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Bei Gold ist alles vorstellbar

16.02.2006  |  Redaktion
Es gibt eine Sache, die mir wirklich die Augen aus dem Kopf fallen lässt und das ist der Anleihenmarkt. Immer noch kaufen die Leute die amerikanischen Schatzanleihen. Die Renditen liegen in der Höhe der Leitzinsen oder sogar noch darunter. Die Kurse sind oft geringer als der Diskontsatz (der den Satz bestimmt, den die Banken selbst zahlen müssen, um das Geld von der Fed zu leihen.)

Warum tun sie etwas so Verrücktes, ganz besonders dann, wenn man ihnen klipp und klar gesagt hat, dass die Fed immer noch beabsichtigt, die Zinssätze anzuheben? Die Fed wird die Sätze vermutlich noch mindestens zweimal anheben. Wissen diese Dummköpfe, die die Anleihen kaufen denn nicht, dass die Preise für Anleihen fallen, wenn die Zinssätze steigen? Und wenn die Anleihenpreise sinken, dann werden die Besitzer dieser Anleihen Geld verlieren. Was denken sie sich also?

Keiner von denen arbeitet für mich, denn wenn es jemand wagte, in mein Büro zu kommen und vorzuschlagen, das Geld aus den Rentenfonds nicht länger zu veruntreuen und es stattdessen in Anleihen zu investieren, dann wäre das Letzte was er hörte das Wutgeheul des Mogambo (dWdM) ehe ich ihn packe und aus dem Fenster werfe.

All diese ausufernde Schöpfung von Geld und Kredit (Geldinflation) ist deswegen so schrecklich, weil sie zur Preisinflation führen kann (und immer dazu führt). Z.B: Der Ölpreis. Und damit habe ich einen nahtlosen Übergang geschaffen zu Doug Casey, vom Casey Energy Speculator, der mit dem Ölpreis im Hinterkopf sagt: "Wenigen Analysten ist bislang aufgefallen, dass das teure Rohöl vielleicht nicht von Angebot und Nachfrage abhängt sondern von der Inflation. Seit der jüngere Bush im Amt ist, haben die USA wie wahnsinnig Geld gedruckt um die Rezession abzuwehren und die aufgeblasene amerikanische Wirtschaft vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Weil die modernen Entsprechungen der Druckerpressen auf Volldampf laufen, hat sich die Geldmenge seit 2000 fast verdoppelt, von weniger als 2,5 Billionen zu knapp unter 4,5 Billionen Dollar."

Ich mache mir ganz eifrig Notizen, weil ich davon ausgehe, dass das in den Prüfungen abgefragt werden wird und hätte darüber fast den wichtigsten Teil verpasst. Er fuhr fort, indem er eine Tabelle zeigte, von der man ablesen kann, dass die Steigerungen von Geldmenge und Ölpreis seit 1945 immer parallel abliefen. Was kann man machen, wenn es so aussieht, als hätten die Zentralbanken der Welt die Absicht, unser Geld zu zerstören indem sie permanent die Geldmenge steigern. Mr. Casey sagt: "Das einzige was man tun kann, ist, sich auf stürmische Zeiten einzustellen indem man mit einem Portfolio vor Anker geht, dass gefüllt ist mit Edelmetallen und Energieaktien."

Gut, schauen wir uns also Gold an. Auf einer Webseite erfahre ich, dass die ETFs "immer noch Wachstumsschübe durchmachen. Im Januar wurden weitere 90 Tonnen Gold zu den ETFs hinzugefügt, 17 davon allein am vergangenen Freitag. Am Dienstag darauf weitere sechs Tonnen. All das ist zusätzliche Nachfrage. Stellen sie diese Ankäufe neben die 1,7 Tonnen, die in den ersten drei Wochen im Januar verkauft wurden und sie erkennen, dass die Nachfrage heftig ist und über die normalen Angebots- und Nachfragefaktoren hinausgeht."

