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Rohstoff Express: Wahnsinn! Wie arm sind wir eigentlich? Dtl. nur Platz 10

07.07.2005  |   Sebastian Hell
110.996 Leute sollen entlassen werden! Zeit zum Einstieg bei Silber? Chinas Aluindustrie ist nicht zu bremsen! Tausende Tonnen an Kupfer erwartet! Ölpreis über 60 $!


Gold

Der Kurs für Gold steht momentan bei 423,10 $, Plus 0,60 $. Den heutigen Handel in Sydney startete das gelbe Metall bei 423,10 $ und pendelte die restlichen Sitzungen in Hongkong, London und New York in einer Spanne zwischen 423 $ und 424,50 $. Laut John Person, Präsident des National Futures Advisory Service, ist für den derzeitigen Kursanstieg bei Gold der hohe Ölpreis verantwortlich. Im gestrigen Handel erreichten die Notierungen einiger Ölsorten wieder die magische Marke von 60$ pro Barrel und rufen somit Inflationssorgen auf den Plan.

Peter Grandich, Herausgeber des Grandich Letter, teilte in einem Interview mit, dass sich der Goldpreis mittlerweile wieder stabilisiert hat. Der enorme Kursverfall vom letzten Freitag mit 10 $ bezeichnete er als einen der größten Bärenangriffe aller Zeiten. Für ihn sind jetzt noch die US Arbeitsmarktzahlen, welche für kommenden Freitag anberaumt sind, spannend. Sollte es hier zu Enttäuschungen kommen so ist es durchaus wahrscheinlich, dass der Goldpreis wieder anziehen wird.

Der Euro verharrt aktuell immer noch auf dem fast exakt gleichen Niveau wie gestern. Zuerst verlor die europäische Gemeinschaftswährung weiter gegen den Dollar nachdem der ISM Service Index in den USA mit 62,2 Zählern äußerst positiv überraschte. Erst im Vormonat war es bei diesem Index zu großen Enttäuschungen gekommen als dieser mit 58,8 Punkten auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen war. Die Erwartungen der Ökonomen lagen bei 58,9.

Für eine spürbare Abkühlung der Dollareuphorie sorgte der US Challenger Report welcher Aufschluss über geplante Massenentlassungen von amerikanischen Unternehmen gibt. Mit einem Zuwachs von fast 35% auf 110.996 lag dieser deutlich über den Prognosen vieler Marktteilnehmer. Der größte Teil der geplanten Entlassungen kommt von Einzelnhändlern und Automobilbauern.

Die chinesische Regierung beabsichtigt schon bald den führenden vier Großbanken des Landes den Verkauf von physischem Gold an die Bevölkerung zu erlauben. Bisher hatten die Chinesen nur die Möglichkeit ein durch Gold gedecktes Zertifikat zu erwerben und dadurch an der Goldpreisentwicklung zu partizipieren. Sobald diese Erlaubnis gegeben wurde dürfte sich die Nachfrage nach Gold aus China sprunghaft erhöhen da sicherlich einige Chinesen ihr Geld oder Teile davon in physisches Gold anlegen werden. Bei einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden reicht schon ein minimaler Bruchteil aus um den Goldpreis weiter nach oben zu treiben.

Vor kurzem wurde einen aktuelle Liste über die größten Besitzer von Gold- und Devisenreserven bekannt gegeben. Angeführt wird diese von Japan mit 842,47 Milliarden US Dollar, dann kommen die People`s Bank of China mit 659,14 Milliarden, die Central Bank of the Republic of China (Taiwan) mit 253,17 Milliarden Dollar, die Bank of Korea (Süd Korea) mit 206,1 Milliarden Dollar, die russische Zentralbank mit 149,6 Milliarden Dollar usw. usf. Die USA und Deutschland kommen erst an 9. und 10. Stelle mit 79,53 und 76,43 Milliarden Dollar.

Die Feinunze fiel durch die Unterstützungen bei 435 $ und 428 $ / 430 $ wie ein Stein. Im Bereich von 422 $ sollte die Abwärtsbewegung wieder zum Erliegen kommen da hier die äußere steigende Unterstützungslinie verläuft.


Silber

Eine Feinunze Silber wird gerade für 6,90 $ gehandelt, Plus 0,07 $. Intraday startete das Edelmetall bei 6,86 $ in Sydney und wanderte anschließend bis zur Eröffnung der COMEX in einer sehr engen Range zwischen dem Eröffnungskurs und 6,88$ umher. In New York gelang dann der Ausbruch allerdings konnte die Marke von 6,90 $ trotz mehrmaliger Versuche noch nicht überwunden werden. Die Marktanalytiker von Silverseek gehen davon aus, dass sich der Silbermarkt in einer Konsolidierungsphase befindet. Trotzdem ist es, bei einer weiteren Schwäche des Goldpreises durchaus möglich, dass der Kurs noch einmal bis auf 6,60$ zurück kommt. Positiv zu werten war laut den Experten die Tatsache, dass am vergangenen Freitag sehr hohes Volumen im Markt war. Dies bedeutet, dass wahrscheinlich einige der exzessiven Longpositionen glatt gestellt wurden. Die Basis für eine Bodenbildung ist somit gelegt worden.
Silber hat nun endgültig seinen langfristigen Aufwärtstrend seit 2003, welcher bei 7,10 $ verläuft, verlassen. Die nächste Unterstützung liegt nun bei 6,80 $. Mit Widerstand kann im Bereich von 7 $ gerechnet werden. Sollte es das Edelmetall kurzfristig wieder über seine Trendlinie schaffen, wäre der charttechnische Schaden noch zu beheben.


