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Ron Paul über Freiheit im 21. Jahrhundert

27.06.2014
- Seite 4 -
Ich glaube aber nicht, dass wir die Fed auf dem Gesetzesweg entfernen werden. Ich sag nicht einmal, dass es klug wäre, den Schlüssel zu zücken und einfach zuzuschließen - und die Federal Reserve gleich morgen komplett dicht zu machen. Dann würde es eher chaotisch zugehen.

Ich glaube allerdings, dass sich das System selbst zerstören wird, auch wenn wir gewaltig davon profitiert haben, Emittent der Reservewährung sein zu können, welche jetzt ihrem Ende zugeht. Dieses System wird zu Ende gehen. Es ist ein lebensunfähiges System.

Wir müssen ganz einfach die schlechten Ideen mit guten Ideen bekämpfen; und was mich betrifft, kommen die guten Ideen aus den Lehren der österreichischen Wirtschaftsschule, vom Sachgeld und von der Freiheit der eigenen Entscheidungen.


Daily Bell: Was könnten Menschen ihrer Meinung nach jetzt tun, um etwas aufzubauen, was wir nach dem Zusammenbruch haben wollen? Sollten wir weniger um das kämpfen, was wir jetzt haben, sondern eher das aufbauen, was wir danach wollen?

Ron Paul: Ich denke, Bildung ist die wichtige Sache, die Botschaft verbreiten - und auf diesem Gebiet haben wir auch Erfolg - Menschen dazu bringen, die freie Marktwirtschaft zu verstehen - warum sie gut ist und warum sie für die allermeisten Menschen nützlich ist, und erklären, warum wir in der Vergangenheit einmal eine breite Mittelschicht gehabt hatten.

Und alle haben nur die eine Verpflichtung - sich weiterbilden und andere weiterbilden. Wir können nicht einfach nur der Propaganda der Regierung zuhören oder die unangebrachte Bildung an unseren Unis oder öffentlichen Schulen über uns ergehen lassen. Wir müssen Einspruch erheben und in Frage stellen, und hier hat das Internet wieder eine großartige Funktion - hier können wir diese Antworten finden.

Wenn jeder einzelne von uns das gemacht hat, dann wird es immer eine Funktion geben, die wir ausfüllen können. Es wird dann anders laufen. Einige von uns werden weiter im Bildungsbereich involviert sein, andere in der Politik, andere werden Autoren und andere wiederum könnten all das für ihre Investment-Chancen nutzen - Investments analysieren und sagen, das und das wird kommen; man sollte schon vorbreitet sein.

Jeder ist in erster Linie dafür verantwortlich, das System selbst zu verstehen und das Wissen dann gerne mit anderen teilen zu wollen - nicht nur mit Freunden und Nachbarn, sondern mit allen, die nach den Informationen fragen. Und dann werden sich diese Ideen verbreiten.

Niemand sollte sich entmutigen lassen. weil es schließlich keine 51% sein müssen, die genau verstehen, was hier eigentlich passiert. Es braucht 7%, 8% oder 9% von den intellektuellen Führer, die andere Menschen erreichen, um der Mehrheit zu erklären, warum man sich der Freiheitsbewegung gegen den Autoritarismus anschließen muss; denn wir leben heute in einer Zeit des Autoritarismus, der sich, wie die vielen, vielen Jahrhunderte der geschrieben Geschichte zeigen, als ein Misserfolg herausgestellt hat.


Daily Bell: Was gibt Ihnen aktuell am meisten Hoffnung?

Ron Paul: Was mich am meisten ermutigt, sind die Gespräche mit jungen Menschen, die sich dahingehend ihre Meinung bilden. Sie sind aufgeschlossener und sie sind sich der Probleme bewusst. Und auch sie sind nicht die 51%, aber eben diejenigen, die loslegen und sich beteiligen werden an vielen meiner Projekte, und ihr Engagement und ihre Aktivität ist sehr, sehr enthusiastisch. Einige engagieren sich in der Politik, andere machen andere Sachen - unterrichten zum Beispiel. Das ist für mich die größte Bestärkung.

Und wenn ich unterwegs bin, dann bekomm ich natürlich auch die meiste Unterstützung von Leuten, die vielleicht noch unter 30 sind. Klar gibt es auch einige über 30, die sich noch an bessere Zeiten erinnern können, als es noch anders war, als der Staat schmaler war, die Lage besser und die Menschen selbstständiger. Man kann, denke ich, nicht genau beziffern, wie viele Leute dabei sind, aber es ist eine ganze Menge, und die ist sehr sympathisch, und wir müssen einfach nur durchhalten. Und das passiert meiner Meinung nach auch.

Wir haben viele entschlossene Leute, nicht nur weil sie Zugang zum Internet haben, sondern wegen der so eklatanten, offensichtlichen Fehlschläge. Ich habe einen deutlichen Anstieg des allgemeinen Interesses gemerkt, als ich mit der Fed sprach - als die Immobilienblase platzte. Wenn der nächste Crash kommt, werden wir eine weitere - riesige - Bewegung in unsere Richtung bekommen, und er ist, vermute ich, nicht mehr so weit entfernt.


Daily Bell: Danke, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.


© Anthony Wile
www.thedailybell.com



Dieser Artikel wurde am 22.06.2014 auf www.thedailybell.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.



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