Wann ist Krieg?
14.09.2025 | Prof. Dr. Eberhard Hamer
Unstreitig ist in der Ukraine Krieg. Ganz gleich, wer ihn provoziert und wer angegriffen hat. Und ganz gleich, ob es um die Rohstoffe in der Ukraine für den Westen oder um die Verhinderung der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine für den Osten ging.In der Ukraine wird gekämpft, zerstört, geschossen, getötet und erobert.
Die Ukraine ist unterlegen in Waffen, Soldaten, überschuldet und kann nur noch überleben, solange
- die EU weiterhin 84% des Staatshaushalts der Ukraine trägt
- Deutschland die gesamten Renten der Ukraine für die nächsten fünf Jahre bezahlt (25 Mrd. Euro)
- weiterhin genügend Waffen für die ukrainische Armee geliefert werden
- und Maßnahmen des Westens zur Schwächung der Russen greifen (Sanktionen).
Eigentlich müsste ein Land, das schon eine Million Soldaten verloren hat und das neue Rekruten mit Gewalt in den Militärdienst pressen muss, dessen Infrastruktur teilzerstört ist und das finanziell pleite ist, den Frieden suchen, bevor es irgendwann zur Kapitulation gezwungen wird. Die ersten Friedensverhandlungen 2022 wurden aber von England blockiert, die zweite 2024 von den USA und die dritten 2025 von der Oligarchengang des Machthabers Selenskyj.
Beide Seiten glauben, nicht von Frieden, sondern von weiterem Kampf Vorteil zu ziehen:
- Die Russen sind im Vormarsch und hoffen auf weitere Geländegewinne und auf einen militärischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch der Ukraine
- Die USA, England und Frankreich haben sich die Bodenschätze der Ukraine vertraglich gesichert und hoffen, durch weitere Kriegsunterstützung diese noch weiter sichern zu können
- und die westliche Kriegspropaganda trommelt "zur Kriegsbereitschaft" (Pistorius) und zu weiterem Kampf. "Die Zeit der Diplomatie ist vorbei" (Merz).
Warum beteiligen wir uns am Ukraine-Krieg?
Die USA standen von Anfang an hinter dem Kriegstreiber Stoltenberg, welcher die NATO an die Grenzen Russlands ausdehnen und die Ukraine einbeziehen wollte, um die gesamte NATO-Kapazität über Art. 5 gegen Russland zu mobilisieren. Russland war für ihn der Feind der NATO und deren künftiger Kriegsgegner.
Die USA waren ebenfalls an der Schwächung Russlands wirtschaftlicher und militärischer Konkurrenz interessiert und haben die Stoltenberg-NATO-Politik mitgemacht, sind aber neuerdings mehr auf die "unausweichliche Auseinandersetzung mit China" programmiert. Sie haben bisher 120 Milliarden Dollar in den Ukraine-Krieg investiert (nur als Darlehen), welche sie mit Rohstoffen zurückgezahlt haben wollen. Trump verspricht sich vom weiteren Ukraine-Krieg keine Vorteile für die USA mehr. Die USA steigen aus.
Die Engländer und Franzosen waren von Anfang an mit eigenen Spezialisten und Militärberatern im Ukraine-Krieg beteiligt, die Engländer wohl aus traditioneller Feindlichkeit gegen jede jeweils mächtigste Nation in Europa, die Franzosen aber aus Not für ihre Energiewirtschaft. Sie haben die Uranquellen im Niger verloren. Ihnen bleibt nur noch das Uran der Ukraine, welches sie sogar mit eigenen Truppen sichern. Würden sie dies verlieren, bricht ihre gesamte Atomenergiewirtschaft zusammen.
Die baltischen Staaten sind jahrzehntelang von Russland beherrscht gewesen und haben Angst vor einer neuen russischen Herrschaft. Sie haben Angst, dass Putin die UDSSR-Herrschaft wiederherstellen wolle und treiben damit die EU (Außenbeauftragte) und die NATO zur Bereitschaft für den Kampf gegen Russland.
Deutschland hat selbst keine wirtschaftlichen Interessen an der Ukraine und am Ukraine-Krieg.
