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Edelmetalle & Rohstoffe: Wochenrückblick

06.01.2007  |  Redaktion
Eigentlich könnte ich es mir ja heute ganz einfach machen und schreiben: Ausverkauf am Rohstoffmarkt. Aber ganz so einfach ist es nicht. Es schließen sich zwar stündlich mehr Rohstoffe der Schwäche an, aber das Ausmass der Verluste ist doch sehr spezifisch und immer noch von den Fundamentaldaten beeinflusst.


Das Geld wird abgezogen

So, jetzt hat es gerade auch noch die Unterstützung im DAX erwischt, dem "Outperformer des Jahres 2007". Das sieht so langsam danach aus, als ob die Liquiditätsverknappung doch ernster wird, als ich gehofft hatte. Das haben wir lange nicht mehr gesehen, einen Ausverkauf zu Jahresbeginn - kein gutes Omen für das Jahr 2007, wenn es nach einigen Statistikern geht, die glauben, das Jahr wird so werden, wie es sich in der ersten Woche präsentiert. Aber mit Statistiken sollte man ja immer vorsichtig sein, wenn man sie nicht selbst gefälscht hat


Energie

Zum Ölpreis hatte ich ja gestern bereits geschrieben, das brauchen wir heute nicht wiederholen. Er fiel weiter, stabilisiert sich aber augenblicklich etwas über den Tiefs. Wenn man das Ausmaß der vorhergehenden Seitwärtsbewegung betrachtet, sind wir einem vorläufigen Tief zumindest nahe. Die Frage ist natürlich auch, wann werden die Ölförderländer anfangen, mit dem Säbel zu rasseln. Denn dass sie jeder Dollar schmerzt, um den der Preis fällt, muss ich nicht betonen. Hier geht es immerhin um existentielle Staatseinnahmen. Auffällig stabil ist der Preis von Gas. Hier scheint der Abwärtstrend langsam erschöpft zu sein.


Edelmetalle

Gerade wollte ich noch schreiben, dass Silber und Palladium sich relativ stabil verhalten, da hat es auch die Beiden erwischt. Aber Palladium versucht sich schon seit Tagen nach oben abzusetzen. Wenn der schwache Gesamtmarkt nicht wäre, hätten wir hier schon einen Ausbruch. Dazu passt, dass auch die Autobauer recht stark sind, denn Palladium wird für die Katalysatoren gebraucht. Auffällig schwach ist Gold, hier wurde die nächste Unterstützung durchschlagen. Da das Sentiment für Gold in letzter Zeit deutlich positiver war als der Kurs, ist das kein Wunder. Hier wird nicht nur auf den enorm starken US-Dollar reagiert, hier hat es eine Menge Leute auf dem falschen Fuss erwischt.


Basismetalle

Bei den Basismetallen haben wir die Extreme von Schwäche und Stärke. Hier müssen sie sich eigentlich nur die Lagerbestandsdaten ansehen, dann können Sie auch schon prophezeien, welches Metall stark ist und wer schwächelt. Über Kupfer brauchen wir ja nicht mehr reden, es ist und bleibt schwach. Auffällig schwach ist aber nun Aluminium, hier könnten wir auch das Top gesehen haben. Dazu passt, dass die Lagerbestände an der LME seit Mitte Dezember anziehen. Keine Bestätigung dafür liefert allerdings die NYMEX, hier liegen sie noch auf dem Tief. Was mir auch nicht so recht gefällt ist das bisher so starke Blei. Auch hier fangen plötzlich die Lagerbestände an zu steigen. Hier fehlt nicht mehr viel, dann weitet sich die Korrektur aus. Nickel ist und bleibt stark. Zink gefällt mir auch nicht mehr so recht, die Lagerbestände steigen langsam an. Hier könnte auch eine Korrektur kommen, was durch die schwachen Minenaktien bestätigt wird.


Soft Commodities

Auch hier geht es ordentlich zur Sache, Kaffee scheint vorerst die Hochs gesehen zu haben. Auch saisonal ist hier nun eine Korrektur zu erwarten. Kakao ist im Moment sehr volatil. Die Probleme mit der Ernte an der Elfenbeinküste könnten hier nun eingepreist sein. Mais konsolidiert zwar, hält sich aber auf dem extrem hohen Niveau. Heute habe ich einen Artikel gelesen, der Prophezeit, dsas das US-Landwirtschaftsministerium die Nachfrage durch die Ethanolindustrie im nächsten Jahr viel zu schwach einschätzt, da die Ethanolfabriken in den USA wie Pilze aus dem Boden schießen. Ich wäre allerdings vorsichtig mit dieser Prognose, denn bei fallenden Ölpreisen glaube ich nicht, dass die alle überleben werden. Zu gering wird dann die Gewinnspanne bei einem hohen Maispreis.

Weizen ist durch die Unterstützung gebrochen. Die Händler nehmen an, dass die Ernte deutlich besser ausfallen wird, als bisher erwartet, da es in den Plains zu Regen und Schneefall gekommen ist. Darüber haben sich die zarten Winterweizen-Pflänzchen natürlich sehr gefreut.

Soja hält sich immer noch gut, viel fehlt hier aber auch nicht mehr für eine Korrektur. Zucker bastelt weiter an einer Bodenbildung, so richtig überzeugend sieht das aber auch nicht aus. Zucker ist zwar der optimale Ethanol-Grundstoff, aber wenn die Ölpreise zu schwach werden, lohnt sich auch das nicht mehr so recht.


Ausblick

Was für ein Start in das Neue Jahr. Ich hatte zwar erwartet, dass es etwas holpriger wird als 2006, aber das hätte doch nicht gleich so vehement beginnen müssen, wenn man sich noch kaum von den Feiertagen erholt hat. Es bleibt nun abzuwarten, wie viel Schieflagen in den Depots noch existieren. Bei der Wucht dieses Einbruchs dürfte es noch zu einigen Nachwehen kommen.

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Ich wünsche Ihnen einen geruhsames Wochenende ohne abstürzende Kurse


Daniela Knauer





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