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Mike Maharrey: Sinkende Preise sind schlecht für Sie?

06:36 Uhr
Die Preisinflation hat sich verlangsamt, aber das bedeutet nicht, dass die Preise sinken. Sie steigen nur nicht mehr ganz so schnell wie zuvor. Die Preisinflation ist beabsichtigt. Denken Sie daran, dass die Machthaber eine Wertminderung Ihres Dollars um 2% anstreben. Die gängige Meinung besagt, dass fallende Preise der Wirtschaft schaden. Auch hier liegt die gängige Meinung völlig falsch.

Wenn Sie ein vernünftiger Mensch sind, verstehen Sie das. Tatsächlich wünschen sich die meisten Menschen, dass die Preise gerade jetzt sinken würden. Das würde zweifellos Ihre Lebensqualität verbessern, oder? In Wirklichkeit mag Deflation für die Regierung schlecht sein, aber für normale Menschen oder die Wirtschaft im Allgemeinen ist sie kein Problem.

In einem kürzlich erschienenen Beitrag auf X brachte jemand die gängige Meinung vor und behauptete, wir bräuchten Fiatgeld, das die Regierung ununterbrochen drucken kann, weil „es zu einer Notwendigkeit wurde, als die Unelastizität der goldgedeckten Währungen dem aggressiven Wirtschaftswachstum nicht mehr gerecht werden konnte”.

Wie der Wirtschaftshistoriker Tom Woods jedoch hervorhob, ist dies eine lächerliche Vorstellung, die durch einen Blick auf die amerikanische Wirtschaftsgeschichte leicht widerlegt werden kann. Die Vereinigten Staaten wurden zu einer Industriemacht, obwohl die Preise fielen und sie mit „unelastischem” Geld operierten. Woods erklärte die wirtschaftliche Realität.

„Wenn es mehr wirtschaftliche Aktivität gibt, braucht man nicht 'mehr Geld', um damit fertig zu werden. Die Preise fallen einfach, sodass mit derselben Geldmenge die gestiegene Anzahl an Transaktionen abgewickelt werden kann. Keine große Sache.“

Angesichts dieser Logik werden Befürworter des Fiat-Systems Ihnen sagen, dass Hartgeld Depressionen verschlimmert oder sogar verursacht. Auch das ist falsch. Die Ökonomen Andrew Atkeson und Patrick J. Kehoe veröffentlichten 2004 einen Artikel mit dem Titel „Deflation und Depression: Gibt es einen empirischen Zusammenhang?“ in der American Economic Review. Das gibt es nicht. Die Autoren werteten Daten aus 17 Ländern über einen Zeitraum von 100 Jahren aus und kamen zu diesem Schluss.

„Ein umfassender historischer Blick zeigt, dass es mehr Perioden mit Deflation und angemessenem Wachstum als mit Depressionen gab und viel mehr Perioden mit Depressionen und Inflation als mit Deflation. Insgesamt zeigen die Daten praktisch keinen Zusammenhang zwischen Deflation und Depression.“

Aber schrecken fallende Preise nicht von Investitionen ab? Verhindert dies nicht das Wirtschaftswachstum oder bremst es zumindest? Nein. Fallende Preise schrecken nicht von Investitionen ab, da auch die Kosten sinken. Schließlich sind Kosten nichts anderes als der Preis für Vorleistungen. Wie Woods feststellte, bleiben Investitionen unbeeinträchtigt, solange eine Differenz zwischen den Vorleistungspreisen und den Outputpreisen besteht.

„Ein Teil der Aufgabe eines Unternehmers besteht darin, zukünftige Preise zu antizipieren. Unternehmer bieten auf Produktionsfaktoren in Erwartung dessen, was ihrer Meinung nach das Endprodukt auf dem Markt einbringen kann. Wenn sie glauben, dass der Preis niedrig sein wird, senken sie ihre Gebote für die Produktionsfaktoren, und das Ganze ist ein Reinfall.

Wenn der Unternehmer dies nicht vorhersieht, ist es wie bei jedem anderen unternehmerischen Fehler: Im schlimmsten Fall geht er bankrott, und seine Ressourcen werden vom Insolvenzgericht neu verteilt. Die Produktion läuft wie zuvor weiter, aber mit neuen Eigentümern, und dies hat natürlich keine Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft.“


Die Vorstellung, dass fallende Preise schlecht sind, ist nichts anderes als Manipulation durch die Regierung und ihre Unterstützer in der Wissenschaft und den Unternehmensmedien. Sie brauchen eine konstante Geldinflation, um die Kreditaufnahme und die Ausgaben der Regierung zu finanzieren. Fiatgeld ist der Treibstoff für einen großen Staat.

Deshalb wollen sie Ihnen weismachen, dass fallende Preise schlecht für Sie sind, obwohl Sie im Innersten wissen, dass dies nicht der Fall ist. Auf diese Weise können sie weiter Geld drucken und behaupten, sie würden Sie vor dem Schrecken schützen, morgen weniger für Dinge zu bezahlen als heute.


© Mike Maharrey



Der Artikel wurde am 17. Dezember 2025 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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