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Goldene Harfe und zugewiesene Goldkonten (Teil 2/2)

06.11.2012  |  Jim Willie CB
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Der Goldpreis wird mit Sicherheit auf die Erkenntnis reagieren, dass die Londoner und New Yorker Bankentresore kein Gold der offiziellen Konten enthalten. Fehlendes Angebot und global eskalierende Nachfrage wird mit Sicherheit Preiseffekte haben. Das Vertrauen wurde missbraucht. Der Ärger wird akut sein. Die Welt wird nun erkennen, dass die westlichen Regierungen entgegen aller früheren Behauptungen das Gold nicht besitzen, welches die Integrität und den Wert ihrer eigenen Geldsysteme hätte stärken können. Das Restvertrauen in das Fiat-Papier-System wird dann schnell verschwinden. Dann sind nicht nur die verschiedenen Staatsanleihen so gut wie wertlos, auch die Sicherheiten sind weg, die den Wert der Anleihen stützen. Dieses Geldsystem verdient es, einer Zwangsvollstreckung unterzogen zu werden. Das Weltwährungssystem mit dem US-Dollar im Zentrum verdient seine Abschaffung, Ersetzung und Neuaufbau.

Denken Sie an Jim Sinclair und seine zahlreichen zwischen 2005 und 2007 gemachten Prognosen, die den Goldpreis bei 1.560 $ sahen. Vielen nannten ihn verrückt, er lag letztendlich aber richtig. Die Kritiker der "Wert-Gold-Geld-Bewegung” sind aber nach wie vor respektlos. Sie sind eher voller Verachtung und halten an den gescheiterten keynesianischen Prinzipien und der leeren Überzeugung fest, dass die Zentralbanken Lösungen durchsetzen können. Sie verstehen sich bestens auf die Verwaltung ihrer Goldbeute, die Verwaltung der harten Drogengeldwäsche, die Verwaltung der Billionen $ schweren Kredite an Bankerkollegen, die Verwaltung der Anleihepyramidenspiele und das Aufräumen nach dem Hypothekenanleihebetrug. Das sind ihre größten professionellen Errungenschaften. Nach einer einjährigen Konsolidierungsphase startet der Goldbullenmarkt in eine wichtige zweite Phase. Die nutzlosen Idioten, die behaupten, der Goldbullenmarkt wäre vorbei, scheinen mit Abstand die größten Tiefflieger und die am stärksten mental Zurückgebliebenen im Finanzklassenraum zu sein.


Der Goldbullenmarkt hat verschiedene wichtige Antriebsquellen.

1) Negative Realzinsen: Da die offiziellen Zinssätze aller großen Zentralbanken unter der 1%-Marke fixiert wurden, liegt der eigentliche Zinssatz - nach Abzug der Preisinflation - im deutlich negativen Bereich. Dieser Faktor war und ist der wichtigste unter den vielen anderen und wird es auch bleiben. Er ist ein gigantischer blinder Fleck der Kritiker. Langlaufende US-Staatsanleihen bieten eine Verzinsung von nur 2% bis 3%, also deutlich weniger als die in der wirklichen Welt herrschende Preisinflation. Der Realgewinn ist daher negativ. Goldinvestitionen als Absicherung gegen fehlende Kompensation für die Auflösung des Geldes sind einfach sinnvoll.

2) Anleihemonetiserung: Angesichts der Anleiheankäufe im Rahmen von QE1, dann QE 2, dann Operation Twist, jetzt QE3 bis hin zu QE 175 ist die Währungsentwertung fest verankert, absolut und schockierend. Die EZB, die Bank of England, die Schweizer Nationalbank und die Bank of Japan schließen sich an. Die Entwertung des Geldes schreitet mit großen Schritten und ohne Unterlass voran. Goldinvestitionen als Absicherung gegen die rücksichtlose Produktion von Anleiheangebot sind einfach sinnvoll.

3) Unsterilisierte Anleihekäufe: Die QE3-Story wurde nicht richtig dargestellt. Wichtige Details wurden ausgelassen. In der Vergangenheit (und gerade im Rahmen der Operation Twist) wurden die Anleiheankäufe häufig durch die Einnahmen aus den Verkäufen anderer Anleihen finanziert. In etwa so: Kurzlaufende US-Staatsanleihen wurden verkauft, um Geld für den Ankauf langlaufender US-Staatsanleihen zu bekommen. Die QE3-Details deuten darauf hin, dass jetzt die Weimar-Amerika-Zeit angebrochen ist - d.h. außergewöhnliche Anleiheankäufe mit gedrucktem Geld. Die Entwertung des Geldes hat jetzt nuklearen Charakter bekommen. Goldinvestitionen als Absicherung gegen unkontrollierte Geldentwertung sind einfach sinnvoll.

