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Extreme Symptome, versteckte Bedrohungen

19.10.2012  |  Jim Willie CB
Manch kompetenter Analyst behauptet, die Vereinigten Staaten und die westlichen Nationen säßen im Auge des Sturms fest. Das mag schon sein, aber der interne Stress ist so groß, dass sie sich schon bald vom Auge in die Zone deutlich sichtbarer Zerstörung bewegen werden. Einige Analysten glauben, die Anleihemonetisierungspläne werden den Finanzmärkte Auftrieb verschaffen. Möglich wäre es, aber die folgende und andauernde Schädigung der Wirtschaften durch steigende Kostenstrukturen wird einschneidend sein. Einige Analysten, die jetzt aufwachen, betrachten die US Fed nicht mehr als Ursprungsort der Lösung. Sie sehen eine zunehmend verzweifelte Zentralbank, die dieselben Hebel in Bewegung setzt, die schon in der Vergangenheit nichts bewirken konnten. Im Grunde haben jetzt alle offenen Einblick in das Scheitern des Zentralbanken-Franchise-Systems. Und wenn der liebe Fed-Chef als Hohepriester des leeren Dogmas spricht, ist peinliche Betretenheit spürbar.

Neues Geld schwimmt durch nichts gedeckt in der Gegend umher und finanziert US-Staatsdefizite, kauft toxische Anleihen zurück und tut nichts für die Kapitalbasis. Im Hintergrund ist eine schädliche Kraft am Wirken, die jetzt zum Ursprungsort zurückkehrt. Die industrielle Expansion Chinas seit 2000 geschah zum großen Teil auf Kosten der westlichen Wirtschaften. Im rücksichtslosen Streben nach Kostensenkung wurden tausende Fabriken aufgegeben, ohne daran zu denken, dass man damit auch Vermögensmaschinen aufgab, die legitime Einnahmen produzierten. In den letzten Jahren zeigten sich die westlichen Wirtschaften dann als schwächelnde Kunden für die chinesische Produktion. In China, wo man sich über schwächere Nachfrage aus den USA und Europa beklagt, bekommt man diesen Effekt nun deutlich zu spüren. Eine Reise durch Spanien wird zeigen, dass die kleineren spanischen Betriebe und Mühlen dichtmachen; das Angebot wird durch chinesische Importe ersetzt, da die Läden vor Ort hauptsächlich chinesische Produkte in den Beständen haben.

Das globale Finanzsystem ist ideen- und lösungslos, und es verrottet an der Wurzel. Die Lösung ist ein neues System der Handelsabwicklung, in dessen Zentrum Gold und nicht mehr der toxische US-Dollar steht. Die Lösung ist ein Bankensystem, das den US-Staatsanleihen (dem straffälligen Stiefkind der US-Federal Reserve) den Rücken kehrt. Die Liste der extremen Symptome und versteckten Bedrohungen ist lang wie eine Rolle Fiat-Toilettenpapier. Sie liest sich wie ein schlechter Roman, wie ein endloser Alptraum, wie ein Nachruf. Die Verzerrungen sind schon viel mehr als extrem.

Die Vereinigten Staaten stecken in einem Handelskrieg mit China, sie stecken in Finanzschlachten, die in den Finanzministerien und der Presse ausgetragen werden, und sie stecken in heißen Kriegen, die im südlichen Afrika unter Schmugglern ausgetragen werden. Alle chinesischen Investitionen innerhalb der Vereinigten Staaten wurden heimlich verboten. Achten sie auf die Versuche der Softbank, einen großen Anteil an Sprint Nextel übernehmen möchte. Bei der Stützung des Aktienmarktes ist man extrem abhängig von den Maßnahmen des Plunge Protection Team und dem Hochfrequenzhandel. Über dieses Phänomen wird regelmäßig berichtet, es ist aber nichts Außergewöhnliches mehr und wird als ständiger Begleitumstand wahrgenommen.

