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Rick Rule & Brent Cook: Nach der Goldkorrektur kommen die Pfandleihschnäppchen (Teil 1)

23.06.2011  |  Redaktion
Im riskanten Junior-Exploration-Sektor werden Erfolgsträume selten wahr, doch in Erwartung des großen Erfolgs haben Anleger die Kurse von Goldaktien auf ein Vielfaches des wahren Wertes getrieben - zumindest den Aussagen Rick Rules, Gründer von Global Resource Investors, und Brent Cooks, von Exploration Insights, nach zu urteilen. Mit Blick auf die vielen überbewerteten Aktien prognostizieren sie eine erdrutschartige Korrektur, die - so würde es wohl Rick Rule ausdrücken - ein Paradies der Pfandleiheschnäppchen erzeugen wird; ein perfektes Szenario für Anleger, die wissen, wann man Gewinne mitzunehmen hat und wann man Anteile zurückkauft.

The Gold Report: Der Differenz zwischen der Kursentwicklung bei Aktien und den zugrundeliegenden Rohstoffen zeigte sich besonders deutlich beim Gold. Herr Cook, Sie schrieben kürzlich, die Goldpreise haben sich seit 2005 besser entwickelt als die Kurse der mittelgroßen Goldbergbauaktien; Gold stieg 190% - Goldaktien 70% bis 90%. Liegt es daran, dass Anleger heute einfacher Gold kaufen können, oder stecken systemische Gründe hinter der schleppenden Entwicklung der Aktien?

Brent Cook: Hier sind verschiedene Dynamiken am Werk. Und eine davon sind sicherlich die Exchange Traded Funds (ETF), über die man Gold kaufen kann. Eine sehr einfache Wette auf den Goldpreis, ohne den ganzen Rattenschwanz, der bei Bergbausachen dranhängt. Zu diesem Rattenschwanz zählen generell die unterschätzten Entwicklung- und Abbaukosen, die von den Bergbauunternehmen, Ingenieurbüros und Aktienanalysten veröffentlicht werden. Die Kapitalkosten sind durch immer höhere Preise für Basismaterialien wie Stahl, Treibstoff und alles andere, was es bracht, um eine Mine zu bauen, deutlich gestiegen. Und meist steigen auch die Produktionskosten eben aus diesen Gründen; hinzu kommen noch die steigenden Arbeitskosten. Qualifizierte und erfahrene Leute sind schwer zu bekommen und überarbeitet. Das schlägt sich in schlechteren Studien der Ingenieure nieder und führt zu Fehlern bei den Schätzungen.

Zudem bauen die Unternehmen aufgrund der hohen Goldpreise Erz mit niedrigeren Gehalten ab, was die Gewinnspannen für jede produzierte Unze schmälert. Und dann werden fast unablässig Aktien ausgegeben, sobald die Brokerfirmen hier die Möglichkeit sehen, Maklergebühren einzustreichen. Aus meinen Erfahrungen mit Value-orientierten Fonds weiß ich, dass die laufende Verwässerung der Aktien von Bergbauunternehmen sehr frustrierend und verwirrend ist. Führt man sich all die eben erwähnten Punkte vor Augen, kann man schon verstehen, warum sich der Aktienhebel auf den Goldpreis, den man erwartet hatte, noch nicht eingestellt hat.


The Gold Report: Und wird es diesen Hebel jemals geben?

Brent Cook: Jetzt ist vielleicht die Zeit, wo man nach mittleren bis großen Unternehmen Ausschau halten sollte - solche Unternehmen, die gute Produktionsprofile aufweisen können, deren Produktions-Cashkosten im unteren Bereich liegen und die einen hohen Cashflow pro Aktie haben.


The Gold Report: Was meinen Sie dazu, Herr Rule?

Rick Rule: Was die Juniors angeht, erwarten all eine Situation, die mit den 1970ern zu vergleichen ist - damals hatten wir diesen parabolischen Anstieg. Das wird nicht wieder passieren. Das, was wir Mitte und Ende der 70er Jahre gesehen hatten - als es eine Aktienknappheit gab - wird es nicht geben. Der Sektor hat jetzt die Infrastruktur zum Drucken von Papier - d.h Aktienzertifikate - und das geht schneller, als sich die Nachfrage entwickeln kann.

Brent hat präzise die Gründe für das schlechtere Abschneiden genannt. Die Leute müssen nicht unbedingt am Aktienmarkt investieren, sie können in ein stellvertretendes Goldinstrument in Form von Anteilen investieren. Diese "Underperformance" war wirklich schrecklich, und die Anleger strafen den Sektor jetzt verdient ab. Das Basisprodukt steigt von 250 $ auf 1.500 $ pro Unze, und die Gewinnspannen machen keinen parabolischen Anstieg - das ist wirklich krank.




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