Danach beschäftigen sie sich noch mit einigen anderen Dingen, wie Gold, Geld, Öl, Devisen und Politik und am Ende hat man den Eindruck, dass wir echt wirklich riesengroße Probleme haben. Und zu guter Letzt erinnern sie uns noch daran, dass all das - und noch einiges, was an schrecklichen Dingen noch aussteht - nur deshalb passiert, weil ein idiotischer Zentralbanker (Sein Name beginnt mit "G" und endet mit "reenspan") das gesamte Geld in Umlauf brachte, das nötig war, um alle unter einer gewaltigen Schuldenlast zu begraben. Das hat man nur deshalb getan, um die Preise in die Höhe zu jagen. Aber dann sind sie so sehr gestiegen, dass sie jetzt wieder sinken müssen. Das ist wahnsinnig. Es ist so wahnsinnig (die Masse brüllt: "wie wahnsinnig, Mogambo?"), dass ich mit einem Gewehr aus dem Fenster schieße und ein Magazin nach dem anderen verfeuere, bum, bum, bum, und damit verzweifelt versuche, die Aufmerksamkeit der Leute wieder auf die Schrecken der Inflation/Deflation zu lenken, die uns drohen!

Und dann kommt die Polizei, so wie man es erwartet, die Straße heruntergerast, - jedoch nur um mir zu sagen, dass ich mit erhobenen Händen aus dem Haus kommen soll. Als ob ich es wäre, der gefährlich ist. Aber ehe ich zähneknirschend aufgebe, lasse ich sie jedes Mal versprechen, dass sie Alan Greenspan in Gewahrsam nehmen und ihn für die Ermordung des Dollars und der amerikanischen Wirtschaft zur Rechenschaft ziehen. Und sie versprechen es immer und tun es nie.

In dem gleichen Newsletter heißt es eher poetisch: "Mr. Greenspan und die Regierungen der letzten zwanzig Jahren haben den Wind gesät, Mr. Bernanke muss nun versuchen mit dem Wirbelwinden klar zu kommen." Ich würde das Wort Wirbelwind durch gigantische Tornados, die Ihr Haus, Ihre Familie und die gesamte Finanzwelt in winzige Stücke zerreißen werden und sie auf zehn Meilen um das leere, klaffende Loch verteilen werden, das am Ende davon übrig bleibt." Das gäbe dem ganzen den pikanten Touch des Mogambo (dpTdM)

Paul Hornig, der für "The Daily Resource" schreibt, bläst ins gleiche Horn. Dort gibt es ein paar Zahlen zu den ETFs, die das ganze Gold kaufen und er stellt fest; "dass die ETFs vor einem Jahr insgesamt 170 Tonnen Gold besaßen, womit sie damals auf dem 25. Platz der Goldbesitzer waren. Mit Ende vergangener Woche besaßen sie 414 Tonnen in Bullen, womit sie auf den 13. Platz aufgestiegen sind und in deutliche Nähe zum chinesischen Festland rückten, das heute mit 600 Tonnen auf dem 10. Platz ist."

Und wie beliebt sind diese ETFs für Gold weltweit? Ich habe keine Ahnung, aber Mr. Hornig springt auf, um mir mitzuteilen, dass er auch nicht dumm ist, oder blöd oder einfach nur zu faul, das herauszufinden - das, vermute ich, ist seine Art mir zu zeigen, dass er in dieser Hinsicht auf der Seite meiner Frau steht - und sagt: "ETFs werden jetzt in den USA, in Australien, Südafrika, London und Frankreich gehandelt. SEBI (Securities and Exchange Board of India) hat bekannt gegeben, dass man Regulierungen einführen will, die Gold ETFs zulassen und es gibt auch Gerüchte, denen zufolge Hong Kong dieselben auch listet. Zusammenfassung: Diese deutlichen Anstiege nehmen Gold aus dem System heraus und sie werden sicher weiteren offiziellen Verkäufen in diesem Sektor entgegenwirken."

Ich reiße diesem Intriganten schnell das Mikrophon aus der Hand und stelle eine rhetorische Frage: "Was ist denn das für ein System, aus dem das Gold herausgenommen wird? Das System von Angebot und Nachfrage? Und was passiert denn, wenn die Nachfrage steigt? Die Preise steigen!"

Es sind nicht nur ETFs, die sich einer besonderen Beliebtheit erfreuen, wie ein Leser schreibt: "Vanguard Group hat heute ohne vorherige Warnung zwei der beliebtesten Hedge-Funds geschlossen. Das Unternehmen hat den Vanguard Explorer geschlossen, einen Small-Cap Wachstumsfonds und den Vanguard Precious Metals and Mining. Beide erzielten im Januar riesige Geldzuflüsse."

