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Drei Speichen Regel 2017

11.03.2017  |  Dr. Jürgen Müller
- Seite 6 -
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Abb. 18: Südafrikanische Goldförderung (Quelle: Hartnady 2011 [13])


Die Goldförderung markierte einen Hochpunkt in 1970 bei 1.000 Tonnen und fiel bis heute auf 140 Tonnen pro Jahr zurück. Bis ins Jahr 2050 wird die Goldförderung mutmaßlich auf null sinken. Grund für die Erhöhung der Fördermenge ab den 1950er Jahren war übrigens das weltweit politische Embargo gegen das Apartheit-Regime.

Wendet man die Hubbert’sche Peak-Oil Mathematik auf die globale Goldförderkurve an, so ergibt sich für die Zukunft das in der folgenden Abb. 19 dargestellte Szenario.

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Abb. 19: Globale Goldförderung 1850 - 2016 mit mathematischer Modellierung (Quelle: Jürgen Müller [14])


Bisher wurden in der Geschichte der Menschheit ca. 175.000 t Gold gefördert. Nebenbemerkung: Die Kantenlänge dieses Würfels wird immer wieder mit 20 Meter angegeben, ist jedoch mittlerweile auf 20,85 Meter Kantenlänge angewachsen. Nehmen wir an, daß die Menschheit nochmals diesen Würfel aus der Erde ausgraben könnte (wie in Abb. 17 dargestellt eine sehr optimistische Annahme; wie will man noch soviel ausgraben, wenn man nichts mehr findet?), dann würde rechnerisch im Jahr 2027 das Fördermaximum erreicht werden: D.h. von jetzt an in nur 10 Jahren.

Sind wir noch weitaus optimistischer und nehmen eine noch zu fördernde Menge von 270.000 t an, so befindet sich der Punkt des Fördermaximums im Jahr 2044. Da beide Szenarien aus heutiger Sicht - wie gezeigt - sehr optimistisch erscheinen, wurde daher der grüne Trendkanal in Abb. 19 als wahrscheinlicher Kanal definiert, in dem die Goldförderung in den kommenden Jahrzehnten sinken wird, genau wie die südafrikanische Goldförderung seit 1970 sinkt.

Als Fazit für die Speiche Edelmetalle läßt sich demnach festhalten, daß die Metallpreise seit Gründung der Fed unter Schwankungen beständig steigen (in staatlicher Währung gerechnet).

Der aktuelle Goldpreis ist in Relation zur umlaufenden Geldmenge historisch niedrig. Nebenbemerkung: Aufgrund der Gold/Silber-Relation kann daher auch die These aufgestellt werden, dass Silber derzeit noch viel unterbewerteter ist als Gold. Gleichzeit wird das Angebot in nur wenigen Jahren unwiderruflich beginnen zu fallen. Keine künstliche Gold-herstellung in Atomreaktoren, Bakterien die Gold sammeln könnten, ein mögliches Ausbeuten des Mondes oder was sonst noch immer für Märchen in der Presse gestreut werden, wird dies verhindern können.

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Abb. 20: Goldpreis (schwarz) und Dow Jones (grau) von 1950 - 2016 (Quelle: G. Christenson, J. Müller: "Gold 10.000 Dollar?" Kopp-Verlag 2016)


Aktien und Gold scheinen wie Hund und Herrchen im Buffett’schen Bild zu sein: Die Aktien (Hund) springen immer voraus und das Gold (Herrchen) zieht dann wieder nach. Aktuell ist der Hund wieder davongesprungen und Herrchen muss erst wieder nachkommen. Auch aus dieser Darstellung läßt sich ein möglicher Goldkurs von 10.000 Dollar graphisch herleiten.


Zusammenfassung:

Immobilien scheinen derzeit genauso überbewertet zu sein, wie Standardaktien. Grund beider Überbewertungen ist die übergroße Geldmenge, die durch die Zentralbanken ins System gepumpt wurden und werden. Einzig die Edelmetalle erscheinen aktuell als - politisch gewollt - unterbewertete Klasse. Insofern kann die These durchaus vertreten werden, daß die Edelmetall-Speiche derzeit übergewichtet werden sollte, um später wieder in Aktien umschichten zu können. Der Frage wann man Edelmetalle wieder verkaufen sollte, widmen wir in unserem Buch ein eigenes Kapitel. Dessen Quintessenz lautet wie folgt:

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Warnen möchte ich an dieser Stelle auch nochmals vor Papiergold oder Papiersilber. Lesen Sie die Produktinformationsblätter dieser Angebote! Bei zwei bekannten Angeboten heißt es dort schwarz auf weiss:

“Anleger sind nicht Eigentümer des hinterlegten Goldes. Die Rechte am hinterlegten Gold stehen grundsätzlich dem Emittenten zu.”

“Die Rechte an dem bei der Verwahrstelle eingelagerten Gold stehen grundsätzlich der Emittentin zu. Die Anleger sind nicht Eigentümer des eingelagerten Goldes.”


Herrn zu Gutenberg hätte man sicherlich Abschreiben vorgeworfen, so ähnlich klingen diese Sätze. Wer wohl von wem abgeschrieben hat? Denken Sie selbst! Handeln Sie selbst! Am Ende des Tages wird es darauf ankommen, daß Sie Ihr Gold zu 100% physisch besitzen und dies auch zu 100% physisch vorhanden und eingelagert ist. Glück auf.


© Dr. Jürgen Müller
Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH
www.goldsilber.org


Hinweis Redaktion: Im Mai 2016 ist das neue Buch von Dr. Jürgen Müller und Gary Christenson "Gold: 10.000 Dollar? Was eine neue Modellrechnung über die Zukunft des Goldpreises sagt" erschienen.


Quellen:

[1] http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=911512
[2] http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Publikationen/Partnerpublikationen/Berenberg/Strategie2030-Sachwerte.pdf
[3] http://www.advisorperspectives.com/dshort/updates/Regression-to-Trend.php
[4] https://www.advisorperspectives.com/dshort/updates/2017/02/02/market-cap-to-gdp-an-updated-look-at-the-buffett-valuation-indicator
[5] http://www.zerohedge.com/news/2017-02-02/reality-vs-recovery-narrative
[6] https://www.blackrock.com/corporate/en-us/investor-relations/larry-fink-ceo-letter
[7] http://www.econ.yale.edu/~shiller/data.htm
[8] http://www.zerohedge.com/news/2017-01-19/just-3-things-stocks-are-not-magical-lottery-tickets
[9] https://www.advisorperspectives.com/dshort/updates/2017/01/31/consumer-confidence-retreated-in-january
[10] https://www.youtube.com/watch?v=Oz4-Tru_30A
[11] http://www.macrotrends.net/1444/gold-to-monetary-base-ratio, LBMA, Fed.
[12] http://www.vaneck.com/templates/pagelayout_mf_rwd.aspx?pageid=2147493980 (früherer Link, funktioniert leider nicht mehr)
[13] https://www.researchgate.net/publication/280903543_South_Africa's_gold_production_and_reserves
[14] J. Müller: "Modellierung der globalen Goldproduktion durch Anwendung der Hubbert’schen Peak-Oil Methodik" Dissertation zum Dr.rer.nat. Universität Würzburg 2012, in Buchform erschienen bei Books On Demand.
[15] www.advisorperspectives.com/dshort/updates/2017/01/31/home-prices-rose-5-3-year-over-year-gains-continue-in-november




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