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Taktische Kupfer-Trends

16.09.2006  |  Adam Hamilton
Kupfer, ein einfaches Industriemetall, anscheinend nicht fähig, das Interesse von Investoren auf sich zu ziehen, wurde zum überraschenden Champion unseres aufstrebenden Rohstoff-Bullenmarkts und steigt unbeeindruckt einfach immer weiter und weiter.

Kupfer ist kein Edelmetall, und Sie werden nie von Investoren hören, die es wie ein solches eifrig horten. Seine Performance im bisherigen Bullenmarkt stellte aber die durch die ganze Geschichte hindurch so begehrten Edelmetalle in den Schatten. Gemessen an deren entsprechenden Hochs von diesem Mai, war Kupfer 3,1x weiter gestiegen als Gold, 2,3x weiter als Silber und 2,6x weiter als Platin!

Mit einer derart atemberaubenden Performance sollte Kupfer die Königin des Metall-Balls sein. In einer wirklich marktorientierten Gesellschaft wäre Kupfer sicherlich der Superstar unter den Metallen. Websites rund um Kupfer würden sich vermehren wie die Kaninchen, Berichte über Kupfer würden längere Sendezeiten auf CNBC bekommen, und der durchschnittliche Investor würde sich bewusst werden, dass die Kupferpreise steigen.

Trotzdem wird Kupfer sogar von den Rohstoffspezialisten unter den Investoren noch wenig respektiert. Gold- und Silberaktien handeln heute bei extrem hohen Bewertungen und Investoren können nicht genug davon kaufen, obwohl diese Unternehmen nicht einmal annähernd so hohe Gewinne erwirtschaften können, um ihre hohen Aktienkurse zu rechtfertigen. Gleichzeitig handeln Kupferaktien, die sich ebenfalls außergewöhnlich gut entwickelt haben, heute bei trostlos niedrigen Bewertungen.

Wie ist das möglich? Wie kann ein banales alltägliches Metall die Edelmetalle mit seiner Performance derart in den Schatten stellen? Das weltweite Angebots- und Nachfrageprofil von Kupfer, das rein industriell genutzt wird, war und bleibt außerordentlich bullish. Kupfer ist einer der faszinierendsten Sektoren unseres aktuellen großartigen Rohstoff-Bullenmarkts.

Die weltweite Nachfrage nach Kupfer steigt rapide an, vor allem aufgrund der enormen Mengen, die von diesem wichtigen Metall für die Industrialisierung Asiens benötigt werden. Trotzdem bleibt das weltweite Angebot beschränkt. Die Kupferpreise waren für so lange Zeit so niedrig, dass für die Minenbetreiber nur wenig Anreiz blieb, neue Kupferprojekte zu explorieren. Und auch wenn heute viele Unternehmen damit kämpfen, neue Kupferminen in Betrieb zu nehmen, wird es viele Jahre dauern, bis das Angebot zur steigenden Nachfrage aufschließen kann.

Aufgrund dieser Faktoren wurde Kupfer, ein anspruchsloses Metall, das für viele Jahre von fast allen ignoriert wurde, zu einem herausragenden Performer. Die erstaunlichen Vorteile von Kupfer wurden generell nicht erkannt, da es dafür bisher keine vergleichbaren Beispiele gab. Während des letzten großen Rohstoff-Bullenmarktes in den 1970ern wurde Asien nicht industrialisiert. Damals stieg Kupfer nur mäßig und erzielte nur einen winzigen Prozentsatz der Gewinne von Gold und Silber.

Heute ist Kupfer ein beeindruckender Beweis für die raue Kraft der freien Märkte und ihrer Gesetze von Angebot und Nachfrage. Obwohl Kupfer kein Investmentmetall ist und daher üblicherweise vom Großteil der Investoren ignoriert wird, stieg es zur Spitze des Metall-Bullenmarkts auf.

