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Erhöhung der Goldreserven bei asiatischen Zentralbanken?

18.02.2004  |  Redaktion
Die Überlegung der Bank of Japan, die Goldreserven zu erhöhen, kommt nicht als Überraschung. Japan hält momentan nur 1,5% seiner Reserven (765 Tonnen) in Gold. In Anbetracht der kontinuierlichen Abwertung des US-Dollars gegenüber allen anderen Referenzwährungen (inkl. des Yens), sind die Stimmen für eine Diversifizierung der Fremdwährungsreserven Nippons lauter geworden. Der größte Teil der Währungsreserven Japans sind in Dollarwerten angelegt; jegliche weitere Abwertung des Greenbacks hat demzufolge einen negativen Einfluss auf deren Gesamtbestand.

Dies könnte interessante Perspektiven für den Goldpreis eröffnen, was durch eine einfache Rechnung belegt werden kann: verdoppelt Japan seine Goldreserven (d.h. auf 1.530 Tonnen), entspricht dies dem Kauf von etwa 28% der aktuellen Weltjahresproduktion von 2.600 Tonnen. Diese potentiellen Käufe der BoJ würden nicht ohne Auswirkungen auf den Goldpreis bleiben, selbst wenn die Käufe über mehrere Jahre vollzogen würden.

Aber Japans Situation ist beileibe nicht einzigartig. Zum Beispiel mehren sich die Anzeichen, dass China ebenfalls einen Teil seiner US-Währungsreserven im Angesicht der Dollarabwertung in Gold umwandeln könnte. Chinas Gesamtreserven betragen 406 Mrd. US-Dollar (Stand Oktober 2003), die Investitionen in Dollarwerte betragen etwa 82% der Gesamtreserven. Chinas Goldreserven liegen bei 600 Tonnen, d.h. zu Marktpreisen etwa 1,9% der Gesamtreserven. Eine Verdopplung auf 1.200 Tonnen würde 23% der aktuellen Jahresproduktion entsprechen.

Wichtiger als diese Zahlenspielereien ist die Wahrnehmung einer Veränderung der Einstellung gegenüber dem US Dollars als globale Reservewährung. Der Status des US Dollars als globale Reservewährung wird zunehmend in Frage gestellt und könnte in zusätzlichen Dollarverkäufen resultieren. Ein schwacher Dollar könnte der Auslöser einer "competitive devaluation" aller wichtigen Referenzwährungen sein. Unter diesem Szenario - aber nicht nur - wird Gold als Alternativwährung künftig weiter an Wert gewinnen.


© Craton Capital, Johannesburg



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