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Es ist alles eine Frage des richtigen Timings

20.01.2006  |  Redaktion
Wie wird 2006 wohl werden? Ich werde Sie mit meinem Lieblingswitz über Einstein in die richtige Stimmung versetzen.

Einstein stirbt und kommt in den Himmel. Da im Himmel, aus offenkundigen Gründen, die zentrale Planwirtschaft herrscht, informiert ihn Petrus verlegen, dass es eine vorübergehende Wohnungsknappheit gibt. Er muss für eine Zeitlang mit drei anderen Typen zusammenziehen. Natürlich sind seine neuen Mitbewohner begeistert. Der erste kommt und sagt: "Mr. Einstein, es ist eine Ehre, Sie kennen zu lernen. Aber ich würde sie gerne noch besser kennen lernen. Ich habe einen IQ von 130." Also sagt Einstein: "Fantastisch, dann wollen wir nach dem Mittagessen gemeinsam ein bisschen über die Ideen zur Astrophysik reden, die mir seit einiger Zeit durch den Kopf gehen." Dann kommt der zweite und sagt; "Mr. Einstein, es ist mir eine Ehre. Ich würde Sie auch gerne kennen lernen. Ich habe einen IQ von 100." Also sagt Einstein: "Ist in Ordnung. Dann werde ich mein Zeug wegpacken und wir spielen eine Partie Schach." "Dann kommt der dritte und sagt: "Hey, Einstein, ich will sie kennen lernen. Aber ich fürchte, ich bin nicht so klug wie die anderen Beiden. Ich habe nur einen IQ von 70." Und Einstein fragt: "Was glauben Sie, wie sich die Zinssätze in Zukunft entwickeln werden?"

In einer gewissen Hinsicht sollte die Auseinandersetzung mit der Wirtschaft und den Märkten nur der Unterhaltung dienen. Da es unmöglich ist zu wissen, wie sich die Finanzen, die Motive, die Einschränkungen und die Wünsche von 6 Milliarden Menschen entwickeln werden, ist es auch unmöglich zu wissen, was sie tun werden und wann. Auf der anderen Seite gibt es so etwas wie die menschliche Natur. Taten haben Konsequenzen. Es existiert der Wahnsinn der Masse. Und sowohl die Geschichte als auch die Märkte zeigen im Laufe der Zeit feststehende Trends. Wie viele Dinge, kann einen die Beobachtung des Marktes in eine paradoxe Situation bringen.

Wenn die alteingesessenen Wirtschaftswissenschaftler Prognosen erstellen, dann sind die Vermutungen normalerweise mit Theorien und komplexen mathematischen Formeln aufgemotzt. Ihre Vorhersagen sind überschwänglich bullish, teilweise deshalb, weil sie nur Ausformulierungen des vorherrschenden Trends sind und teilweise, weil das politisch gesehen die klügste Sicht ist, die man vertreten kann. Das soll nicht heißen, dass die Wirtschaftswissenschaftler Idioten sind, selbst wenn ich denke, dass die meisten ihrer Theorien und Formeln idiotisch sind. Ganz im Gegenteil. Es ist sehr klug, bullish zu sein - weil die Dinge im Laufe der Geschichte immer besser wurden (trotzt zwischenzeitlicher Rückschritte, die sich in Länge und Ausmaß irgendwo zwischen der letzten Rezession und dem Mittelalter bewegen). Ganz deutlich ist der längste Trend den es gab, der Aufstieg der Menschheit und der wird wohl noch andauern. Tatsächlich ist es so,
dass ich trotz meines Zynismus" davon ausgehe, dass dieser Anstieg sich noch beschleunigen wird.

Was denke ich nun, nachdem all das gesagt ist? Wie Sie wissen, gehe ich davon aus, dass sich die Vereinigten Staaten gerade in einen ernsthaften Niedergang reiten. Diese Haltung hat meine Fähigkeit, mit amerikanischen Aktien und dem Bullenmarkt bei Immobilien zu kapitalisieren historisch eingeschränkt. Gleichzeitig mag ich es, mich bei jedem Spiel auf die Seite der Gewinner zu schlagen. Das hat mich in Laufe der Zeit glauben lassen, dass einige Länder besser abschneiden werden als die USA. Und es ist sehr leicht einzusehen, dass man ein Auge auf den allgemeinen Rohstoffmarkt und insbesondere auf die Edelmetalle haben sollte, wenn man das Schicksal des Dollars bedenkt.

Es ist einfach nur eine Frage des Timings. Um es kurz zu machen: amerikanische Aktien, Anleihen und Immobilien haben von ungefähr 1980 bis 2000 eine fantastische Zeit erlebt. Die meisten Gewinne wurden gegen Ende erzielt, als man immer zuversichtlicher wurde. Die Edelmetalle (ungeachtet einiger Bärenrallies) taten das Gegenteil. Ich nutzte diese Jahre - hoffentlich genauso wie Sie - um gute Positionen bei diesen Metallen und den Minen auszubauen. Ich erwarte nicht, dass ich diese Dinge noch vor Ablauf einiger Jahre wieder liquidieren werde. Dann aber zu massiv gestiegenen Preisen.

