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Das Allzeithoch des Dow Jones und die kommende Korrektur!

04.12.2006  |  Dr. Marc Faber
Alles in Allem sind die meisten Aktienmärkte und Finanzanlagen überkauft, die Investoren sind sehr zuversichtlich und entspannt, die Marktstimmung ist sehr bullish und die Volatilität sehr gering.

Kurz gesagt eine Kombination von Faktoren, die üblicherweise zu einer scharfen Korrektur (1987) oder einem ernsthaften Bärenmarkt (1973/74) führte. Und obwohl ich denke, dass die Aktienmärkte bis Anfang nächsten Jahres immer noch ein paar Hochs erreichen könnten, haben die meisten Anlagen ihre Spitzen möglicherweise schon erreicht.

Als konträrer Anleger würde ich daher im Moment im S&P 500 eher short gehen, als Longpositionen zu halten. Die erwarteten Zinssenkungen der Fed sind vom Aktienmarkt wahrscheinlich schon großteils eskomptiert worden.

Als ich in den Tagen bevor und nachdem der Dow Jones letztendlich zu einem neuen Allzeithoch ausbrach, die Nachrichten auf CNBC hörte, dachte ich, dass ein neuer Meilenstein in der Geschichte der Menschheit erreicht worden wäre. Tatsächlich sehe ich nicht, was es am neuen Hoch des Dow Jones besonders zu feiern gäbe. Trotz einer noch nie da gewesenen Ausweitung von Geldmenge und Krediten seit Ende 1999, haben sich US-amerikanische Aktien und Anleihen im Vergleich zu fast jeder anderen Anlageklasse der Welt schlecht entwickelt.


Unterstützung durch die Fed

Warum erwähne ich das aber? Ganz einfach deshalb, weil unter Investoren erneut die Meinung entstanden ist, dass die Fed bald die Zinsen senken und die Wirtschaft und die Aktienmärkte mit geldpolitischen Maßnahmen unterstützen wird. Ich glaube, dass dieses Szenario früher oder später sehr wahrscheinlich ist, aber anstatt tatsächlich die Wirtschaft und die Aktienkurse in den USA anzutreiben, werden dadurch Edelmetalle, Rohstoffe und ausländische Anlagen weiter angeschoben.

Lassen Sie uns nun folgendes in Betracht ziehen. Die Fed weiß, dass das Problem der Japaner in den 1990er-Jahren aus der Blase bei Immobilien und Aktienmärkten entstanden ist. Unter Herrn Volcker hätte man eine strenge Geldpolitik und eine gewisse Form der Kreditkontrolle (erhöhte Sicherheiten) verwendet, um zu verhindern, dass die Blase außer Kontrolle gerät.

In der monetären Philosophie von Herrn Greenspan und Herrn Bernanke ist eine Blase hingegen nie ein Problem. Wenn die Blase jedoch platzt, könnte ein Problem entstehen - so wie es in Japan in den 1990ern und in den USA in den Jahren 1929-1932 der Fall war. Die Zentralbank muss also sofort genug Liquidität zur Verfügung stellen, um zu verhindern, dass das Platzen dieser Blase einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft hat!


Probleme bei Blasen

Ich hoffe, dass jeder versteht, dass dies langfristig eine selbstmörderische Geldpolitik ist, da sie auf den Anlagemärkten zu einer Blase nach der anderen führt. Wo wird also nach der NASDAQ im Jahr 2000 und den Immobilien 2005/2006 die nächste Blase auftreten? Meiner Meinung nach gibt es dafür zwei Kandidaten: Getreide und asiatische Anlagen.

Weizen und Mais haben den Anstieg der Getreidepreise und der Agrarrohstoffe im Allgemeinen in den letzten beiden Monaten angeführt. Nun ist es aber sehr wahrscheinlich, dass der gesamte Sektor, vor allem aber Sojabohnen, Zucker, Kaffee und Rinder, folgen werden. Andere "Blasenkandidaten" sind asiatische Währungen, Aktien und Immobilien.


© Dr. Marc Faber



Dieser Beitrag wurde von Andreas Tschas exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 23. November 2006 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.



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