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Neuer Silberaufschwung

21.12.2012  |  Adam Hamilton
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Diese verheerende Korrektur fand letztendlich auch statt. Wenn ein Preis zu schnell zu weit steigt, werden alle kurzfristigen Käufe wie von einem schwarzen Loch verschluckt. Ein Preisanstieg sorgt für einen enormen Druck auf die Mainstream-Händler, sofort zu kaufen oder den Moment zu verpassen. Somit werden die Käufe, die im Laufe der kommenden Monate auf dem Weg zum Topping hätten stattfinden sollen, vorgezogen. Wenn erst einmal alle Käufer gekauft haben, verbleiben nur noch Verkäufer und es kommt zu einem Preisrückgang.

Die Silberpreiskorrektur begann mit einem brutalen Beinahe-Crash, wodurch die Gier ausgelöscht wurde und die Angst rasant stieg. Viele der neuen Käufer, die sich der Euphoriewelle törichterweise anschlossen und zu hohen Preisen kauften, als das Silber-Topping begann, waren in Panik versetzt. Sie wollten unverzüglich aussteigen, egal zu welchem Preis, wodurch eine Angstwelle hervorgerufen wurde, die immer mehr Händler ansteckte. Das Ende vom Lied war eine massive Silberpreiskorrektur von 45,5% in den anschließenden 14 Monaten.

Diese Korrektur bildete eine gigantische technische Konstellation, die als absteigendes Dreieck bezeichnet wird und im Chart in Gelb hervorgehoben ist. Silber konnte die steil fallende Widerstandslinie des absteigenden Dreiecks nicht durchbrechen, so bullisch das Umfeld auch war. Nicht einmal die Diskussion rund um die Schuldengrenze der USA, die eine massive Goldpreisrally im Sommer hervorrief, konnte Silber vom Pessimismus der Korrektur befreien.

Absteigende Dreiecke sind bärische Konstellationen, die noch geringere Preise für die Zukunft ankündigen. Die Analysten wollten verständlicherweise nichts mit Silber zu tun haben. Ungeachtet des Ausmaßes der Angstwelle und der Verkäufe, fiel das Metall nicht unter 27 USD. Dies sorgte für neue Käufer, die anschließend einen mehrjährigen Support schufen, der das Fundament für das Dreieck bildete. Silber blieb jedoch in seiner bärischen Konstellation gefangen.

Dieser Trend hatte im August 2012 ein Ende. Nachdem Silber wie üblich seine Tiefstwerte in der Sommerflaute erreichte, erlebte der Silberpreis einen starken Anstieg. Der Beginn der größten saisonalen Rally des Jahres sprach für die weit verbreiteten Vermutungen, dass sowohl die Europäische Zentralbank als auch die US-amerikanische Notenbank neue Programme zum Anleihekauf starten würden. Diese trugen zu einer hohen Inflation bei, die Zentralbanken schufen Geld aus dem Nichts, um für eine Monetarisierung der Staatsschulden zu sorgen.

Der Zuwachs im August wurde im September verstärkt, als die EZB und die Fed wie erwartet neue Programme zur Schuldenmonetarisierung ankündigten. Dies hatte zur Folge, dass Silber die Widerstandslinie der Korrektur seines absteigenden Dreiecks durchbrach. Aus technischer Perspektive ist es äußerst bullisch, wenn ein absteigendes Dreieck einen Ausbruch nach oben erlebt (statt nach unten).

Eine weitere wichtige Größe auf dem Weg von der Korrektur zum Aufschwung stellte der gleitende 200-Tages-Durchschnitt (200dma) des Silberpreises dar. In der massiven Korrektur, die im Anschluss an den massiven Aufschwung stattfand, bewegte sich der 200dma südwärts und durchbrach den Widerstand. Nicht einmal die starken saisonalen Tendenzen im letzten Frühling konnten diesen Trend außer Kraft setzen. Schon bald im Anschluss an den Ausbruch des Silberpreisdreiecks im August kam es zu einem Ausbruch des 200dma.

Der Silberpreis schoss weit über seinen 200dma hinaus, als die EZB versicherte, Staatsanleihen zu kaufen und die Fed eine unbegrenzte, dritte quantitative Lockerung ankündigte. Innerhalb eines Monats gewann Silber nahezu ein Drittel, was einen großartigen Gewinn zu Beginn eines Aufschwunges darstellt. Dieser Zuwachs fand jedoch zu schnell statt. Der Silberpreis hatte daher einen Pullback nötig, um das Stimmungsgleichgewicht herzustellen.

Pullbacks innerhalb von Aufschwüngen sind nichts Außergewöhnliches. Je schneller und höher ein Preis steigt, desto gieriger werden die Händler. Ungebremste Gier kann zu viele Käufe hervorrufen und somit für ein vorzeitiges Ende des Aufwärtstrends sorgen. Wenn erst einmal alle Käufer gekauft haben, übernehmen die Verkäufer die Kontrolle und sorgen für einen Pullback. Und Silber hielt sich an den Zeitplan und fiel in der üblichen saisonalen Flaute.

Dieser Pullback war jedoch sehr aussagekräftig, was die technischen Trends betrifft, da er Silber zurück auf seinen entscheidenden 200dma trieb. Der Widerstand der Korrektur wurde im anschließenden Aufschwung zum Support. Dies bestätigte aus technischer Sicht erneut, dass die Silberpreiskorrektur in einen Aufschwung überging. Seitdem ist der Silberpreis gestiegen und hat dabei sogar den Goldpreis ignoriert.

Silberhändler orientierten sich schon immer am Goldpreisverlauf. Wenn Gold steigt, strömen die Händler an den Silbermarkt. Und wenn Gold fällt, fliehen sie vom Silbermarkt. Im vergangenen Monat, als Gold um 0,4% fiel, ignorierte Silber diesen Rückgang und erlebte einen Zuwachs von 3,7%. Diese entscheidende Divergenz beweist die Stärke Silbers und bestätigt, dass Silber sich vollkommen in Aufschwung-Stimmung befindet.

Dies wird im Silber-Chart ersichtlich. Wie Sie im ersten Chart sehen können, hat das Metall seit Anfang August seinen längsten Anstieg seit seinem letzten Aufschwung erlebt. Diese Rally der vergangenen Monate deutet verstärkt auf einen Aufwärtstrend hin. Trotz der neuen, von der EZB und der Fed ausgelösten Inflation, die für einige Aufregung sorgte, erlebte Silber einen Aufwärtstrend. Dieser spricht jedoch nicht für eine kurzlebige Rally innerhalb einer Korrekturen.




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