Die verbrannte Finanz- und Wirtschaftslandschaft hat sich seit 2008 so radikal verändert, dass das Abnorme, Verzerrte, Missgestaltete, Bizarre und Verdrehte normal geworden ist. Seit 2001 ist die Nation zu einer ökonomisch, finanziell, politisch und ethisch surrealen Abbildung geworden. Der ehemalige Chef der US Fed, Greenspan, tat gut daran, seinen Hut zu nehmen und sich, zum Ritter geschlagen, auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Er hat sein Werk verrichtet. Die Fed wird in die Geschichte als Ort der Weimar-Ingenieure und mafiösen Schrotthalter eingehen.

Selbst Greenspan konnte sich nicht ausmalen, welche Extremmaßnahmen die Zentralbank für nötig erachtete - verschiedenste Liquiditätsfazilitäten (nicht eine funktionierte), Durchsetzung der TARP-Fonds (reine Täuschung und Betrug durch Lockvogeltaktik auf politischer Ebene), versteckte Anleihemonetisierungen (quasi Benzin abzapfen), aufgeblähte, toxische Bilanzen (die nie einen Marktwert finden werden), großangelegte Drogengeldwäsche (und schwerst abhängig davon), eine Welle von Hypotheken-Gerichtsprozessen (das Motiv für QE3), steigende Nahrungsmittel- und Energiekosten (schmerzliche Konsequenz) und vieles mehr (wovon in der unterwürfigen Finanzpresse nichts berichtet wird).

Wagen Sie einfach einen Rückblick auf einige dieser extremen Auffälligkeiten - Wegweiser, die weit und breit in der amerikanischen Landschaft verstreut stehen, und die in den 1990ern noch nicht existierten. Die USA kann von der Straße, die in den Abgrund führt, nicht abbiegen. Viele, darunter auch Jackass, behaupten, dass das Land aufgrund der tiefgreifenden, weitreichenden Insolvenz nach dem Erreichen des Abgrunds auch als Nation absteigen wird. Das Land strebt gar nicht auf die Finanzklippen zu. Über die ist es schon gestürzt, und zwar seitdem sich das vom US-Kongress benannte Budget Super Committee unter den Augen der Öffentlichkeit in einem Eklat und ohne Erfolge oder Fortschritte erzielt zu haben, auflöste. Die US-Staatsausgaben sind so außer Kontrolle geraten und der politische Prozess ist so kaputt, dass die faschistisch-kollektivistische Nation nicht mal mehr ein funktionsfähiges Neues Politbüro auf die Beine stellen könnte.

Der kaputte Zustand des politischen Finanzapparats dürfte schon eher ins Auge stechen. Die Staatsausgaben geraten galoppierend außer Kontrolle. Anleihemonetisierung ist die einzige Verteidigung gegen den Zahlungsausfall der US-Regierung. Die NZP-Vögel (Nullzinspolitik-Vögel) tschilpen mit einer 0%-Frequenz, weil die Zinsderivate rund um die Uhr unter Stress arbeiten und weit und breit keine Käufer für die Billionen-Defizite zu sehen sind. Auf nationaler Ebene braucht die Einsicht für gewöhnlich etwas länger.

Aber am Ende wird man den kaputten Zustand der nationalen Staatsmaschinerie erkennen und begreifen. Die Experten und Fachgelehrten erkannten die Subprime-Hypothekenkrise erst 12 bis 18 Monate, nachdem sie Einzug gehalten hatte. Das folgende Jahr brachten sie dann damit zu, die Krise und ihre Zerstörungskraft zu leugnen. Die Experten und Fachgelehrten erkannten den Zusammenbruch des Immobilienmarktes erst 12 bis 18 Monate, nachdem dieser seinen Höhepunkt erreicht hatte. Das folgende Jahr brachten sie dann damit zu, die Krise und ihre Zerstörungskraft zu leugnen. Einsicht in die inneren Angelegenheiten ist keine Stärke der US-Amerikaner. Akkurate Einsicht wird fast schon als unpatriotisch eingestuft.




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