Sechs Gründe für den Silberkauf - trotz hoher Preise

Silber verzeichnete zuletzt enorme Preiszuwächse, doch laut Chandni Burman sollte man trotz der hohen Preise auch weiterhin in das weiße Metall investieren. In einem aktuellen Artikel bei Daily News & Analysis (DNA) nennt Burman sechs Gründe für den Kauf von Silber.


1. China ist inzwischen Nettoimporteur

Im Jahr 2005 exportierte das Reich der Mitte noch 100 Mio. oz Silber, doch fünf Jahre später, im Jahr 2010, trat China bereits als Nettoimporteur des Edelmetalls auf. Im Gesamtjahr führte das Land 122,6 Mio. oz Silber.

Auch Indien importierte im vergangenen Jahr 20% mehr Silber als noch 2009. Als Hauptgrund dafür nennt Burman die hohen Goldpreise. Wenn Goldschmuck immer weniger erschwinglich wird, greifen viele Inder vermehrt auf Silberschmuck zurück.


2. Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage

Ein entscheidender Punkt bei jeglichen Preisanstiegen oder -rückgängen ist ein Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage. Im Fall von Silber ist der Bedarf höher als das Angebot und dies lässt die Preise nach oben schnellen. The Silver Institute meldet für die Jahre 2000 bis 2009 einen Anstieg des Silberangebots von 591 Mio. oz auf 709,6 Mio. oz, ein jährliches Plus von um die 2%.

Angaben der CPM Group zufolge stieg die Minenproduktion im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 4% auf 741,5 Mio. oz.

Die Silbernachfrage belief sich 2009 auf circa 889 Mio. oz; die Differenz zwischen Minenproduktion und Nachfrage musste durch Altsilber ausgeglichen werden.


3. Kein Recycling von Silber

Bereits seit vielen Jahren wird Gold durch Recycling von Altmetall gewonnen. Doch da Silber vermehrt als Industriemetall Verwendung findet und sich so in sehr geringen Mengen in verschiedenen elektronischen Geräten findet, ist das Recycling von Silber nicht einfach.

Zudem würde sich das Recycling von Silber bei dem aktuellen Preisniveau finanziell nicht lohnen. Experten sind der Meinung, dass das Recycling erst ab einem Silberpreis von über 50 USD je Unze rentabel wird. Aus diesem Grund sollte es zunächst schwierig sein, das Angebot an Altsilber zu erhöhen.


4. Produktionserhöhung gestaltet sich schwierig

Viele Experten gehen davon aus, dass sich die Silberbestände dem Ende neigen. Adrian Douglas, ein Direktor von GATA, ist gar der Meinung, dass das Silber bereits im Jahr 2020 ausgehen wird.

Theodore Butler, Silberanalyst von Butler Research, meinte vor einiger Zeit, dass die Silberbestände von 10 Mrd. oz im Jahr 1940 bereits auf 1 Mrd. oz gesunken sind.

Die rückläufigen Bestände können jedoch nicht durch eine Produktionssteigerung ausgeglichen werden. Zwar befindet sich in der Erdkruste etwa 17 mal mehr Silber als Gold, doch die Produktion von Silber kann nicht auf die Schnelle erhöht werden. Es finden sich nur selten reine Silberlagerstätten, aus diesem Grund werden 2/3 des weißen Metalls als Beiprodukt ausgestoßen. Eine gesteigerte Produktion ist also von den Preisen der anderen primär abgebauten Metalle abhängig.


5. Neue Verwendungsmöglichkeiten

Silber gewinnt in neuen Bereichen an Bedeutung. So wird das Metall zunehmend für seine anti-bakteriellen Eigenschaften geschätzt und findet sich beispielsweise in Kleidungsstücken, Pflastern, Zahnbürsten, Türgriffen, Tastaturen, Kosmetika etc.


6. Der Investmentbereich

Auch Anleger erkennen immer häufiger das Potenzial von Silber. Dies hat bereits zu einem Anstieg der Münz- und Barrennachfrage sowie der weltweiten ETFs geführt.

Die US Mint verkaufte im Januar beispielsweise über 6,4 Mio. Silver Eagles, die bisher höchste Nachfrage in einem Monat.


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