrauchten das Gold der Deutschen - wie auch das Gold vieler offizieller Konten (die Konten Frankreichs, Spaniens, Venezuelas und Mexikos) - um eine Politik des starken Dollars durchzusetzen und dessen Zusammenbruch abzuwehren. Die Mexikaner vollführten diesen Monat einen formalen Kniefall vor den Londoner Bankenkönigen; sie ließen verlauten, man müsste das Gold nicht ins eigene Land zurückholen, da man vollstes Vertrauen habe. Was für Speichellecker! Wahrscheinlich bekommen sie dafür an anderer Stelle einen Happen hingeworfen.

Geplündert wurden zugeteilte Goldkonten, deren Eigentümer Staaten sind! Und das wird diese Staaten wütend machen. Allerdings wird das ein Balanceakt für sie: Sie müssen ihre Entrüstung zum Ausdruck bringen, aber nach Möglichkeit verhindern, dass ihrer eigene Komplizenschaft sowie Nach- und Fahrlässigkeit nicht bekannt wird. Die Deutsche Bank, die sogar den Namen der Nation trägt, war hier stark involviert. In den vergangenen Monaten hat die Deutsche Bank mit der Interpol und dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag hinsichtlich Bankenkorruption sowie schwerer Verbrechen gegen Währung, Vermögen, Ersparnisse und auch die Menschlichkeit kooperiert. Mit der Deutschen Bank wurden heikle Deals ausgehandelt. Abzuwarten bleibt noch, inwieweit man auf die Forderungen der Deutschen nach einem Gold-Audit nachkommen und wie die deutsche Regierung auf Verzögerungen und Verschleierungen reagieren wird. Ich glaube, dass diese Kooperation der Deutschen Bank entscheidend für den Durchbruch des LIBOR-Bankenskandals war.


Goldpreisreaktion

Der Skandal um die zugewiesenen Goldkonten steht vor der Tür. Die Forderung der deutschen Regierung nach einer kompletten Prüfung ihrer offiziellen Goldkonten im Ausland sind das Klopfen an der Tür. Bei der New York Fed schlug ihnen im September extreme Respektlosigkeit entgegen. Die Konsequenz waren die jüngsten Forderungen. Durch sie eskalierte der Konflikt, der viel eher ein Goldkrieg ist.

Meine beste Gold-Trader-Quelle hat mir versichert, dass nach dem LIBOR-Skandal der Ausbruch des Skandals um die zugewiesenen Goldkonten ansteht. Im Rahmen der Korruption unter Großbanken gibt es hier Verbindungen. Der LIBOR-Skandal brachte den Prozess von Untersuchungen, Aufdeckungen und Maßnahmen (wenn nicht sogar Strafverfolgung) in Gang. Von meinen Schlüsselquellen hieß es wiederholt, dass die größten Bankkriminellen niemals vor Gericht kommen. Sie werden einfach verschwinden. Eine wichtige Konsequenz der LIBOR-Untersuchungen ist das Misstrauen unter den Bankern. Gegen sie alle wird wegen geheimer Absprachen ermittelt, weshalb sie auch schweigen müssen, da ihnen allen Anklage und Schadensersatzzahlungen drohen. Der Ermittlungsprozess ist dahingehend einmalig, dass Dokumente, Emails, Korrespondenzen und Zeugenaussagen eingefordert werden, die zuvor nicht verfügbar waren. Diese schwere Brechstange wird von starken Armen und Händen weit geschwungen, mit ausgezeichneten Bodyguards im Hintergrund. Der Skandal um die zugewiesenen Goldkonten steht vor der Tür und wird möglicherweise durch die Forderungen der Deutschen losgetreten.

Die politische Klasse der großen Nationen beginnt zu begreifen. Man kann davon ausgehen, dass immer mehr offizielle Vertreter anderer Staaten Forderungen an London und New York stellen werden. Sie vermuten, dass ihre nationalen Goldkonten gestohlen und durch Gold-Papierzertifikate ersetzt wurden - quasi eine Art Schuldschein, auf dem der Dieb trotzig seine Handschrift hinterließ. Aber jetzt kommt ein weiterer Dreh: Rumänien ist mit von der Partie. Kürzlich forderte das Land eine komplette Überprüfung der nationalen Goldkonten, die vom Kreml gehalten werden. Die Ironie und der Kontrast werden sich demnächst deutlich abzeichnen. Sie können davon ausgehen, dass der Kreml den Forderungen aus Bukarest nachkommen wird. Ihre verantwortungsvolle Reaktion wird den Druck auf die korrupten Anglo-Bankenzentren nur noch erhöhen - jene Orte also, die Jackass schon seit Langem als das Zentrum des Finanzkriminalitätssyndikats bezeichnet. Dieser Kontrast wird die westliche Finanzzentren und ihre Führer, die Mafiabosse der Syndikatsmacht, in Verlegenheit bringen.