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Silberpreis hat etwas Luft nach unten

22.08.2016  |  Thorsten Proettel
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Deren Volumen stieg seit Jahresanfang um knapp 1.600 Tonnen, was Mittelzuflüssen in Höhe von rund 866 Mio. USD entspricht. Damit erreichen die ETCs einen neuen Höchststand (siehe Chart) und die gesamte Investmentfrage könnte 2016 erstmals die Marke von 10.000 Tonnen bei einer weltweiten Silbernachfrage von rund 36.000 Tonnen übersteigen.

Dass auch viele Spekulanten auf den fahrenden Zug höherer Silberpreise aufgesprungen sind, belegt deren gestiegene Positionierung auf dem USamerikanischen Terminmarkt (siehe Grafik). Die Zunahme der Netto-Long-Position seit Jahresanfang entspricht rechnerisch Silberkäufen im Volumen von 12.300 Tonnen.

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Industrienachfrage rückläufig

Der größte Teil der Silbernachfrage geht mit knapp 50% auf die Industrie zurück, wo das Edelmetall unter anderem als elektrisches Leitermaterial eingesetzt wird. Da die Wirtschaft derzeit und zukünftig nur moderat wachsen dürfte und die Industrie außerdem fortwährend Anstrengungen zu Materialeinsparungen vornimmt, rechnen wir mit einem leichten Rückgang der Industrienachfrage in diesem und im kommenden Jahr.


Fazit

Die Entwicklung des Silberpreises in den vergangenen Monaten geht auf Ursachen zurück, die außerhalb des Silbermarktes liegen. An erster Stelle steht die geänderte Erwartung von institutionellen Kapitalanlegern hinsichtlich weiterer Leitzinserhöhungen in den USA.

Das Verschieben der schon als sicher angesehenen Anhebungen der Federal Funds Target Rate verhalf dem Goldpreis zu einem deutlichen Anstieg. Das "kleine Edelmetall" Silber verteuerte sich daraufhin überproportional. Umgekehrt ist deshalb im Fall eines leichten Goldpreisrückgangs eine Verbilligung des Silbers wahrscheinlich.

Dies gilt umso mehr, da der Löwenanteil des Interesses am Silber in den letzten Monaten wie gezeigt auf Spekulanten zurückgeht. Hinzu kommt, dass der Markt aktuell die Wahrscheinlichkeit von weiteren Leitzinsanhebungen in den USA vermutlich unterschätzt. Die Veröffentlichung guter US-Konjunkturdaten in den kommenden Monaten hat deshalb das Potenzial, stark auf den Silberpreis einzuwirken.

Wir halten vor diesem Hintergrund eine leichte Verbilligung des Edelmetalls für wahrscheinlicher als eine Fortsetzung des ohnehin schon sehr starken Preisanstieges. Das Interesse der Privatanleger an Münzen und Barren dürfte angesichts der Niedrigzinspolitik im Rest der Welt jedoch hoch bleiben, weshalb die niedrigen Preise vom Jahresanfang vermutlich auf absehbare Zeit nicht mehr erreicht werden.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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