4) QE als permanente Maßnahme: In den Sommermonaten des Jahres 2009 äußerte sich Jackass lautstark und bestimmt und behauptete, die Ausstiegsstrategie wäre bloß ein Trick und ein unmöglich gangbarer Weg im Rahmen der drastischen, verzweifelten, doppelzüngigen Geldpolitik der Zentralbank. Meine Prognose lautete damals, dass die Nullzinspolitik auf Dauer bleiben und QE folgen werde. Die Käufer von US-Staatsanleihen sind längst weg, mit Ausnahme der anderen Zentralbanken, die die Kriegsspiele um die schwächste Währung mitspielen. Letzten Monat kündigte die US Fed unter Bernanke an, das man die Nullzinspolitik noch bis Ende 2015 beibehalten werde, womit zugegeben wurde, dass es sich um Dauermaßnahmen handelt. Alle drei bis vier Monate sichern sie ein weiteres Jahr zu. Die Entwertung des Geldes ist zum permanenten geldpolitischen Instrument geworden. Goldinvestitionen als Absicherung gegen permanente Geldentwertung sind einfach sinnvoll.


Goldbulle groß im Kommen

Quantitative Lockerungen in Verbindung mit Nullzinspolitik sind das Doppelmagazin des Zentralbankgewehrs, mit dem das Geld zerstört werden soll. Die Zentralbanken werden das Vermögen zerstören. Sie werden Wirtschaften zerstören. Sie werden Bankensysteme zerstören. Sie haben schon das Zentralbanken-Franchise-System und die Integrität der Banken zerstört. Ihre Maßnahmen werden zu einer globalen Rebellion gegen den US-Dollar führen - eine Bewegung, die jetzt schon am Laufen ist. Damit ist die Isolation des US-Dollars garantiert. In der Folge wird auch das aktuelle System des Handelsabwicklung durch ein neues ersetzt, dass im Grunde schon fast besteht. Die Bewegung sucht jetzt schon mit Nachdruck (auch in Verbindung mit den brachialen Iran-Sanktionen) nach US-Dollar-Alternativen im Handel, zudem versucht man sich nach und nach von Reserveanlagen in US$ zu lösen.

Ganz wichtig: QE und Nullzinspolitik garantieren einen Goldpreisanstieg über die 2.000 $-Marke und einen Anstieg des Silberpreises über die 60 $-Marke. Das ist die direkte und letztendlich unvermeidliche Folge von QE und Nullzinspolitik - die Leuchtfackeln des Scheiterns der Zentralbanken und des Ruins des Geldsystems. Ihre permanenten geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen sind unglaublich bullisch für den Goldpreis - die Garantie eines endlosen Bullenmarktes. Solange die Anleihemonetisierung und der offizielle 0%-Zins bestehen bleiben, solange wird der Goldbullenmarkt ebenso anhaltend und endlos sein. So einfach ist das!!

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QE und Nullzins sind die Garantie für den Durchbruch zu neuen Höchstständen. Allerdings wird der Skandal um die zugewiesenen Goldkonten dafür sorgen, dass der Goldpreis 5.000 $ erreicht und der Silberpreis 200 $. Der Skandal hat begonnen. Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen. Den ausländischen Nationen wurden die offiziellen Goldkonten genommen. Sie können sich ein Wort aussuchen: missbraucht, unerlaubterweise eingezogen, illegal gestohlen, verzweifelt hypothekiert. Der Punkt ist, dass die in London und New York gelagerten nationalen Goldschätze in den letzten 20 Jahren verschwanden; dieser Prozess begann in der Clinton-Rubin-Ära, er wurde unter der Bush-Paulson-Administration fortgesetzt und von der Obama-Geithner Administration verteidigt. Bei der Bezeichnung der Administrationen muss immer auch der jeweilige Goldman-Sachs-Repräsentant mitgenannt werden - der Mann mit der Diebstahlsrechten, wie man Freund Reno es so nett auf den Punkt brachte.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com


Der Artikel wurde am 31.10.12 auf www.financialsense.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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