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Rohstoff Express: Rhodium: Kein Ende des Höhenflugs in Sicht!

28.04.2008  |  Redaktion
Die lukrativsten Investment-Chancen “lauern“ häufig abseits des “Mainstreams“. Diese Erfahrung konnten in den zurückliegenden Jahren auch Edelmetall-Anleger machen. Zwar ließen sich mit den gängigen Rohwaren Gold, Silber, Platin und Palladium ansehnliche Gewinne auf der “langen Seite“ machen. Doch beim Blick auf die Kursentwicklung von Rhodium kommen einem diese Wertzuwächse wie ein “Trinkgeld“ vor.

Immerhin notiert das mit Abstand edelste aller Edelmetalle gegenwärtig bei gut 9.000 US-Dollar je Feinunze. 2003 kostete dieselbe Menge noch rund 500 US-Dollar. Wirklichen Nutzen konnten vor allem Privatanleger bislang aus dieser “Rallye“ allerdings nicht ziehen, weil es keine entsprechenden Papiere gab. Das ist nun anderes und nicht zuletzt deshalb wollen wir uns die Perspektiven für den Rhodium-Markt heute einmal etwas genauer ansehen.


Für industrielle Zwecke unverzichtbar

Rhodium ist ein Metall, welches sowohl von seinem äußeren Erscheinungsbild her als auch von seinen chemischen Eigenschaften recht eng mit den Elementen der Platin-Gruppe verwandt ist, wobei es aber einen deutlich höheren Schmelzpunkt besitzt. Gerade dieser Umstand macht das Metall für industrielle Zwecke schlichtweg unverzichtbar. Hauptsächliche Verwendung findet das sündhaft teure Edelmetall als Festigkeit steigender Zusatz in Platin- und Palladium-Legierungen. Abgesehen von Fahrzeug-Katalysatoren kommt Rhodium in Mammographie –Röntgenröhren, in Laborgeräten, Kontaktwerkstoffen und Zündkerzenelektroden in der Luftfahrtindustrie zum Einsatz.

Auch wenn es insbesondere in den etablierten Industriestaaten unübersehbare Anzeichen für eine konjunkturelle Abschwächung gibt, wird der globale Rhodium-Bedarf in den kommenden Jahren hoch bleiben. Schließlich wachsen die asiatischen Volkswirtschaften nach wie vor in einem atemberaubenden Tempo. Da es in vielen Bereichen zu Rhodium keine Alternative gibt, sollte die Nachfrage ungeachtet des mittlerweile ambitionierten Preisniveaus weiter zunehmen.


Hohe Ausleihraten sprechen für Knappheit

Für das Angebot gilt dies hingegen nicht. Schätzungen zufolge bewegt sich die Minen-Produktion im Bereich von etwa 25 Tonnen pro Jahr, wovon mehr als die Hälfte aus afrikanischen Minen stammt, die im Besitz weniger ausgewählter Edelmetall-Konzerne sind. Dadurch ist das Angebot sehr gut steuerbar. Zudem ist die Gewinnung mit sehr hohen Kosten verbunden, so dass trotz der derzeit hohen Preise die Förderung vieler Vorkommen unrentabel ist.

Der Rhodiummarkt gilt zu Recht als der engste und undurchsichtigste Markt im Bereich der Edelmetalle. Der Handel findet fast ausschließlich direkt zwischen Produzenten und Abnehmern statt. Entsprechend groß ist die Geheimhaltung. Deshalb werden genaue Daten zum zweifellos vorhandenen Angebotsdefizit nicht veröffentlicht. Bekannt ist lediglich die außergewöhnlich hohe Ausleihrate von bis zu 30 Prozent. Diese kann als untrügliches Warnsignal dahingehend verstanden werden, dass nicht genug Metall im Markt ist.


Endlich handelbar

Trotz des sehr überschaubaren Rhodium-Handels an den Metallbörsen hat die ABN Amro seit Kurzem zwei Zertifikate (WKN AA0XEK und AA0XEJ) aufgelegt. Damit ist das Edelmetall nunmehr erstmals auch Privatanlegern zugänglich und die niederländische Großbank hat ihren Ruf als Vorreiter im Rohstoff-Segment abermals untermauert. Vor dem Hintergrund der Kursentwicklung in den letzten Jahren mag es verführerisch sein, “Haus und Hof“ zu verkaufen und den Erlös in das Index-Zertifikat auf Rhodium zu investieren.

Hiervon jedoch müssen wir ungeachtet der grundsätzlich positiven Zukunftsaussichten dringend abraten. Denn der Rhodium-Markt ist extrem volatil. 1980 schnellten die Kurse schon einmal auf bis 7.000 US-Dollar je Unze in die Höhe, bevor die Notierungen dann wieder in sich zusammenbrachen. Als Depotbeimischung für erfahrene und risikofreudige Anleger sind die neuen Produkte sicherlich ein Überlegung wert. Allerdings sollten die Gewinnerwartungen nicht allzu hoch angesetzt werden. Eins dürfte nämlich klar sein: Noch einmal mehr als 1.000 Prozent Plus sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu erwarten!


© Ihre Rohstoff-Express-Redaktion
Derivate Magazin
(www.derivate-online.de)






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