Das wirklich faszinierende und verrückte an der ganzen Sache ist, dass es noch immer weitgehend unbekannt ist! Kupferaktien sind heute gemessen an ihren Bewertungen generell extrem günstig, fast so billig wie Ölaktien. Da die große Masse von der ganzen wilden Kupfer-Szene noch keinen Wind bekommen hat, bestehen noch immer großartige Möglichkeiten in Kupferaktien. Um aber die besten Zeitpunkte für den Handel dieser steigenden Aktien herauszufinden, müssen wir ein grundlegendes Verständnis über das technische Verhalten von Kupfer selbst bekommen.

So wie die Hausse dieses reinen Industriemetalls ohne Investment-Attribute, sind auch die daraus resultierenden technischen Trends absolut einzigartig. Kupfer zeigte in den letzten paar Jahren wundersame Entwicklungen, die ich zuvor noch nirgends erlebt habe. Seine Fundamentaldaten sind so stark, dass es sich dem typischen Marktverhalten widersetzt hat. Es ist schlichtweg faszinierend!

Der glänzende Bullenmarkt von Kupfer seit Ende 2001, in dem es bis diesen Mai um unglaubliche 575% nach oben schoss, verlief in zwei verschiedenen Phasen. Es gab die Phase vor der Parabel, die bis Ende 2005 dauerte, und dann den parabolischen Anstieg im Verlauf des letzten Jahres. Um die technischen Trends von Kupfer bestmöglich zu analysieren, müssen wir diese beiden unterschiedlichen Phasen wirklich individuell untersuchen. Bei genauerer Betrachtung haben diese beiden Phasen interessanterweise viel gemeinsam.

Dieser erste Chart zeigt einen strategischen Überblick über den gesamten bisherigen Bullenmarkt von Kupfer, der 2006 ganz klar in einer Parabel nach oben schoss. Die zwei schattierten Bereiche heben die spezifischen Phasen der Kupfer-Hausse hervor, die in den folgenden beiden Charts behandelt werden. Die rote Linie zeigt relatives Kupfer, also Kupfer dividiert durch seinen 200-Tages-Durchschnitt. Der Kupferbullenmarkt war, speziell seit 2003, in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich.

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Obwohl man nur schwer ein noch extremeres Beispiel für einen parabolischen Anstieg eines Rohstoffes finden könnte, zeigte Kupfer eine hartnäckige Unterstützung, die die Wahrscheinlichkeit eines Crashs deutlich reduziert. Obwohl ein Crash die normale und erwartete Folge eines großen parabolischen Anstiegs ist, hat Kupfer sich nun bereits zweimal gegen diese Regel entwickelt. Anstatt nach parabolischen Spitzen zu kollabieren und auf seine 200-Tages-Linie zurückzufallen, konsolidierte Kupfer nur unbeeindruckt seitwärts.

Beachten Sie im obigen Chart, dass Kupfer seit Beginn seines Bullenmarktes praktisch nie unter seiner 200-Tages-Linie handelte. Die rote Linie für relatives Kupfer erreichte fast nie den Wert von 1,00. Egal wie schnell sein Preis steigt, egal wie steil seine Anstiege werden, Kupfer weigert sich beständig gegen einen harten und schnellen Fall. Anstatt rapide auf seine 200-Tages-Linie zurückzufallen, wie es für solche Situationen typisch ist, bewegt sich Kupfer nur locker in hohen Konsolidierungen weiter und zwingt damit seine 200-Tages-Linie, zu steigen und zum Preis aufzuschließen.

Interessanterweise wurde der Aufschwung von Ende 2003/Anfang 2004, der erste wirkliche Aufschwung dieses Bullenmarktes, zu der Zeit als parabolischer Anstieg bezeichnet. Während er heute dank unserer letzten massiven Parabel vergleichsweise klein wirkt, war er zu dieser Zeit enorm und schien keinesfalls nachhaltig. Kupfer zeigte damals aber nicht die vorhergesagte Entwicklung und konsolidierte seitwärts anstatt scharf einzubrechen.


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