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Je holpriger der Start, desto fulminanter die Goldhausse

05.09.2015  |  Claus Vogt
Unseriöse Staatsschuldenpolitik - damals wie heute der Grundstein für steigende Goldpreise

Ende der 1960er Jahre begann die US-Regierung damit, systematisch über ihre Verhältnisse zu leben. Im Rahmen des damaligen Bretton Woods-Weltwährungssystems war diese unseriöse Politik allerdings nicht auf Dauer möglich. Dennoch machten die USA deutlich, dass sie nicht die Absicht hatten, auf den Weg der haushaltspolitischen Tugend zurückzukehren. So wurde das Ende des Bretton Woods-Weltwährungssystems eingeläutet, das im August 1971 dann auch tatsächlich von US-Präsident Richard Nixon offiziell verkündet wurde.

Die Parallelen zwischen der damaligen Situation und der aktuellen Lage sind frappierend. Diesmal lebt aber nicht nur die US-Regierung systematisch über ihre Verhältnisse, sondern fast die ganze Welt. Dass diese unseriöse Politik auch jetzt wieder nicht auf Dauer möglich ist, wissen Sie genauso gut wie ich. Dennoch werden keinerlei Anstalten gemacht, um auf den Weg der haushaltspolitischen Tugend zurückzukehren.

Im Gegenteil. Um den Kollaps des Systems zu verzögern, sind die Zentralbanken inzwischen in großem Stil und ohne Rücksicht auf Verluste und Kollateralschäden in die Staatsfinanzierung mit der Gelddruckmaschine eingestiegen. Dauerhaft verhindern können sie den Zusammenbruch unseres Weltwährungssystems damit aber nicht.


In den 70ern explodierte der Goldpreis - entgegen der Prognosen fast aller Experten

Als sich das Ende des Bretton Woods-Weltwährungssystems immer deutlicher abzeichnete, prognostizierte die große Mehrheit der Ökonomen einen drastischen Rückgang des Goldpreises. Sie begründeten diese Prognose damit, dass die Goldnachfrage zusammenbrechen müsse, sobald die monetäre Rolle des Goldes innerhalb des Weltwährungssystems abgeschafft werde.

Offenbar waren alle der Meinung, dass Gold nur dann wertvoll sei, wenn es vom Staat dazu gemacht wird - obwohl die Geschichte etwas ganz anders lehrt. Entgegen dieser weitverbreiteten Prognose stieg der Goldpreis in den darauf folgenden Jahren von 35 $ pro Unze auf einen Höchstkurs von 850 $. Ein ähnlicher Anstieg ist auch heute wahrscheinlich.

Das Ausmaß der Staatsgläubigkeit, das aus dieser geradezu absurden Geisteshaltung der damaligen Experten spricht, wird heute sogar noch übertroffen. Zurzeit wird das Denken nahezu aller Ökonomen von einem geradezu religiösen Glauben an die Wunderkräfte der Zentralbankbürokraten bestimmt. Diese würden dafür sorgen, dass das ökonomisch Unmögliche Realität und schließlich alles gut wird.

Die Notwendigkeit, Gold als Versicherung vor den Folgen der rundum unseriösen Geld- und Staatsschuldenpolitik zu halten, wird von den zeitgenössischen Experten ebenso wenig erkannt wie die bevorstehende Goldhausse der 70er Jahre von ihren ahnungslosen Vorgängern. Gold sei lediglich "eine volatile und riskante Anlageform ohne inneren Wert", schrieb kürzlich ein Experte einer deutschen Bank und brachte damit die Denkweise der meisten modernen Experten auf den Punkt.

Ich gehe davon aus, dass das Endspiel des gegenwärtigen Währungssystems für Gold ebenso bullish sein wird wie es das Ende des Bretton Woods-Weltwährungssystems gewesen ist. Eine ausführliche Darstellung meiner diesbezüglichen Überlegungen lesen Sie in meiner jüngsten Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe "Weltwährungssystem und Staatsfinanzierung vor dem Kollaps", die sie unbedingt kennen sollten, um das aktuelle Geschehen besser einordnen zu können.


Goldpreis pro Unze in $, 1968 bis 1982

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Entgegen zahlreicher Prognosen stürzte der Goldpreis nach der Aufhebung der Goldbindung des Dollars im Jahr 1971 nicht ab, sondern begann eine spektakuläre Hausse.
Quelle: St. Louis Fed



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