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Exklusiv-Interview: "Wir sind in keiner Erholung"

08.03.2011  |  Redaktion
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Lars Schall: Letzte Frage: Ist es für Sie ein großes Problem unserer Zeit, dass wir Währungen haben, die durch nichts oder nur durch ein Versprechen gedeckt werden, die Schulden zurückzuzahlen? Und auch, dass eine quasi-private Organisation wie die Fed Geld aus dem Nichts schaffen kann und die Weltleitwährung in der Hand hält?

Nomi Prins: Ich denke, die Tatsache, dass die Fed nicht nur in der Lage ist, Geld aus dem Nichts zu drucken, sondern dass sie auch wesentlich das Drucken dieses Geldes, das durch kein greifbare Gold oder Silber oder sonst irgendetwas in dieser Angelegenheit gedeckt wird, erhöht hat, hat das Problem der Verwendung von Schulden zur Finanzierung der globalen Spekulation und einer globalen Wirtschaft, die überwiegend auf Papier basiert, übertrieben. Ein hoher Prozentsatz des BIP von vielen Ländern steht mit nichts Anderem als mit Finanzdienstleistungen im Zusammenhang.

Jede Art von Quasi-Schulden, die verwendet werden, um Transaktionen zu erleichtern, die nichts Wirkliches hinter sich stehen haben, tauchen also im Börsen- oder Rohstoff-Futures oder Options-Volumen auf, aber das ist nicht die reale Wirtschaft. Papier-Gewinne übersetzen sich nicht in die Löhne, die den meisten Menschen Nahrung liefern. Diese sind nicht wirkliche Dinge, sondern nur billig geliehenes Geld, das sich temporäre Orte zum Aufhalten sucht.

Angesichts der zunehmenden Versorgung mit billigem Geld und dem Fehlen der Verpflichtung von Sachanlagen dahinter, hat sich die globale Papier-Wirtschaft tatsächlich seit Herbst 2008 trotz der Aussagen der führenden Vertreter der Finanzwelt, dass sie die Katastrophe zerstreut haben, beschleunigt, und das ist in der Tat ein sehr gefährlicher Stand der Dinge.


Lars Schall: Vielen Dank für Ihre Zeit, Frau. Prins!


© Lars Schall





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