Oh, das hätte ich fast vergessen. Wie steht es mit 2006? Ich erwarte, dass Gold auf über 700 Dollar, Silber auf 20 Dollar steigen wird. Öl wird sich da halten, wo es jetzt ist (aber wahrscheinlicher eher in die Nähe von 100 Dollar rücken). Der Aktienmarkt wird seinen Abwärtstrend, der 2000 begann, fortsetzen. Zinssätze werden deutlich steigen. Und der Immobilienmarkt wird erkennbar nach unten stürzen - zusammen mit dem Dollar. Das alles wird zu einem fünffachen Schlag gegen den amerikanischen Lebensstandard führen. Das wiederum wird vermutlich durch eine Wende der Handelsbilanz (es wird wenige günstige Güter aus dem Ausland als Gegenwert für Papiergeld geben) und eine höhere Inflation in den USA (nachdem die Billionen von Dollar zurückkehren, die die Amerikaner ins Ausland verschifft haben, um gegen echte Güter eingetauscht zu werden.) verschärft. Ich erwarte nicht notwendigerweise, dass auf CNN in diesem Jahr eine größere Wirtschaftskrise verkündet wird, aber ich wäre überrascht, wenn der durchschnittliche Amerikaner sich nicht in Zukunft mehr Sorgen um seinen Lebensstandard und seine finanzielle Zukunft machen müsste.

Der große Faktor X bleibt, wie immer, die Regierung. Offengestanden erwarte ich nichts Gutes von der US-Regierung. Und damit beziehe ich mich auf die Institution selbst. Wie könnte man von ihnen etwas Gutes erwarten, wenn man bedenkt, dass sie im Wesentlichen für Kriege, Verfolgung, Besteuerung, Regulierung, Inflation und eine Reihe von
Idiotien verantwortlich sind. Das sind nur zufällig herausgepickte Charakteristika, die eigentliche Essenz der Regierung ist Zwang, und Zwang ist nie eine gute Sache. Schlimmer noch, die Menschen, die hinzugezogen werden, um den Staat zu "dienen" sind nicht die "besten und klügsten", wie ihre Verteidiger behaupten, sondern die schlechtesten und dümmsten. Wer sonst könnte in Erwägung ziehen, für eine solche Organisation zu arbeiten? Und das ist auch der Grund, warum es eine zweckfreie Tat der Selbsttäuschung ist, die "Schnorrer rauswerfen" zu wollen.

Amerikas langes Abrutschen in Richtung Autoritarismus hat stark an Geschwindigkeit zugelegt und ich kann keine Anzeichen für eine Verlangsamung oder Umkehrung erkennen. Es lässt mich nostalgisch an die Tage der Reagan-Ära zurückdenken. Selbst wenn die Realität mit jedem Schritt nach vorn zwei zurück machte, wirkte er wenigstens so, als hätte er ein gutes Herz. Dagegen sieht es so aus, als sei der jüngere Bush dumm, stur und böswillig.

Wie wird es wohl mit den Kriegen weitergehen, die sie angefangen haben? Ich vermute, sie werden wachsen und sich ausbreiten. Vermutlich wird der Auslöser ein weiteres großes Ereignis im Kampf gegen den Terror sein. Vielleicht kommt es zu einem Luftangriff auf den Iran, wegen des Kernprogramms. Sicherlich wird dann die Zahl der Iraker und Afghanen steigen, die dem Widerstand beitreten. Es ist dumm zu glauben, dass es diese Leute nicht ebenso sehr stört, fremde Gruppen durch das eigene Land marschieren zu sehen wie es uns stören würde, wenn eine islamische Armee in den Vereinigten Staaten wäre. Da mögen die Absichten noch so gut sein.

Werden sich die USA zurückziehen? Das wäre natürlich der beste Fall, auch wenn es in beiden Ländern zu einem Bürgerkrieg führen würde. Die USA werden letzten Endes gehen, aber ich rechne nicht damit, dass es passiert, ehe man es sich im wahrsten Sinne des Wortes wirklich nicht mehr leisten kann zu bleiben.

Ich vermute meine Vorhersage lautet unter dem Strich, dass man sich auf stürmisches Wetter gefasst machen sollte. Aber man wird es sich wohl leisten können, mit den Profiten, die man mit Gold und ausgewählten Goldaktien 2006 machen kann. Es sollte ein großartiges Jahr für uns werden, wenn auch nicht für die Welt als solche.


© Doug Casey
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor´s Daily"







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