Es gab riesige Geldzuflüsse bei Gold und bei Edelmetallen? Sie hatten so viel Geld, dass sie von Bargeld überschwemmt wurden? Wow! Erinnern Sie sich noch daran, was ich Ihnen über den Preis erzählt habe, wenn die Nachfrage steigt? Der Preis steigt.

"Aber", höre ich Sie denken, "wie steht es mit dem Angebot? Wenn das Angebot ausreichend steigt, um die Nachfrage zu decken, dann werden die Preise nicht weiter steigen. Hast Du daran gedacht, du Idiot?"

Ich fletsche meine Zähne, als mir die Betonung auffällt, die sie dem Wort "Idiot" zukommen lassen, und deswegen werde ich ihnen kühl antworten, indem ich ihnen den dicken 56 Seiten Bericht "Die Remonetisierung von Gold: Horten sie es jetzt" von Cheuvreux (Die Aktienmakler der Bank Agricole) ins Gesicht schleudere, der in Metals and Mining veröffentlicht wurde. Der Bericht wurde von Paul Mylchreest verfasst, der als Analyst im Minensektor für Cheuvreux in London arbeitet und der sagt: "Der versteckte Verkauf von Gold (durch Leihgaben der Zentralbanken), hat den Goldpreis in den letzten zehn Jahren künstlich gedrückt, aber die Daten der Bank für internationalen Zahlungsausgleich legen nahe, dass der Einfluss abnimmt."

Der Report unterstützt nebenbei deutlich die Vorwürfe, die von den Leuten vom Gold Anti-Trust Action Komitee (GATA) erhoben werden. Sie haben schon lange laut und deutlich auf diese Sache hingewiesen, wofür wir ihnen unseren Dank schulden.

Wie viel Gold haben also die Zentralbanken verliehen/verkauft? Der Bericht schätzt, dass die Zentralbanken entgegen ihrer Behauptung, sie lagerten 31.000 Tonnen "10.000 bis 15.0000 Tonnen Gold weniger als offiziell angegeben in ihren Reserven lagern." Wow, das ist nur knapp die Hälfte. Der Unterschied wird durch den Internationalen Währungsfonds verursacht, die eine Regelung erlassen haben, die es den Zentralbanken erlaubt, Gold an Spekulanten zu verleihen (die es dann verkaufen), dieses Gold aber dennoch in ihren Büchern zu verzeichnen, als läge es immer noch sicher in den Kellern der Banken.

Hugo Salinas Price, der Präsident der Asociation Civica Mexicana Pro Plata schreibt: "Heute steht nicht mehr genug Gold zum Verkauf zur Verfügung um die Nachfrage nach Gold zu einem Preis von 550 Dollar pro Unze decken zu können. Gewaltige Mengen an Papiergeld und magnetischem Geld suchen überall auf der Welt einen sicheren Hafen in Form von greifbaren und wertvollen Gütern, einen Ort an dem die Kaufkraft dieses Geldes gegen die Entwertung des nicht gedeckten Geldes geschützt werden kann."

"Die Öffentlichkeit und die großen Investoren der westlichen Welt sind sich kaum bewusst, was gerade am Goldmarkt vor sich geht. Wenn es einer Handvoll Investoren, die einige Milliarden Dollar in verfügbaren Fonds haben, auffällt - womit jetzt jeden Tag zu rechnen ist - dann wird der Goldpreis ein Niveau erreichen, das wir uns heute noch kaum vorstellen können. Wie schrottreif das ungedeckte Geld ist, mit dem wir seit den Dreißigern zu leben hatten, wird bald für jeden erkennbar werden. An diesem Geld gemessen, ist fast jeder Goldpreis vorstellbar."

Falls Sie Ihre Vorstellungskraft testen wollen: Sprott Asset Management sagen, dass sie sich locker 80.000 Dollar pro Unze vorstellen können. Und das stelle ich mir jetzt vor und habe wunderbare Tagträume.


© "Mogambo Guru"
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor´s Daily"










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