Platin

Platin steht momentan bei 861 $, Plus 7 $. Nachdem Platin bei 856 $ in Australien eröffnet hatte, fiel es während des asiatischen Handels bis auf 849 $ zurück. Während der Sitzungen in Zürich und New York konnte sich der Kurs wieder bis auf das aktuelle Level erholen. Platin fiel wieder in seine bisherige über Monate dauernde Agonie zurück. Erst ein Überwinden der Marke von 880 $ eröffnet Kursziele bis 925 $ und 940 $. Die Unterstützungen liegen wie gewohnt bei 850 $ und 820 $.


Palladium

Palladium wird derzeit bei 179 $ quotiert, Plus 2 $. Intraday ging das Edelmetall bei 180 $ in den Handel und gab anschließend während der Züricher Sitzung bis auf 165 $ nach. Anschließend konnte sich Palladium wieder erholen und erreichte bei 180 $ wieder seinen Eröffnungskurs. Nachdem die Marke von 180 $ gefallen ist liegen die nächsten Unterstützungen erst bei 150 $ und 140 $. Eine Erholung sollte dennoch schnell einsetzen. Mit Widerstand sollte bei 180 $ und 190 $ gerechnet werden.


Aluminium

Ein Pound Alu kostet gerade 0,7867 $, Plus 0,0098 $. Der heutige Eröffnungskurs lag bei 0,7740 $. Im weiteren Handelsverlauf legte das Leichtmetall kontinuierlich zu und steht momentan auf seinem Tageshöchstkurs. Die chinesischen Aluminiumexporte sollen sich laut den neuesten Erkenntnissen frühestens gegen Ende Juli verlangsamen. Obwohl die Regierung in Peking verzweifelt versucht die ausufernde Aluproduktion unter Kontrolle zu bekommen dauert es einige Zeit bis die Maßnahmen ihre Wirkung zeigen. Viele Hersteller haben noch Lieferverpflichtungen die sie bei deutlich höheren Aluminiumpreisen abgeschlossen haben. Die meisten dieser Terminvereinbarungen wurden zu Preisen von 1.900 $ oder 2.000 $ pro Tonne geschlossen und laufen gegen Ende Juli aus. Erst dann werden die Eingriffe der Staatsführung auf fruchtbaren Boden treffen.
Aluminium kämpft immer noch mit seiner steigenden Unterstützungslinie welche momentan bei 0,80 $ steht. Erst ein signifikantes Überschreiten dieser Marke eröffnet neue Kursziele bis auf 0,82 $. Unterstützungen finden sich im Bereich von 0,7750 $ und 0,75 $.


Kupfer

Das rote Metall steht aktuell bei 1,6187 $, Plus 0,0205 $. Intraday eröffnete das Basismetall bei 1,5950 $ und sackte anschließend bis auf fast 1,5850 $ ab. Der anschließende Handelsverlauf war von einer starken Aufwärtstendenz geprägt die das Industriemetall auf das jetzige Kursniveau und gleichzeitig den Tageshöchstkurs hievte. Kurstreibend wirkt sich immer noch die gestrige Meldung bezüglich der beiden Streiks in Minen von Placer Dome und der Grupo Mexico aus. Laut einem neuen Bericht sollen sich die LME Lagerhäuser in Südasien bald einer heftigen Auffrischung der Bestände erfreuen können. Am Dienstag dieser Woche wurden bereits 750 Tonnen in die offiziellen LME Lagerhäuser eingestellt. Händler gehen davon aus, dass in den folgenden Wochen Tausende Tonnen des roten Metalls ihren Weg in die Depots der LME finden werden. Grund für diese Welle an Kupfer ist, dass viele Trader Unmengen des roten Metalls nach China bestellt haben um von den hohen Spotpreisen zu profitieren. Diese sind allerdings mittlerweile deutlich zurück gekommen und zusätzlich lässt die chinesische Nachfrage spürbar nach. Der einzige Käufer am Markt ist jetzt nur noch die LME welche ihre Lager die sich auf 30 Jahrestiefs befinden wieder auffüllen will.
Das rote Metall ist aufgrund der heftigen Korrekturbewegung der vergangenen Tage unter seine Aufwärtstrendlinie bei 1,61 $ gefallen. Weitere Unterstützungen liegen bei 1,57 $ und 1,49 $. Erst ein Überwinden der steigenden Trendlinie eröffnet neue Kursziele bis 1,66 $.


Öl

Ein Barrel der Sorte Brent Crude kostet gerade 60 $. Die Nachricht, dass die beiden Tropenstürme Cindy und Dennis den Golf von Mexiko hart treffen könnten, treibt die Kurse. Insgesamt sollen 23 Produktionsstätten und 6 Bohrtürme von den Stürmen bedroht sein. Teilweise wurde die Produktion eingestellt weswegen Händler von etwa 50.000 Barrel Ausfall pro Tag ausgehen. Der wöchentliche EIA Ölmarktbericht erscheint aufgrund des Feiertags vom vierten Juli erst Morgen.

Brent Oil fand wieder in seinen seit Dezember bestehenden Aufwärtstrend zurück. Dieser verläuft momentan zwischen 57,60 $ und 62,53 . Der Widerstand bei 57,32 $ konnte ebenfalls überschritten werden, somit ist der Weg für neue All Time Highs frei.



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© Sebastian Hell

    Quelle: www.derivate-magazin.de
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