Die westliche Propaganda hat allerdings mit moralischen und demokratischen Verurteilungen des "russischen Angriffskrieges" einen so hohen Druck auf unsere atlantisch gesteuerten Politiker ausgeübt, dass Finanz- und Militärhilfe sowie die Aufnahme von 1,3 Millionen Ukrainern als Staatsgäste von unseren Regierungen als selbstverständlich angesehen und dafür nicht nur mehr als 80 Milliarden Euro (nicht als Darlehen wie die anderen Länder, sondern als Geschenk) ausgegeben wurden, sondern auch Merz eine Maximalverschuldung als "Sonderfonds" von mehr als 500 Milliarden Euro in die weitere Kriegsfinanzierung der Ukraine fließen lassen will.
Warum Merz sich als Kriegsanführer Europas präsentieren und Deutschland als Zahlvater des Ukraine-Krieges aufbauen will, ist mit deutschen Interessen nicht zu erklären. Vielleicht ist hier der BlackRock-Einfluss wirksam. Immerhin ist dieser größte Weltkapitalfonds an den Bodenschätzen der Ukraine maximal beteiligt, hat de Wiederaufbau der Ukraine von der EU mit 500 Milliarden übertragen bekommen und steuert maßgeblich die NATO und die westliche Propaganda.
Die südeuropäischen Mitgliedsländer der EU und der NATO habe ebenfalls kein Interesse am Ukraine-Krieg und sind immer schwieriger von der NATO "bei der Stange zu halten". Einige machen bereits bei der von Trump verlangten "freiwilligen NATO-Beitragserhöhung" von 5% BIP nicht mehr mit, andere werden folgen. Das Interesse der nicht wirtschaftlich in der Ukraine interessierten europäischen Länder an der Fortsetzung des Ukraine-Kriegs nimmt umso mehr ab, je mehr sie an den Kriegskosten beteiligt werden sollen.
Interessiert an einem weiteren Ukraine-Krieg sind also
1. die USA, um ihre 120 Milliarden Dollar Kriegsbeiträge nicht zu verlieren
2. die amerikanische Hochfinanz (inkl. BlackRock), um die mehr als eine Billion Dollar Ukraine-Kredite nicht zu verlieren
3. Frankreich, um seine Uran-Versorgung zu sichern
4. England, um die Vormacht Russlands zu zerstören
5. die baltischen Staaten, um "die russische Gefahr zu bannen"
6. die Selenskyj-Oligarchen-Bande, um ihr korruptes Ausbeutungs- und Herrschaftssystem in der Ukraine zu halten.
Wann wäre die Ukraine-Hilfe Kriegsbeitritt und Europa-Krieg?
Seit der Machtübernahme von Trump hat sich die US-Situation hinsichtlich der Ukraine verändert. Die Familie Biden war mit Dauerhonoraren an Hunter Biden korrumpiert und persönlich am Ukraine-Krieg interessiert. Trump dagegen sieht keine Vorteile für die USA in der Fortsetzung des Ukraine-Krieges, will Frieden und schiebt die Verantwortung sowie die militärische und finanzielle Last eines weiteren Ukraine-Krieges Europa zu.
Merz sieht dies für sich als Chance, zum Führer Europas durch "Kriegsbereitschaft", Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung im Ukraine-Krieg zu werden. Er ist darin einig mit der Kriegstreiberin von der Leyen verbunden, welche die EU ebenfalls zur Finanzierung (84% des Haushalts) der Ukraine missbraucht.
Aber auch Starmer aus Großbritannien und Macron wollen weiteren Krieg in der Ukraine, um ihre Interessen dort zu verteidigen. In Europa gibt es also eine starke Kriegslobby für die Ukraine.
Auffällig ist, dass die politisch Herrschenden in Europa Kriegstreiber sind, die Bevölkerung aber überwiegend – trotz aller Kriegspropaganda – Friedenswünsche hat.
Merz/Pistorius wollen "bis 2026 eine allgemeine Wehrpflicht einführen" und schon in 2025 durch eine "freiwillige Wehrpflicht" die Bevölkerung auf die Zwangsrekrutierung vorbereiten. Die ältere Generation, welche den 2. Weltkrieg oder dessen Folge miterlebt hat, ist dafür sicher nicht zu begeistern. Aber auch die jüngere Generation ist inzwischen so auf Spaß gepolt, dass sie ihr Leben kaum in einem Krieg für fremde Interesse zu opfern bereit ist.