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Hat der wilde Ritt von Gold und Silber begonnen?

27.01.2012  |  Rolf Nef
- Seite 2 -
2. US Dollar

Der US$ im Verhältnis zum Euro korrigiert seit März 2008 (Grafik 5), also seit fast vier Jahren, wobei ich denke, dass die Korrektur wie im Gold und Silber Ende Dezember 2011 fertig war. Um einen Blick in die Zukunft zu werfen, lohnt es sich, die Struktur und Natur dieser Korrektur anzusehen, denn sie hat viel mitzuteilen. An sich wäre die Korrektur bei A im Juni 2010 fertig gewesen, ein klassisches A-B-C. Dann startete der Markt sehr impulsiv bis April/Mai 2011 mit einem starkem Euro. Die Korrektur bis Juli 2011 wäre noch normal gewesen, aber sie verlängerte sich bis Ende 2011 als C-Welle, die per definitione eine 5er-Struktur aufweisen muss, was sie auch tut, aber 4 überlappt 1, was viel Schwäche anzeigt und was am Ende einer Bewegung auch nicht verboten ist.

Gerade die Überlappung macht es sehr wahrscheinlich, dass die Korrektur beendet ist. Auch ist diese C-Welle die kürzeste, kürzer als A, kürzer als B. Auch das ist ungewöhnlich. C-Wellen sind normalerweise heftig, schnell,
zerstörerisch und hier ist es um gekehrt. Man wird den Verdacht nicht los: hier waren Interventionen am Werk. Vom wem? Von der US Regierung? Warum sollte diese intervenieren? Prestige? Weile es ums Würstchen geht? Nein, weil es um die Wurst, eine ganz große, geht, wie ich hier zu zeigen versuche.

Man sieht auch im (Grafik 6) COT (Commitment of Traders, Verpflichtungen der Händler im Futures-(Termin) Markt in Chicago): die Netto Verpflichtungen der spekulativen Händler (grauer plus gelber Balken) sind auf dem Maximum short (sie schulden Euros ohne diese zu haben). Die Profis (commercials) sind die Gegenseite der Spekulanten, aber die sind immer im Interbankenmarkt abgesichert (hedged). Mit rund 300'000 offenen Verträgen (dünne Linie in der Grafik) - bei einem Wert pro Vertrag von 125'000 Euro - beträgt die Short Position 37,5 Mia Euros, was viel ist für den Futures-Markt, aber nicht so viel insgesamt. Wo ist denn der Rest? Der ist im Interbankenmarkt, zwischen den Banken.

Das Volumen kann hunderte von Milliarden von Euros sein, man weiß die Zahl nicht. Die BIZ (Bank für in ternationalen Zahlungsverkehr, Basel) veröffentlicht nur agregierte Zahlen - also für alle Währungen - und den notional Betrag, also keine Nettozahlen, also nicht die wirkliche Position. Könnte es sein, dass die Fed, die Euros aus den Devisen-Swaps mit der EZB erhält, diese den Geschäftsbanken weiterleitet, um diese leer zu verkaufen? Ich bin so frei und frech und trau das denen zu. Warum? Weil es um die ganz große Wurst geht. Darum ist auch die Medien-Propaganda gegen den Euro so intensiv. Aber trotz dieser Propaganda und Leerverkäufen brachte der Markt nur eine zerdrückte C-Welle hin. Und schauen Sie den COT genau an: die Netto Positionen sind auf maximalen Positionen, nicht aber das Open Interest, die Anzahl aller Verträge (dünne Linie). Dieses ist tiefer als Anfangs Dezember 2011. Eine klassische Divergenz: Netto Positionen am Maximum, Brutto Positionen eingefallen und auf tieferem Niveau erholt.

Das ist typisch für Trendwenden, auch wenn die Jahreswe nde eine Rolle gespielt haben mag. Verstehen Sie mich nicht falsch: ich bin nicht der Meinung der Euro sei eine gesunde Währung, das Gegenteil ist der Fall. Hier geht es um die Preisgestaltung zweier mieser Währungen, die aber die beiden wichtigsten Handelswährungen der Welt sind. Ein wesentlicher Unterschied ist aber dieser: seit Ende des 2. Weltkrieges können die USA rund um die Welt einkaufen mit ihrem Dollar und anschreiben lassen. Sie bezahlen schon, aber mit $ und diese wurden in US Wertschriften angelegt. Gute 10'000 Mia $US (Grafik 7) haben sich so angehäuft, 4’750 Mia $ davon in Staatsanleihen (Grafik 7). Das ist die große Wurst: einkaufen und mit Schulden bezahlen, lautend auf die eigene Währung. Die Griechen haben es auch so gemacht, nur war’s nicht ihre eigene Währung. Diese ausländischen Gläubiger könnten auch den Glauben verlieren und verkaufen. Dann ist nicht nur die große Wurst vorbei, sondern die Währung säuft ab. Ist dieses Potential technisch angezeigt?

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Grafik 5: US$ -Euro wöchentlich


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Grafik 6: US$-Euro COT


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Grafik 7: Von Ausländern gehaltene US$ und $-Index





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