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Ideen für eine rechtschaffene Revolution

16.06.2020  |  Adam Taggart
Während der anhaltenden Proteste in Amerika wird klar, dass ein großer Teil der Bevölkerung, der sich vom Status Quo geknechtet und durch schlechte Aussichten auf bessere Zeiten demoralisiert fühlt, weitreichende Frustration und Wut spürt. Ich bin gewiss kein erfahrener Revolutionär, also sollten Sie alles, was ich hier zum Besten gebe, mit Vorsicht genießen. Doch das Beobachten der nächtlichen Aufstände wirft die Frage auf: Gibt es einen effektiveren Weg, positiven gesellschaftlichen Wandel zu erreichen?

Ich habe eine Menge Zeit damit zugebracht, die moralisch ungerechte Egalitätskluft, die sich über die letzten Jahrzehnte nur verschlimmert hat, zu analysieren und zu kritisieren. Meiner Ansicht nach hat die Mehrheit der größten Übel in der heutigen Gesellschaft dort ihren Ursprung. Der kürzliche Tod von George Floyd hat sicherlich dazu beigetragen, hervorzuheben, wie bestimmte Gesellschaftsgruppen diese Ungleichheit stärker zu spüren bekommen als andere. Und mehr und mehr dieser Gesellschaftsgruppen - was sehr nachvollziehbar und vorhersehbar ist - erreichen ihren Belastungsgrenze.

Wenn es also das Ziel ist, die aktuelle Machtstruktur anzugreifen und diese zu einer Veränderung zu provozieren, präsentiere ich Ihnen unten eine vorausgehende Untersuchung verschiedener Methoden, die erfolgversprechender sein könnten als das, was wir in der letzten Woche beobachten konnten.


Fokus auf die Risse in der Rüstung

Das aktuelle System wird sich nicht freiwillig verändern. Diejenigen, die es kontrollieren, erhalten zu viele Vorteile vom Status Quo, um es freiwillig aufzugeben. Wie John Kenneth Galbraith passend sagte:

"Privilegierte Leute werden immer ihre vollkommene Zerstörung riskieren, anstatt auch nur einen wichtigen Teil ihres Vorteils aufzugeben."

Deshalb liegt der Erfolg bei der Veränderung des Status Quo darin, ihn so schmerzhaft werden zu lassen, dass man ihn einfach nicht mehr beibehalten kann. Das bringt uns zu der Frage: Wie können wir, die unterdrückten Massen, das tun? Welche Handlungsmacht besitzen wir?

Gewaltsame und zerstörerische Aufstände sind oftmals kontraproduktiv. Ja, sie sorgen für Medienberichterstattung, doch rütteln zudem auch die zentrale Macht auf. Politische Führungspersonen sehen sich dann in einem rechtschaffenen Kampf gegen eine Pöbelherrschaft; also sind sie stärker darauf aus, "Ordnung wiederherzustellen" und zu verhindern, dass die "Verbrecher" die Ereignisse steuern. Involvierung der Polizei und/oder des Militärs nimmt zu und Demonstranten könnten zu Kollateralschaden werden, während zeitgleich nur wenig am System verändert wird.

Wie kann die Bevölkerung also für ausreichend Unbehagen der Führungspersonen sorgen, um letztlich Wandel auszulösen? Indem man strategisch die gesamte Kraft auf die Schwachpunkte im System fokussiert. Indem die Risse in der Rüstung anvisiert werden und diese mithilfe koordinierter Handlungen - und das ist wichtig - friedfertig und legal ausgenutzt werden.

Chris und ich möchten hier klarstellen: Während wir die enorme Angst, Wut und Frustration verstehen und vollkommen zustimmen, dass der unfaire Status Quo eine massive und sofortige Reform braucht, so unterstützen wir keine Gewalt oder Zerstörung von Eigentum und Lebensgrundlage. Diese Taktiken untermauern nicht nur die moralische Autorität eines Protests, sondern sind zudem auch nicht sonderlich effektiv dabei, langfristigen positiven Wandel auszulösen.


Ideen für eine rechtschaffene Revolution

Elemente einer rechtschaffenen Revolution für unsere moderne Ära könnten umfassen:

1. Boykottieren der großen Banken

Das Lebensblut der heutigen Wirtschaft ist Kredit (d.h. Schulden). Oder genauer gesagt: exponentiell steigender Kredit. Wenn das Kreditwachstum abnimmt, intensiviert sich die Wirtschaftsinstabilität. Beachten Sie als Beispiel die Zeitspanne im unteren Chart, in der der US-Gesamtkredit von 2008 bis 2009 einbrach. Diese kleine Schwankung hätte beinahe die Weltwirtschaft zerstört:

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Eine gesellschaftliche Bewegung, die das Kreditwachstum eindämmt, wird also Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der größte Motor des Kreditwachstums ist das Bankensystem, das Kredite vergibt. Tatsächlich sind Banken mithilfe des Reservebankwesens in der Lage 10x mehr Kredite zu generieren, als sie Einlagen halten.


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