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Gold vom Internationalen Währungsfond: Warum 400 t aus den Reserven gehen sollen

13.02.2008  |  Redaktion
Seit dem letzten G-7-Treffen wird offen über Goldverkäufe aus den Beständen des Internationalen Währungsfonds (IWF) geredet. Nach Ansicht von Lehman Brothers stehen hinter der Diskussion um einen Verkauf von Goldreserven handfeste Finanzierungsfragen des IWF. Die Haupteinnahmequelle des IWF seien die Gewinnspannen, die durch Zinseinnahmen aus der IWF-Kreditvergabe an Mitgliedsländer einerseits und aus den Kosten der der Eigenfinanzierung des Fonds andererseits entstehen. In Jahren starker Kreditvergabe seien die Einkünfte des IWF relativ hoch, wird weniger Geld geliehen, sinken sie entsprechend. In den letzten Jahren seien die Einkünfte stärker gesunken, da gerade aufstrebende Schwellenländer seltener in das Raster der Hilfskredite durch den IWF passen. So befindet sich die Kreditvergabe derzeit auf einem 25-Jahre-Tief, so Lehman Brother.

Auf den G 7-Treffen wurde nun auch über die zukünftige finanzielle Ausstattung des IWF geredet. Der IWF soll sich nicht nur auf seine Kernaufgaben beschränken und die Ausgaben in den nächsten 3 Jahren um 100 Mio. US $ senken, auch sollen neue Finanzquellen gesucht werden. Die Änderungsvorschläge basieren, laut Lehman Brothers, auf dem sogenannten Crockett Report, der unter anderen die Ausweitung der Breite und Dauer der IWF-Investitionen vorsieht sowie die Beteiligung der Mitgliedsländer an den Kosten für Dienstleistungen des IWF (Expertise und Know-how für andere Länder).Diskutiert wurde diesbezüglich auch die Einführung eines durch die Mitglieder finanzierten Fonds, womit sich der IWF ein regelmäßiges Einkommen sichern könnte. Anstatt den Fond mit Mittel aus den Mitgliedsländern zu finanzieren, schlug der Crockett Report dafür den Verkauf von 12,9 Mio. oz (400 t) Gold vor. Damit wäre der Fond mit 10,9 Mrd. US $ (kalkulierter Preis: 850 $/oz) ausgestattet.

Mit Rücksicht auf den Goldmarkt, dessen jährliches Angebot bei nur 3000 t liegt, sollen die Goldverkäufe nicht mehr als 400 t betragen. Die Unterzeichner des Central Bank Gold Agreement (CBGA) sollen weniger Gold in den Markt verkaufen dürfen (bisher maximal 500 t pro Jahr), um die Verkäufe des IWF abzufedern. Desweiteren sollen die Verkäufe so getätigt werden, dass der Goldmarkt davon nicht beeinträchtigt wird. Auch wenn schon unter den Mitgliedsländern Zustimmung signalisiert wurde, kann noch nicht genau abgesehen werden, wann es zur Umsetzung der Pläne kommt. Im IWF selbst müssen mindestens 85% zugunsten der Verkäufe abstimmen. Alleine die USA haben 17% der Stimmgewalt, hier bedarf es jedoch erst der Zustimmung durch den US-Kongress.


© Redaktion GoldSeiten.de / Rohstoff-Welt.de











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