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Steigender Goldpreis lässt EZB-Bilanzsumme ansteigen

18.03.2017  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Zentralbanken, die am Euro teilnehmen zuzüglich der Europäischen Zentralbank (EZB), einen Goldbestand in Höhe von 382 Mrd. Euro aus. Dieser Wertansatz entspricht dem Marktpreis des Goldes. Weil seit Beginn der Wirtschafts- und Währungsunion der Goldbestand der Zentralbanken nahezu unverändert ist (abgesehen von Goldabgängen für zum Beispiel Münzprägungen), hat die Marktpreisentwicklung des Goldes in Euro gemessen quasi einen "eins-zueins" Effekt auf das bilanzierte Gold.

Das erklärt auch, warum der starke Anstieg des Goldpreises seit Anfang 1999 bis heute die Bilanzsumme der Zentralbanken stark erhöht hat - im Durchschnitt lag der Anteil des Goldes und der Goldforderungen der EZB bei etwa 14 Prozent der Bilanzsumme.

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Quelle: Thomson Financial


Seit Mitte 2016 läuft jedoch die Goldpreisentwicklung und die EZB-Bilanzsumme auseinander. Was ist der Grund? Die Finanzmärkte sehen offensichtlich in den fortgesetzten Schuldpapierkäufen eine "krisenmildernde" Wirkung: Mit dem Ausweiten der Euro-Geldmenge wird ein sinkendes Kreditausfallrisiko verbunden. Gleichzeitig sind die Inflationserwartungen (noch) nicht angestiegen.

Beides dürfte den Euro-Außenwert tendenziell stabilisiert haben. So gesehen könnte die "Lücke", die zwischen der EZB-Bilanzsumme und dem Goldpreis (in Euro/oz) entstanden ist, als Preissteigerungspotenzial für das gelbe Metall interpretiert werden. Wenn die Probleme im Euroraum sich weiter verschärfen und der politische Rückhalt für das Einheitswährungsprojekt weiter schwindet, könnte die "Lücke" geschlossen werden.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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