Märkte: Gelassene Reaktion auf Federal Reserve
30.01.2025 | Folker Hellmeyer

Märkte: Gelassene Reaktion auf Federal Reserve
An den Finanzmärkten kam es zu einer gelassenen Reaktion bezüglich des Verzichts der US-Notenbank, Zinsen weiter zu senken. Erwartungsgemäß hat die US-Notenbank den Leitzins in der Spanne 4,25% - 4,50% belassen. Das Statement der Fed und die jetzt gewählte Pause im Zyklus der Zinssenkungen wurde vom Markt als "falkenhaft" interpretiert. Präsident Trump konstatierte, dass die US-Notenbank bei dem Kampf gegen die Inflation versage. Kommentar: das ist diskutabel!
Heute liegt der Fokus auf der EZB. Die kanadische Notenbank senkte den Leitzins gestern um 0,25%. Heute ist die EZB dran. Die vorbereitende Verbalakrobatik seitens der EZB-Granden war zu eindeutig, als dass auf der heutigen Sitzung auf eine Senkung um 0,25% verzichtet werden könnte. Käme es zu dem Verzicht, würde der Ruf der EZB ramponiert.
Aus Spanien und Italien erreichten uns positive Datensätze. Das gilt jedoch nicht für Deutschland. Unerwartet sank der GfK-Konsumklimaindex. Im deutschen Jahreswirtschaftsbericht wurde die BIP-Prognose per 2025 von 1,1% auf 0,3% "verzwergt". Aber 2026 soll es dann 1,1% Wachstum sein. Kennen Sie diesen "Modus Operandi"?. Die Karotte hängt vor der Nase. Nach drei Jahren sieht die Karotte aber nicht mehr appetitlich aus. Frankreich steckt weiter im politischen Dilemma (Haushalt) fest. Die EU bewegt sich, aber wird diese Bewegung ausreichend sein (siehe unten)? Aktienmärkte: Late Dax +0,71%, EuroStoxx 50 +0,47%%, S&P 500 -0,45%, Dow Jones -0,28%, US Tech 100 -0,19%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:15 Uhr: Nikkei (Japan) +0,34%, CSI 300 (China) Feiertag, Hangseng (Hongkong) Feiertag, Sensex (Indien) Feiertag und Kospi (Südkorea) Feiertag. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,57% (Vortag 2,56%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,54% (Vortag 4,52%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (-0,0013) ist gegenüber dem USD im Vortagesvergleich etwas leichter. Gold (+5,50 USD) und Silber (+0,07 USD) legten gegenüber dem USD insignifikant zu. Bitcoin notiert aktuell gegenüber dem USD bei 104.950 (05:19 Uhr). Gegenüber dem Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 2.950 USD.
EU plant Paket zur Standortstärkung, Wirtschaft will Taten
Die EU-Kommission will den Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähiger machen und so den Rückstand gegenüber den USA und China verringern.
Kommentar: Die Richtung stimmt jetzt in der EU. Das ist positiv!
Vorgesehen sind unter anderem ein spürbarer Bürokratieabbau, niedrigere Energiekosten sowie Investitionen in zukunftsträchtige Bereiche wie Künstliche Intelligenz, Biotechnologie oder Quantencomputer.
Kommentar: Das klingt alles ganz gut. Kurzfristig ist das wichtigste Thema Energie (Kosten und Versorgungssicherheit), denn an den Energiekosten scheitern aktuell viele Unternehmen (Kapitalstock, der uns nährt).
Die Wirtschaft begrüßte die Ankündigungen. Nun müssten aber auch Taten folgen, so der Präsident der DIHK Adrian.
Kommentar: Exakt, die müssen üppig ausfallen, um Vertrauen zu gewinnen.
Zu den Plänen der EU-Kommission in ihrem "Kompass für Wettbewerbsfähigkeit": Zunächst gelte es, die unternehmerische Tätigkeit zu erleichtern. So sollen Verwaltungsaufwand und Berichtspflichten um 25% reduziert werden, für kleine und mittelständische Betriebe sogar um 35%. In einem Zeitraum von fünf Jahren sollen so Kosteneinsparungen in Höhe von 37,5 Mrd. EUR möglich werden.
Kommentar: Warum in einem Zeitraum von fünf Jahren? Wir haben keine fünf Jahre mehr Zeit! Warum 25% und 35%? 50% klingen besser! Warum die Differenzierung zwischen kleinen und großen Unternehmen. "Freiheit für die Wirtschaft" muss es lauten!
Das EU-Recht soll einem Stresstest unterzogen werden. Geplant sind Vorschläge zur Vereinfachung.
Kommentar: Gut so!
Investitionen werden vor allem in die digitale Infrastruktur angestrebt.
Kommentar: Zu bescheiden, wir brauchen den IT-Airbus (Hardware, Software, Clouds, KI)! Das wissen wir faktisch seit Snowden seine Rolle als "Whistleblower" spielte (2013!!!). Der Verzicht, daraus nötige Handlungsmaximen abzuleiten (auch Untersuchungsausschuss des Bundestags!) sagt sehr viel über unser Selbstverständnis bezüglich Souveränität aus ...